Die nächsten Big Points: Kai Schäffner wirft den TSB Gmünd zum Auswärtssieg

In der Fremde präsentiert sich der TSB Gmünd abermals wie ein Spitzenteam. Acht Minuten vor Schluss lagen die Jets mit zwei Toren zurück und bezwangen die SG Heddesheim durch ein Tor in letzter Sekunde doch noch mit 27:26 (14:12). Trainer Aaron Fröhlich attestiert seinem Team „die stärkste Abwehrleistung seit vielen Monaten“.

Die weiten Fahrten nach Nordbaden trat der TSB Gmünd früher oft nur ungern an, ist inzwischen aber zu einer wahren Auswärtsmacht herangewachsen. Elf ihrer 14 Auswärtsspiele im Kalenderjahr 2025 haben die Jets gewonnen. Einzig die Ausrutscher in Plochingen (30:33) und Waiblingen (36:41) trüben die starke Bilanz des aktuellen Tabellenzweiten. In den Spitzenspielen hingegen beweisen die Jets Nerven aus Stahl: Schon vor zwei Wochen hatte man sich hauchdünn mit 29:28 in Baden-Baden durchgesetzt, was vom neuerlichen Drama in Heddesheim sogar noch in den Schatten gestellt. „In letzter Sekunde zu gewinnen – mehr geht nicht“, freute sich Aaron Fröhlich diebisch über die erfolgreiche letzte Ausfahrt in diesem Jahr.
 

Eine Leistungssteigerung zur richtigen Zeit

Der Trainer hatte eine Reaktion auf die lange Zeit kraftlose Heimvorstellung gegen Neuenbürg (26:30) gefordert und wurde von seiner Mannschaft nicht enttäuscht. Die Steigerung war auch nötig, weil sich der euphorisierte Aufsteiger SG Heddesheim – laufstark, körperlich stark und taktisch variabel – als der erwartet schwere Prüfstein entpuppte. „Wir haben festgestellt, dass wir gegen jede Mannschaft in der Liga verlieren können, wenn wir es nicht gut lösen“, fasste Fröhlich die Lehre der vergangenen Wochen zusammen: „Heute haben wir es sowohl in der Abwehr als auch im Angriff gut gemacht, auch wenn wir nicht so viele Tore geworfen haben wie sonst.“
Dass Top-Torjäger und Spielmacher Tom Abt krankheitsbedingt nur dosiert eingesetzt werden konnte, ist aus Gmünder Sicht eigentlich kaum zu kompensieren. Ohne den verletzten Patrick Watzl sowie die beiden Youngster Simon Neumaier und Lenny Schwenk, die in der A-Jugend-Bundesliga eingesetzt wurden, fehlten im Rückraum nahezu alle Wechselmöglichkeiten. Doch auf die zwei verbliebenen Strategen war Verlass: Yannik Leichs und Kai Schäffner führten gemeinsam Regie, erzielten die ersten Treffer und sollten im Laufe des Abends noch eine besondere Rolle spielen.
 

Stark begonnen – kurz gewackelt – dann stabilisiert

Durch den treffsicheren Rechtsaußen Wolfgang Bächle legten die Gmünder in fremder Halle ein 4:2 (9.) vor, konnten sich aber nicht weiter absetzen. Ganz im Gegenteil sogar: Heddesheim hielt dagegen und beim 5:7 (14.) war die Partie auf den Kopf gestellt. Der TSB ließ davon nicht aus der Ruhe bringen. Der angeschlagene Abt kam frisch von der Bank, bereitete erst den Ausgleichstreffer von Niklas Burtsche glänzend vor und traf dann selbst zum 8:7 (18.). So hatten die Gäste stets hauchdünn die Nase vorne. Was besonders daran lag, dass die starke Defensive ihre Krise hinter sich ließ.
„In der ersten Halbzeit war es sogar die beste Abwehrleistung seit vielen Monaten“, erklärte Fröhlich ungewohnt euphorisch: „Jeder hat seinen Teil geleistet und es gibt keinen Spieler, den ich kritisieren möchte.“ Hervortun konnte sich Rückhalt Daniel Mühleisen, der beim Stand von 11:10 (22.) einen Strafwurf parierte. Eiskalt von der Siebenmeterlinie blieb hingegen der siebenfache Torschütze Niklas Burtsche, der direkt nach dem Seitenwechsel sogar auf 15:12 (33.) stellte. Die Gmünder Führung war verdient, stand aber auf wackligen Beinen.
 

Heddesheim setzt dauerhaft auf den siebten Feldspieler

Denn die Heddesheimer attackierten die Gmünder Abwehr durchgängig mit einem Mann mehr. Der siebte Feldspieler war das Mittel zum Zweck, immer wieder spielte die SG ihre Außen frei. Genau das aber wollte der TSB auch zulassen, wie der Trainer später erklärte. Zwischen den Pfosten war es immer wieder Mühleisen, der sich mit wichtigen Paraden gegen die Außenwürfe auszeichnete. Dass sein Team vom 16:14 (36.) auf 16:17 (43.) zurückfiel und diesem knappen Rückstand fortan hinterher laufen musste, konnte allerdings auch der starke Tormann nicht verhindern.
Offensiv durchbrach erst Schäffner die achtminütige Durststrecke. Es wirkte so, als ob dem TSB die Kräfte ausgingen. „Wir haben einige schlechte Entscheidungen getroffen und nicht mehr so gut getroffen wie am Anfang“, meinte Fröhlich. Immerhin sorgte Abt noch einmal für die nötige Entlastung, traf bei seinem Kurzeinsatz zum 20:20 (48.) und 22:23 (51.). Angesichts einer Zwei Tore-Hypothek acht Minuten vor Schluss schien der erhoffte Auswärtssieg dennoch in weite Ferne gerückt zu sein.
 

Purer Nervenkrimi in den Schlussminuten

In der entscheidenden Phase aber bewies der TSB wieder einmal, was ihn auszeichnet. Schäffner und Leichs standen symbolisch für den Durchsetzungswillen, glichen zum 24:24 (54.) aus. Als Heddesheims Philipp Ulrich eine von insgesamt nur Zeitstrafen kassierte, nutzten die Gmünder das clever und holten sich durch Bächle die Führung zurück. Die Abwehr ließ nur noch zwei weitere Gegentore zu, vorne spielte der TSB seine Angriffe geduldig aus und belohnte sich.
Yannik Leichs wuchtete einen Freiwurf leicht abgefälscht zum 26:25 (59.) ins Netz, nach dem erneuten Heddesheimer Ausgleich nahm Fröhlich seine letzte Auszeit. Mit der klaren Ansage: Geduldig bleiben. Bei zwei Zweikämpfen kamen die Gmünder zunächst nicht durch. Dann aber bekam Kai Schäffner die Kugel von rechts zugespielt, täuschte kurz an und schleuderte im letzten Moment einen Schlagwurf an den Innenpfosten, von wo der Ball ins Tor sprang.
 
Ein „perfektes Gefühl“, wie Fröhlich seine Emotionen umschrieb. Zugleich sind es die nächsten „Big Points“ im Aufstiegsrennen. Der TSB bleibt Tabellenzweiter und hat nun die Chance, sich durch zwei Heimsiege gegen die weiteren Neulinge TV Neuhausen/Erms (13. Dezember, 19:30 Uhr) und TuS Steißlingen (20. Dezember, 19:30 Uhr) selbst zum „Wintermeister“ zu krönen.
In der Fremde präsentiert sich der TSB Gmünd abermals wie ein Spitzenteam. Acht Minuten vor Schluss lagen die Jets mit zwei Toren zurück und bezwangen die SG Heddesheim durch ein Tor in letzter Sekunde doch noch mit 27:26 (14:12). Trainer Aaron Fröhlich attestiert seinem Team „die stärkste Abwehrleistung seit vielen Monaten“.

Die weiten Fahrten nach Nordbaden trat der TSB Gmünd früher oft nur ungern an, ist inzwischen aber zu einer wahren Auswärtsmacht herangewachsen. Elf ihrer 14 Auswärtsspiele im Kalenderjahr 2025 haben die Jets gewonnen. Einzig die Ausrutscher in Plochingen (30:33) und Waiblingen (36:41) trüben die starke Bilanz des aktuellen Tabellenzweiten. In den Spitzenspielen hingegen beweisen die Jets Nerven aus Stahl: Schon vor zwei Wochen hatte man sich hauchdünn mit 29:28 in Baden-Baden durchgesetzt, was vom neuerlichen Drama in Heddesheim sogar noch in den Schatten gestellt. „In letzter Sekunde zu gewinnen – mehr geht nicht“, freute sich Aaron Fröhlich diebisch über die erfolgreiche letzte Ausfahrt in diesem Jahr.
 

Eine Leistungssteigerung zur richtigen Zeit

Der Trainer hatte eine Reaktion auf die lange Zeit kraftlose Heimvorstellung gegen Neuenbürg (26:30) gefordert und wurde von seiner Mannschaft nicht enttäuscht. Die Steigerung war auch nötig, weil sich der euphorisierte Aufsteiger SG Heddesheim – laufstark, körperlich stark und taktisch variabel – als der erwartet schwere Prüfstein entpuppte. „Wir haben festgestellt, dass wir gegen jede Mannschaft in der Liga verlieren können, wenn wir es nicht gut lösen“, fasste Fröhlich die Lehre der vergangenen Wochen zusammen: „Heute haben wir es sowohl in der Abwehr als auch im Angriff gut gemacht, auch wenn wir nicht so viele Tore geworfen haben wie sonst.“
Dass Top-Torjäger und Spielmacher Tom Abt krankheitsbedingt nur dosiert eingesetzt werden konnte, ist aus Gmünder Sicht eigentlich kaum zu kompensieren. Ohne den verletzten Patrick Watzl sowie die beiden Youngster Simon Neumaier und Lenny Schwenk, die in der A-Jugend-Bundesliga eingesetzt wurden, fehlten im Rückraum nahezu alle Wechselmöglichkeiten. Doch auf die zwei verbliebenen Strategen war Verlass: Yannik Leichs und Kai Schäffner führten gemeinsam Regie, erzielten die ersten Treffer und sollten im Laufe des Abends noch eine besondere Rolle spielen.
 

Stark begonnen – kurz gewackelt – dann stabilisiert

Durch den treffsicheren Rechtsaußen Wolfgang Bächle legten die Gmünder in fremder Halle ein 4:2 (9.) vor, konnten sich aber nicht weiter absetzen. Ganz im Gegenteil sogar: Heddesheim hielt dagegen und beim 5:7 (14.) war die Partie auf den Kopf gestellt. Der TSB ließ davon nicht aus der Ruhe bringen. Der angeschlagene Abt kam frisch von der Bank, bereitete erst den Ausgleichstreffer von Niklas Burtsche glänzend vor und traf dann selbst zum 8:7 (18.). So hatten die Gäste stets hauchdünn die Nase vorne. Was besonders daran lag, dass die starke Defensive ihre Krise hinter sich ließ.
„In der ersten Halbzeit war es sogar die beste Abwehrleistung seit vielen Monaten“, erklärte Fröhlich ungewohnt euphorisch: „Jeder hat seinen Teil geleistet und es gibt keinen Spieler, den ich kritisieren möchte.“ Hervortun konnte sich Rückhalt Daniel Mühleisen, der beim Stand von 11:10 (22.) einen Strafwurf parierte. Eiskalt von der Siebenmeterlinie blieb hingegen der siebenfache Torschütze Niklas Burtsche, der direkt nach dem Seitenwechsel sogar auf 15:12 (33.) stellte. Die Gmünder Führung war verdient, stand aber auf wackligen Beinen.
 

Heddesheim setzt dauerhaft auf den siebten Feldspieler

Denn die Heddesheimer attackierten die Gmünder Abwehr durchgängig mit einem Mann mehr. Der siebte Feldspieler war das Mittel zum Zweck, immer wieder spielte die SG ihre Außen frei. Genau das aber wollte der TSB auch zulassen, wie der Trainer später erklärte. Zwischen den Pfosten war es immer wieder Mühleisen, der sich mit wichtigen Paraden gegen die Außenwürfe auszeichnete. Dass sein Team vom 16:14 (36.) auf 16:17 (43.) zurückfiel und diesem knappen Rückstand fortan hinterher laufen musste, konnte allerdings auch der starke Tormann nicht verhindern.
Offensiv durchbrach erst Schäffner die achtminütige Durststrecke. Es wirkte so, als ob dem TSB die Kräfte ausgingen. „Wir haben einige schlechte Entscheidungen getroffen und nicht mehr so gut getroffen wie am Anfang“, meinte Fröhlich. Immerhin sorgte Abt noch einmal für die nötige Entlastung, traf bei seinem Kurzeinsatz zum 20:20 (48.) und 22:23 (51.). Angesichts einer Zwei Tore-Hypothek acht Minuten vor Schluss schien der erhoffte Auswärtssieg dennoch in weite Ferne gerückt zu sein.
 

Purer Nervenkrimi in den Schlussminuten

In der entscheidenden Phase aber bewies der TSB wieder einmal, was ihn auszeichnet. Schäffner und Leichs standen symbolisch für den Durchsetzungswillen, glichen zum 24:24 (54.) aus. Als Heddesheims Philipp Ulrich eine von insgesamt nur Zeitstrafen kassierte, nutzten die Gmünder das clever und holten sich durch Bächle die Führung zurück. Die Abwehr ließ nur noch zwei weitere Gegentore zu, vorne spielte der TSB seine Angriffe geduldig aus und belohnte sich.
Yannik Leichs wuchtete einen Freiwurf leicht abgefälscht zum 26:25 (59.) ins Netz, nach dem erneuten Heddesheimer Ausgleich nahm Fröhlich seine letzte Auszeit. Mit der klaren Ansage: Geduldig bleiben. Bei zwei Zweikämpfen kamen die Gmünder zunächst nicht durch. Dann aber bekam Kai Schäffner die Kugel von rechts zugespielt, täuschte kurz an und schleuderte im letzten Moment einen Schlagwurf an den Innenpfosten, von wo der Ball ins Tor sprang.
 
Ein „perfektes Gefühl“, wie Fröhlich seine Emotionen umschrieb. Zugleich sind es die nächsten „Big Points“ im Aufstiegsrennen. Der TSB bleibt Tabellenzweiter und hat nun die Chance, sich durch zwei Heimsiege gegen die weiteren Neulinge TV Neuhausen/Erms (13. Dezember, 19:30 Uhr) und TuS Steißlingen (20. Dezember, 19:30 Uhr) selbst zum „Wintermeister“ zu krönen.

SG Heddesheim – TSB Jets 26:27 (12:14)

SG: Marc Kolander, Cedric Ehret – Rouven Hoffmann (4), Hannes Weindl (4), Felix Kirschner (4), Philipp Badent (4), Philipp Ulrich (3), Gianluca Pauli (3/2), Simon Reisig (2), Niko Kettner (1), Marco Hindenberger, Louis Maurer, Björn Van Marwick, Leon Dennhardt, Philipp Pfisterer
TSB: Daniel Mühleisen, Tobias Klemm – Niklas Burtsche (7/2), Kai Schäffner (6), Wolfgang Bächle (5), Stefan Scholz (4), Tom Abt (3), Yannik Leichs (2), Stephan Mühleisen, Christian Waibel, Andreas Maier, Florian Abele, Jonas Waldenmaier
Siebenmeter: SG 3/2 – TSB 2/2
Zeitstrafen: SG 2 Minuten – TSB 2 Minuten
Schiedsrichter: Arno Kolbach, Sascha Oestringer (HSG St. Leon/Reilingen)
Zuschauer: 300
(Text: Nicolas Schoch - Archivfotos: Enrico Immer, Frank Bieg)