Hartnäckig, aber glücklos: TSB kassiert K.O.-Schlag in letzter Sekunde

Beim Spitzenreiter TV Bittenfeld II läuft der TSB Gmünd die ganze Zeit einem Rückstand hinterher und startet erneut eine furiose Aufholjagd. Die Chance auf den Sieg allerdings wird liegen gelassen, stattdessen besiegelt ein Kempa-Trick in der Schlussszene die 30:31 (13:17) – Niederlage.


Beherzter Kampf, bitteres Ende. Drauf und dran war der TSB Gmünd am Samstagabend, wie schon drei Wochen zuvor beim Tabellenvierten TSG Söflingen (31:31-Remis nach 18:25-Rückstand) verloren geglaubte Punkte aus fremder Halle zu entführen. Entsprechend hoffnungsvoll hatte es die mitgereisten Gmünder Fans in der letzten Spielminute längst nicht mehr auf ihren Sitzen gehalten, nachdem sich ihr Team in Bittenfeld den 30:30-Ausgleich erkämpft und schließlich sogar die Siegchance in der Hand hatte. Zum Pechvogel wurde dann ausgerechnet ein Spieler, der einst für die Jugendteams des Bundesligisten aktiv und vor dieser Saison zum TSB heimgekehrt war. Die große Wiedersehensfreude mit den Ex-Kollegen vom TVB II spielte wohl keine unwesentliche Rolle, als Andreas Maier 25 Sekunden vor Schluss zu überhastet aus der zweiten Reihe abschloss – und die Kugel am Tor vorbeisetzte.
„Vielleicht wollte ich unbedingt der Mann sein, der es entscheidet“, gab der 21 Jahre junge Rückraumspieler anschließend zu: „Im Nachhinein war es eine blöde Entscheidung, nicht ins Eins-Gegen-Eins zu gehen und damit vielleicht ein Foul zu ziehen. Daraus muss ich lernen.“ Ärgerlich besonders deshalb, weil stattdessen die Gastgeber in letzter Sekunde den finalen Treffer erzielten und der TSB nach diesem Herzschlagfinale leer ausging. Hauptkritikpunkt aus Gmünder Sicht war allerdings nicht Maiers Fehlwurf, sondern eine schwache erste Halbzeit und die daraus resultierende Vier Tore-Hypothek. Es sind wiederholte Leistungsschwankungen, die Linksaußen Eric Zimmermann nur noch als „ultranervig“ bezeichnete.
Durch Tore von Zimmermann und Tom Abt führte der TSB anfangs mit 2:1 (3.), doch relativ schnell kippte die Partie zum 3:6 (7.). Zwar traten die Gmünder dem Tabellenführer auf Augenhöhe gegenüber. Doch die vielen fahrlässigen Fehler – vergebene Torchancen, technische Fehler und Abstimmungsprobleme im Abwehrverbund – sorgten dafür, dass der Rückstand wie festgefroren wirkte. Bestes Beispiel: Mit drei Treffern in Folge hatte sich der TSB gerade auf 9:10 (16.) herangetastet und eroberte in Überzahl den Ball zurück, da erkannte Tormann Daniel Mühleisen die Chance für einen Distanzwurf aufs leerstehende Bittenfelder Gehäuse. Der Versuch landete allerdings im Aus.
Dabei hatten es die Gäste gerade ihrem starken Rückhalt zu verdanken, dass sie in Schlagdistanz blieben. Mühleisen parierte gleich zwei Strafwürfe, auf der Gegenseite setzte sich Tom Abt immer wieder entschlossen durch und verkürzte von 10:13 (22.) auf 13:14 (24.). Insgesamt gingen die Gmünder jedoch kläglich mit ihren Chancen um. Neun torlose Minuten führten dazu, dass der Rückstand bis zur Pause wieder auf 13:17 (30.) und kurz danach sogar erstmals auf fünf Tore anwuchs.
In der Kabine hatten sich die „Jets“ kräftig geschüttelt und präsentierten sich im zweiten Durchgang von ihrer besseren Seite. Kapitän Nicola Rascher, der von der Siebenmeterlinie fehlerfrei blieb, sowie der auf dem linken Flügel ebenso treffsichere Zimmermann läuteten die Aufholjagd ein. Der frisch in die Partie gekommene Jan Spindler erzielte sogar den 20:21-Anschluss (40.). Doch die Wende blieb vorerst aus, da nun auch der Bittenfelder Keeper Nick Lehmann zur Hochform auflief und TSB-Routinier Philipp Schwenk von der Mittellinie über das leere Tor warf. Beim 24:26 (48.) schnupperten die hartnäckigen Gmünder abermals, doch der Tabellenführer legte durch einen Doppelschlag von Jan Luca Mauch prompt wieder vier Tore vor. Die Hoffnung der Gäste schien zu schwinden.
Doch die beinahe schon tot geglaubten Gmünder Mannschaft meldete sich doch noch eindrucksvoll zurück. Mühleisen hauchte dem TSB neues Leben ein, als er nach einer Zeitstrafe gegen Maier gleich zweimal glänzend parierte. Die Flügelzange Bächle und Zimmermann ließ mit ihren Toren neue Hoffnung aufkeimen. Der TSB-Torwart wiederum wurde beim 28:30 (56.) zwar erneut von Mauch überwunden, doch Bittenfeld wankte nun ganz gewaltig und fand seinen Meister immer wieder in Mühleisen. Einen gegnerischen Anwurffehler nutzte der TSB dann, um innerhalb von nur 30 Sekunden durch Jonas Waldenmaier und Wolfgang Bächle zum 30:30 (57.) auszugleichen.
Auf den kurzen Glückmoment folgte allerdings viel Pech. „Zum Schluss sind alle Fünfzig-Fünfzig-Entscheidungen der Schiedsrichter gegen uns ausgefallen“, haderte der Sportliche Leiter Jürgen Rilli. Gemeint war zuerst ein vermeintlicher Schrittfehler von Abt, wodurch die erste Chance zum Führungstreffer dahin war. Die Abwehr mit dem herausragenden Mühleisen bügelte das prompt aus, so dass der TSB zu Beginn der letzten Minute auf Sieg spielen konnte. Unerwartet zügig jedoch drohten die Unparteiischen mit dem Zeitspiel, so dass Maier seinen verhängnisvollen Wurf abfeuerte. Ungeplant war auch der letzte Bittenfelder Wurf, der dann als Abpraller aber auf Rechtsaußen landete. Routinier Michael Seiz passte gedankenschnell in die Mitte, wo Luca Eckert zum Kempa-Trick einsprang. Ausgerechnet das Patenkind des letztjährigen TSB-Trainers Dragos Oprea verpasste den Gmündern damit den K.O. in letzter Sekunde.
„Es hätte uns richtig gut getan, einen oder sogar zwei Punkte mitzunehmen“, meinte Andreas Maier, nachdem der erste Frust verdaut war: „Denn dann wären wir für die harten Aufgaben in den nächsten Wochen noch einmal ein Stück befreiter gewesen.“ Mit der TGS Pforzheim reist am Sonntag (17 Uhr / Große Sporthalle) der aktuelle Tabellenzweite an. Nur eine gute Halbzeit wird dann nicht ausreichen, um zu überraschen. „Doch wir sind nicht unter Druck“, betont Rilli. Als Tabellenachter hält der TSB weiterhin ein Neun Punkte-Polster zur Abstiegszone, ein Erfolgserlebnis gegen ein Top-Team würde dem Selbstvertrauen aber wohl nicht schaden. „Unsere Heimspiele wollen wir immer gewinnen, deshalb schauen wir auf die positiven Aspekte“, ergänzt der Sportliche Leiter.

Aus Bittenfeld konnte der TSB statt den erhofften „Bonuspunkten“ immerhin doch noch eine erfreuliche Nachricht mitnehmen: Linkshänder Patrick Watzl stand elf Monate nach seiner schweren Knieverletzung erstmals wieder im Kader, wenngleich es (noch) nicht für die ersten Einsatzminuten reichte.

TV Bittenfeld II - TSB Jets 31:30 (17:13)
TVB II: Nick Lehmann, Fabian Bauer, Daniel Sdunek – Jan Luca Mauch (8), Alexander Bischoff (5), Dalio Uskok (4), Yannick Wissmann (4/4), Philipp Porges (3), Michael Seiz (3/2), Maurice Widmaier (2), Luca Eckert (2), Nico Bacani, Joe Traub, Finn Eberle
TSB: Daniel Mühleisen, Giovanni Gentile – Nicola Rascher (7/3), Eric Zimmermann (6), Wolfgang Bächle (5), Tom Abt (5), Jonas Waldenmaier (3), Andreas Maier (1), Jan Spindler (1), Philipp Schwenk (1), Arian Pleißner (1), Jonas Schwenk, Patrick Watzl
Siebenmeter: TVB 8/6 – TSB 3/3
Zeitstrafen: TVB 6 Minuten – TSB 10 Minuten
Schiedsrichter: Andre Gross, Rene Gross (ESV Weil am Rhein)
Zuschauer: 350

Beim Spitzenreiter TV Bittenfeld II läuft der TSB Gmünd die ganze Zeit einem Rückstand hinterher und startet erneut eine furiose Aufholjagd. Die Chance auf den Sieg allerdings wird liegen gelassen, stattdessen besiegelt ein Kempa-Trick in der Schlussszene die 30:31 (13:17) – Niederlage.


Beherzter Kampf, bitteres Ende. Drauf und dran war der TSB Gmünd am Samstagabend, wie schon drei Wochen zuvor beim Tabellenvierten TSG Söflingen (31:31-Remis nach 18:25-Rückstand) verloren geglaubte Punkte aus fremder Halle zu entführen. Entsprechend hoffnungsvoll hatte es die mitgereisten Gmünder Fans in der letzten Spielminute längst nicht mehr auf ihren Sitzen gehalten, nachdem sich ihr Team in Bittenfeld den 30:30-Ausgleich erkämpft und schließlich sogar die Siegchance in der Hand hatte. Zum Pechvogel wurde dann ausgerechnet ein Spieler, der einst für die Jugendteams des Bundesligisten aktiv und vor dieser Saison zum TSB heimgekehrt war. Die große Wiedersehensfreude mit den Ex-Kollegen vom TVB II spielte wohl keine unwesentliche Rolle, als Andreas Maier 25 Sekunden vor Schluss zu überhastet aus der zweiten Reihe abschloss – und die Kugel am Tor vorbeisetzte.
„Vielleicht wollte ich unbedingt der Mann sein, der es entscheidet“, gab der 21 Jahre junge Rückraumspieler anschließend zu: „Im Nachhinein war es eine blöde Entscheidung, nicht ins Eins-Gegen-Eins zu gehen und damit vielleicht ein Foul zu ziehen. Daraus muss ich lernen.“ Ärgerlich besonders deshalb, weil stattdessen die Gastgeber in letzter Sekunde den finalen Treffer erzielten und der TSB nach diesem Herzschlagfinale leer ausging. Hauptkritikpunkt aus Gmünder Sicht war allerdings nicht Maiers Fehlwurf, sondern eine schwache erste Halbzeit und die daraus resultierende Vier Tore-Hypothek. Es sind wiederholte Leistungsschwankungen, die Linksaußen Eric Zimmermann nur noch als „ultranervig“ bezeichnete.
Durch Tore von Zimmermann und Tom Abt führte der TSB anfangs mit 2:1 (3.), doch relativ schnell kippte die Partie zum 3:6 (7.). Zwar traten die Gmünder dem Tabellenführer auf Augenhöhe gegenüber. Doch die vielen fahrlässigen Fehler – vergebene Torchancen, technische Fehler und Abstimmungsprobleme im Abwehrverbund – sorgten dafür, dass der Rückstand wie festgefroren wirkte. Bestes Beispiel: Mit drei Treffern in Folge hatte sich der TSB gerade auf 9:10 (16.) herangetastet und eroberte in Überzahl den Ball zurück, da erkannte Tormann Daniel Mühleisen die Chance für einen Distanzwurf aufs leerstehende Bittenfelder Gehäuse. Der Versuch landete allerdings im Aus.
Dabei hatten es die Gäste gerade ihrem starken Rückhalt zu verdanken, dass sie in Schlagdistanz blieben. Mühleisen parierte gleich zwei Strafwürfe, auf der Gegenseite setzte sich Tom Abt immer wieder entschlossen durch und verkürzte von 10:13 (22.) auf 13:14 (24.). Insgesamt gingen die Gmünder jedoch kläglich mit ihren Chancen um. Neun torlose Minuten führten dazu, dass der Rückstand bis zur Pause wieder auf 13:17 (30.) und kurz danach sogar erstmals auf fünf Tore anwuchs.
In der Kabine hatten sich die „Jets“ kräftig geschüttelt und präsentierten sich im zweiten Durchgang von ihrer besseren Seite. Kapitän Nicola Rascher, der von der Siebenmeterlinie fehlerfrei blieb, sowie der auf dem linken Flügel ebenso treffsichere Zimmermann läuteten die Aufholjagd ein. Der frisch in die Partie gekommene Jan Spindler erzielte sogar den 20:21-Anschluss (40.). Doch die Wende blieb vorerst aus, da nun auch der Bittenfelder Keeper Nick Lehmann zur Hochform auflief und TSB-Routinier Philipp Schwenk von der Mittellinie über das leere Tor warf. Beim 24:26 (48.) schnupperten die hartnäckigen Gmünder abermals, doch der Tabellenführer legte durch einen Doppelschlag von Jan Luca Mauch prompt wieder vier Tore vor. Die Hoffnung der Gäste schien zu schwinden.
Doch die beinahe schon tot geglaubten Gmünder Mannschaft meldete sich doch noch eindrucksvoll zurück. Mühleisen hauchte dem TSB neues Leben ein, als er nach einer Zeitstrafe gegen Maier gleich zweimal glänzend parierte. Die Flügelzange Bächle und Zimmermann ließ mit ihren Toren neue Hoffnung aufkeimen. Der TSB-Torwart wiederum wurde beim 28:30 (56.) zwar erneut von Mauch überwunden, doch Bittenfeld wankte nun ganz gewaltig und fand seinen Meister immer wieder in Mühleisen. Einen gegnerischen Anwurffehler nutzte der TSB dann, um innerhalb von nur 30 Sekunden durch Jonas Waldenmaier und Wolfgang Bächle zum 30:30 (57.) auszugleichen.
Auf den kurzen Glückmoment folgte allerdings viel Pech. „Zum Schluss sind alle Fünfzig-Fünfzig-Entscheidungen der Schiedsrichter gegen uns ausgefallen“, haderte der Sportliche Leiter Jürgen Rilli. Gemeint war zuerst ein vermeintlicher Schrittfehler von Abt, wodurch die erste Chance zum Führungstreffer dahin war. Die Abwehr mit dem herausragenden Mühleisen bügelte das prompt aus, so dass der TSB zu Beginn der letzten Minute auf Sieg spielen konnte. Unerwartet zügig jedoch drohten die Unparteiischen mit dem Zeitspiel, so dass Maier seinen verhängnisvollen Wurf abfeuerte. Ungeplant war auch der letzte Bittenfelder Wurf, der dann als Abpraller aber auf Rechtsaußen landete. Routinier Michael Seiz passte gedankenschnell in die Mitte, wo Luca Eckert zum Kempa-Trick einsprang. Ausgerechnet das Patenkind des letztjährigen TSB-Trainers Dragos Oprea verpasste den Gmündern damit den K.O. in letzter Sekunde.
„Es hätte uns richtig gut getan, einen oder sogar zwei Punkte mitzunehmen“, meinte Andreas Maier, nachdem der erste Frust verdaut war: „Denn dann wären wir für die harten Aufgaben in den nächsten Wochen noch einmal ein Stück befreiter gewesen.“ Mit der TGS Pforzheim reist am Sonntag (17 Uhr / Große Sporthalle) der aktuelle Tabellenzweite an. Nur eine gute Halbzeit wird dann nicht ausreichen, um zu überraschen. „Doch wir sind nicht unter Druck“, betont Rilli. Als Tabellenachter hält der TSB weiterhin ein Neun Punkte-Polster zur Abstiegszone, ein Erfolgserlebnis gegen ein Top-Team würde dem Selbstvertrauen aber wohl nicht schaden. „Unsere Heimspiele wollen wir immer gewinnen, deshalb schauen wir auf die positiven Aspekte“, ergänzt der Sportliche Leiter.

Aus Bittenfeld konnte der TSB statt den erhofften „Bonuspunkten“ immerhin doch noch eine erfreuliche Nachricht mitnehmen: Linkshänder Patrick Watzl stand elf Monate nach seiner schweren Knieverletzung erstmals wieder im Kader, wenngleich es (noch) nicht für die ersten Einsatzminuten reichte.

TV Bittenfeld II - TSB Jets 31:30 (17:13)
TVB II: Nick Lehmann, Fabian Bauer, Daniel Sdunek – Jan Luca Mauch (8), Alexander Bischoff (5), Dalio Uskok (4), Yannick Wissmann (4/4), Philipp Porges (3), Michael Seiz (3/2), Maurice Widmaier (2), Luca Eckert (2), Nico Bacani, Joe Traub, Finn Eberle
TSB: Daniel Mühleisen, Giovanni Gentile – Nicola Rascher (7/3), Eric Zimmermann (6), Wolfgang Bächle (5), Tom Abt (5), Jonas Waldenmaier (3), Andreas Maier (1), Jan Spindler (1), Philipp Schwenk (1), Arian Pleißner (1), Jonas Schwenk, Patrick Watzl
Siebenmeter: TVB 8/6 – TSB 3/3
Zeitstrafen: TVB 6 Minuten – TSB 10 Minuten
Schiedsrichter: Andre Gross, Rene Gross (ESV Weil am Rhein)
Zuschauer: 350


Mit tiefem Frust und einer bitteren Erkenntnis kehrte der TSB Gmünd aus Bittenfeld zurück. Um gegen die Oberliga-Spitzenteams zu bestehen, braucht es neben dem nötigen Glück auch eine konstant starke Leistung über die vollen 60 Minuten. Aus der erfolglosen Aufholjagd schöpfen die Jets dennoch Mut für die kommenden, nicht weniger schweren Aufgaben.
Jürgen Rilli, Sportlicher Leiter TSB Gmünd: „Obwohl es extrem bitter für uns ist, wollen wir die positiven Momente mitnehmen. Eine wahnsinnige Moral und ein toller Teamspirit, das zeichnet uns aus. Leider haben wir diese Attribute erst in der zweiten Halbzeit auf die Platte gebracht. Während unser Angriffsspiel davor viel zu statisch aufgezogen war, haben wir dann Beweglichkeit hereingebracht und gleichzeitig unsere Abwehr korrigiert. Das hat mir insgesamt wirklich gut gefallen. Dieser Mut und ein variantenreiches Spiel sind für mich der Schlüssel zum Erfolg. Doch es ist wichtig, dass wir uns bei der jungen Mannschaft weiter in Geduld üben. Da braucht es eine genaue Analyse, wie wir es künftig besser hinbekommen, die Fehler nicht zu wiederholen und auch die einzelnen Aussetzer in der Abwehr abzustellen. Zu 90 Prozent stimmt alles, nun brauchen wir die reifere Spielanlage.“

Alexander Heib, TVB II – Trainer: „Wenn man nur die letzten Minuten sieht, dann hätten wir auch einen Punkt sehr gerne mitgenommen. Davor aber hat mein junges Team ein Riesenspiel gemacht und sich den Sieg letztlich verdient. Das zeigt, dass Gmünd keine Laufkundschaft ist und zurecht in der oberen Tabellenhälfte steht. Wir müssen anerkennen, dass sie uns bis zum Schluss alles abverlangt haben. Letztlich hatten wir das glückliche Ende für uns. So weit hätte es gar nicht kommen müssen. Uns fehlt der Killerinstinkt, einen Gegner früher zu brechen und das auch auszustrahlen, indem wir die freien Würfe reinmachen und konsequent verteidigen. Das Thema Aufstieg können wir sicher nicht ewig wegschieben, doch wir lassen die Kirche im Dorf. Es kommt noch genug Arbeit auf uns zu.“

Andreas Maier, TSB-Rückraumspieler und Ex-Bittenfelder: „Die kämpferische Leistung und die Moral sprechen für sich. Doch gerade in der ersten Halbzeit haben wir zu viele Bälle verschenkt, jeder technische Fehler wurde gleich bestraft. Wir müssen da cooler sein und die klaren Chancen suchen. Das sagt sich immer einfach. Wenn du voller Adrenalin auf der Platte stehst, ist es eben nicht so. In der Abwehr sind wir teilweise super gestanden, haben uns dann aber doch den einen Aussetzer geleistet, der zum Durchbruch oder zum Gegentor geführt hat. Ohne Daniel Mühleisen, der einige sehr wichtige Würfe weggenommen hat, wären wir nicht zurückgekommen. Wir haben Blut geleckt und wollten unbedingt einen Punkt mitnehmen. Deshalb tut es umso mehr weh, dass wir am Ende mit leeren Händen da stehen.“

Eric Zimmermann, TSB-Linksaußen: „In der ersten Halbzeit haben wir besonders in der Abwehr nicht das abgerufen, was wir uns vorgenommen hatten. Durch unsere eigenen Fehler sind wir in Rückstand geraten. Ich kann gar nicht beantworten, ob es an der fehlenden Erfahrung liegt. Dass man den Ball etwas zu unvorsichtig behandelt, wenn man nervös wird, ist vielleicht normal bei einer jungen Truppe. In der zweiten Halbzeit haben wir dann ein richtig geiles Spiel gemacht und gezeigt, dass wir es können. Wir waren immer dicht dran. Doch wenn wir dachten, wir schaffen es, dann lief alles gegen uns – so eben auch in der letzten Minute. Das ist mega enttäuschend, doch auf die Leistung der zweiten Hälfte müssen wir aufbauen.“

Jonas Waldenmaier, TSB-Kreisläufer: „Wir hatten den Tabellenführer kurz vor der Niederlage oder zumindest vor einem Punktverlust, das Kempa-Gegentor zum Schluss macht es für uns nochmal besonders bitter. Nach der Aufholjagd hätten wir einen Punkt verdient gehabt. Doch letztlich haben wir das Spiel in der ersten Halbzeit verloren, als wir ziemlich fahrig und vielleicht den einen Tick zu unkonzentriert waren. Dann noch zurückzukommen, zeugt von Moral. Wir haben in dieser Saison schon mehrmals bewiesen, dass wir nicht nur kämpfen, sondern auch richtig gut spielen können. Doch gegen solche Gegner müssen wir das über 60 Minuten abrufen und nicht nur phasenweise. Diese bittere Niederlage sollte Ansporn genug sein, um nächsten Sonntag beide Punkte in Gmünd zu behalten.“

(Text: Nico Schoch - Bilder: Enrico Immer)