Erstmals 40 Tore und der sichere Klassenerhalt: TSB macht endlich alles klar

Der TSB Gmünd kann nun endgültig für sein neuntes Jahr in der vierthöchsten Spielklasse planen. Obwohl stark ersatzgeschwächt angereist, stürmen die Jets letztlich ungefährdet zu einem 40:28 (20:14) – Rekordsieg beim TuS Steißlingen.

Ein versuchter Kempa misslang zunächst, doch als ein Wurf von Jonas Waldenmaier 80 Sekunden vor Schluss vom Pfosten ins Netz sprang, gab es kein Halten mehr. Der TSB Gmünd hatte in diesem Moment nicht nur den Oberliga-Verbleib perfekt gemacht, sondern auch erstmals in der vierten Liga die 40-Tore-Marke geknackt. „Ein geiles Gefühl“, meinte Waldenmaier, der seinen Teamkollegen für diesen goldenen Treffer in alter Handballer-Tradition eine Kiste Bier ausgeben musste. Greifbar war die Erleichterung über den ersten Auswärtserfolg seit knapp drei Monaten, womit der TSB nun endgültig für sein neuntes Jahr in der Viertklassigkeit planen kann. „Im Moment sind wir einfach nur richtig happy und total befreit“, brachte es Patrick Watzl auf den Punkt.
Wobei das Saisonziel Klassenerhalt ohnehin nur noch Formsache gewesen war. „Das war gar kein großes Thema in der Kabine. Es ist nur schade, dass wir das nicht schon früher klar gemacht haben“, meinte Co-Trainer Volker Haiser. Sein Partner auf der Trainerbank allerdings wollte sich den kleinen Funken Euphorie keinesfalls nehmen lassen. „Natürlich ist es jetzt nicht mehr die große Überraschung“, betonte Michael Stettner: „Doch ist es ein cooles Gefühl, dieses Ziel völlig verdient zu erreichen. Wenn mir jemand vor der Saison gesagt hätte, dass wir schon vier Spiele vor Schluss rechnerisch durch sind, dann hätte ich das natürlich sofort unterschrieben.“
Auch der Sieg beim bereits abgestiegenen TuS Steißlingen kam keinesfalls überraschend. Wobei in den ersten zehn Minuten rein gar nichts auf ein Gmünder Schützenfest hindeutete. Ganz im Gegenteil sogar: Die ersten unplatzierten Würfe wurden allesamt zu einer sicheren Beute für TuS-Tormann Louis Ruf, der auch zwei Strafwürfe von Nicola Rascher und Tom Abt parierte. Der TSB geriet beim Tabellenvorletzten mit 1:4 (10.) ins Hintertreffen. Erst durch eine eilig einberufene Auszeit erlösten Stettner und Haiser ihr Team aus der anfänglichen Lethargie. Die Gmünder kämpften sich in die Partie hinein, Spielmacher Abt riss immer wieder Lücken und Linksaußen Eric Zimmermann traf dreimal in Folge zum 6:6 (15.).
Inzwischen war auch TSB-Rückhalt Daniel Mühleisen richtig warm geworden und avancierte ebenso wie sein Gegenüber zum Siebenmeterkiller. Postwendend warf Andreas Maier die Gäste mit 9:8 (18.) erstmals in Front. Noch bis zum 12:12 (24.) verlief die Partie ausgeglichen, dann trumpfte der Gmünder Rückraum richtig auf. Abt und Rascher sorgten erstmals für ein Vier Tore-Polster, welches Mühleisen mit einem Distanzwurf ins leerstehende Gehäuse prompt auf 18:13 (29.) ausbaute. Direkt vor der Pause gelang Watzl dann schon der 20.Treffer.
Der junge Linkshänder netzte am Samstagabend insgesamt achtmal ein – ein persönlicher Bestwert. „Ich bin wirklich stolz darauf, wie es von Woche zu Woche immer besser läuft“, freute sich Watzl, der erst vor zwei Wochen nach einer schweren Knieverletzung aufs Feld zurückgekehrt war. Die Bilanz seitdem: Drei Spiele, 18 Treffer. Dieses beeindruckende Comeback kommt gerade zur rechten Zeit, da der verletzte Rechtsaußen Wolfgang Bächle nur zuschauen konnte. Zudem fehlte Jan Spindler krankheitsbedingt und die beiden Youngster Arian Pleißner und Louis Waldraff waren für das Perspektivteam beim 37:33-Auswärtssieg in Steinheim im Einsatz. Entsprechend dünn war die Personaldecke für das Oberliga-Team mit nur noch acht Feldspielern.
Wer deshalb dachte, dem TSB-Rumpfkader würde in der zweiten Hälfte die Puste ausgehen, der sah sich getäuscht. Die Gmünder ließen überhaupt nichts mehr anbrennen und bestraften die gegnerischen Fehler durch ihr konsequentes Tempospiel. Beim 24:15 (35.) war Zimmermann wieder einmal auf und davon, nun war quasi jeder Wurf ein Treffer. Steißlingen tastete sich beim 27:22 (42.) zwar noch kurzzeitig heran. Doch in der Schlussviertelstunde wurde offensichtlich, warum die Oberliga für die Südbadener eine Nummer zu groß ist.
Mit einem 6:0-Lauf zum 35:23 (52.) sorgte der TSB endgültig für klare Verhältnisse. Allen voran Kapitän Rascher und sein Nebenmann Maier setzten sich immer wieder entschlossen durch. Maier schraubte das Ergebnis bis auf 39:25 (56.) in die Höhe und so war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die 40 auf der Anzeigetafel aufleuchten würde. Waldenmaier ließ die mitgereisten Gmünder Fans dann jubeln und so wurde die dreistündige Heimfahrt zur Klassenerhalts-Party.
Der Trainer hat den Blick jedoch weiter nach vorne gerichtet. „Wir wollen noch ein paar Punkte holen und in die obere Tabellenhälfte klettern“, kündigt Stettner die Marschroute für die letzten vier Saisonspiele an. Als Zehnter rangiert der TSB (33:27 Punkte) nur knapp hinter Herrenberg (34:26) und empfängt am kommenden Sonntag (17 Uhr / Große Sporthalle) erneut einen schon feststehenden Absteiger. Gegen den TSV Wolfschlugen haben die Jets nach der 32:33-Hinspielniederlage noch etwas gut zu machen. Die letzte Last ist nun zumindest abgefallen und so erklärt Patrick Watzl voller Vorfreude: „In diesen Spiele heißt es für uns einfach nur noch genießen, genießen, genießen.“
 
Der TSB Gmünd kann nun endgültig für sein neuntes Jahr in der vierthöchsten Spielklasse planen. Obwohl stark ersatzgeschwächt angereist, stürmen die Jets letztlich ungefährdet zu einem 40:28 (20:14) – Rekordsieg beim TuS Steißlingen.

Ein versuchter Kempa misslang zunächst, doch als ein Wurf von Jonas Waldenmaier 80 Sekunden vor Schluss vom Pfosten ins Netz sprang, gab es kein Halten mehr. Der TSB Gmünd hatte in diesem Moment nicht nur den Oberliga-Verbleib perfekt gemacht, sondern auch erstmals in der vierten Liga die 40-Tore-Marke geknackt. „Ein geiles Gefühl“, meinte Waldenmaier, der seinen Teamkollegen für diesen goldenen Treffer in alter Handballer-Tradition eine Kiste Bier ausgeben musste. Greifbar war die Erleichterung über den ersten Auswärtserfolg seit knapp drei Monaten, womit der TSB nun endgültig für sein neuntes Jahr in der Viertklassigkeit planen kann. „Im Moment sind wir einfach nur richtig happy und total befreit“, brachte es Patrick Watzl auf den Punkt.
Wobei das Saisonziel Klassenerhalt ohnehin nur noch Formsache gewesen war. „Das war gar kein großes Thema in der Kabine. Es ist nur schade, dass wir das nicht schon früher klar gemacht haben“, meinte Co-Trainer Volker Haiser. Sein Partner auf der Trainerbank allerdings wollte sich den kleinen Funken Euphorie keinesfalls nehmen lassen. „Natürlich ist es jetzt nicht mehr die große Überraschung“, betonte Michael Stettner: „Doch ist es ein cooles Gefühl, dieses Ziel völlig verdient zu erreichen. Wenn mir jemand vor der Saison gesagt hätte, dass wir schon vier Spiele vor Schluss rechnerisch durch sind, dann hätte ich das natürlich sofort unterschrieben.“
Auch der Sieg beim bereits abgestiegenen TuS Steißlingen kam keinesfalls überraschend. Wobei in den ersten zehn Minuten rein gar nichts auf ein Gmünder Schützenfest hindeutete. Ganz im Gegenteil sogar: Die ersten unplatzierten Würfe wurden allesamt zu einer sicheren Beute für TuS-Tormann Louis Ruf, der auch zwei Strafwürfe von Nicola Rascher und Tom Abt parierte. Der TSB geriet beim Tabellenvorletzten mit 1:4 (10.) ins Hintertreffen. Erst durch eine eilig einberufene Auszeit erlösten Stettner und Haiser ihr Team aus der anfänglichen Lethargie. Die Gmünder kämpften sich in die Partie hinein, Spielmacher Abt riss immer wieder Lücken und Linksaußen Eric Zimmermann traf dreimal in Folge zum 6:6 (15.).
Inzwischen war auch TSB-Rückhalt Daniel Mühleisen richtig warm geworden und avancierte ebenso wie sein Gegenüber zum Siebenmeterkiller. Postwendend warf Andreas Maier die Gäste mit 9:8 (18.) erstmals in Front. Noch bis zum 12:12 (24.) verlief die Partie ausgeglichen, dann trumpfte der Gmünder Rückraum richtig auf. Abt und Rascher sorgten erstmals für ein Vier Tore-Polster, welches Mühleisen mit einem Distanzwurf ins leerstehende Gehäuse prompt auf 18:13 (29.) ausbaute. Direkt vor der Pause gelang Watzl dann schon der 20.Treffer.
Der junge Linkshänder netzte am Samstagabend insgesamt achtmal ein – ein persönlicher Bestwert. „Ich bin wirklich stolz darauf, wie es von Woche zu Woche immer besser läuft“, freute sich Watzl, der erst vor zwei Wochen nach einer schweren Knieverletzung aufs Feld zurückgekehrt war. Die Bilanz seitdem: Drei Spiele, 18 Treffer. Dieses beeindruckende Comeback kommt gerade zur rechten Zeit, da der verletzte Rechtsaußen Wolfgang Bächle nur zuschauen konnte. Zudem fehlte Jan Spindler krankheitsbedingt und die beiden Youngster Arian Pleißner und Louis Waldraff waren für das Perspektivteam beim 37:33-Auswärtssieg in Steinheim im Einsatz. Entsprechend dünn war die Personaldecke für das Oberliga-Team mit nur noch acht Feldspielern.
Wer deshalb dachte, dem TSB-Rumpfkader würde in der zweiten Hälfte die Puste ausgehen, der sah sich getäuscht. Die Gmünder ließen überhaupt nichts mehr anbrennen und bestraften die gegnerischen Fehler durch ihr konsequentes Tempospiel. Beim 24:15 (35.) war Zimmermann wieder einmal auf und davon, nun war quasi jeder Wurf ein Treffer. Steißlingen tastete sich beim 27:22 (42.) zwar noch kurzzeitig heran. Doch in der Schlussviertelstunde wurde offensichtlich, warum die Oberliga für die Südbadener eine Nummer zu groß ist.
Mit einem 6:0-Lauf zum 35:23 (52.) sorgte der TSB endgültig für klare Verhältnisse. Allen voran Kapitän Rascher und sein Nebenmann Maier setzten sich immer wieder entschlossen durch. Maier schraubte das Ergebnis bis auf 39:25 (56.) in die Höhe und so war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die 40 auf der Anzeigetafel aufleuchten würde. Waldenmaier ließ die mitgereisten Gmünder Fans dann jubeln und so wurde die dreistündige Heimfahrt zur Klassenerhalts-Party.
Der Trainer hat den Blick jedoch weiter nach vorne gerichtet. „Wir wollen noch ein paar Punkte holen und in die obere Tabellenhälfte klettern“, kündigt Stettner die Marschroute für die letzten vier Saisonspiele an. Als Zehnter rangiert der TSB (33:27 Punkte) nur knapp hinter Herrenberg (34:26) und empfängt am kommenden Sonntag (17 Uhr / Große Sporthalle) erneut einen schon feststehenden Absteiger. Gegen den TSV Wolfschlugen haben die Jets nach der 32:33-Hinspielniederlage noch etwas gut zu machen. Die letzte Last ist nun zumindest abgefallen und so erklärt Patrick Watzl voller Vorfreude: „In diesen Spiele heißt es für uns einfach nur noch genießen, genießen, genießen.“
 

TuS Steißlingen - TSB Jets 28:40 (14:20)


TuS: Louis Ruf, Eric Seeger, Tim Bammel – Fabian Sörensen (6/1), Lennart Sieck (5), Maximilian Maier (5), Robin Schmidt (3/2), Marvin Storz (2), Jonas Rimmele (2/1), Fabian Maier (1), Philipp Klotz (1), Patrick Euchner (1), Fabian Hasselmann (1), Jannis Rottmair (1), Daniel Weber, Luca Tassone
TSB: Daniel Mühleisen (1), Giovanni Gentile – Nicola Rascher (10/3), Patrick Watzl (8), Eric Zimmermann (8), Tom Abt (5), Jonas Waldenmaier (4), Andreas Maier (3), Philipp Schwenk (1), Jonas Schwenk
Siebenmeter: TuS 6/4 – TSB 6/3
Zeitstrafen: TuS 12 Minuten – TSB 12 Minuten
Schiedsrichter: Alexander Weber, Constantin Weber (TV Großsachsenheim)
Zuschauer: 150

„Mit Herz und Leidenschaft“ – Stimmen zum Spiel

Immer wieder musste sich der TSB Gmünd in den vergangenen Wochen und Monaten über seine dürftige Chancenverwertung ärgern. Beim Gastspiel in Steißlingen platzte nun der Knoten und so setzen die Jets mit ihrem 40:28-Kantersieg nochmal ein echtes Statement.
Michael Stettner, TSB-Trainer: „In den ersten zehn Minuten war es überhaupt kein gutes Spiel und wir hätten auch höher zurückliegen können. Wir waren mit dem Kopf nicht bei der Sache und in der Abwehr nicht präsent genug. Erst ab der 20.Minuten waren wir total kompakt, nur das gegnerische Kreisläuferspiel haben wir nie in den Griff bekommen. Doch das lässt sich verschmerzen, wenn es im Angriff extrem gut läuft. Der Kader war extrem dünn und entsprechend schwer war es, neuen Impulse von außen zu setzen. Doch die zehn Jungs haben alles gegeben, egal wie lange sie gespielt haben. Dafür haben sie sich ein großes Kompliment verdient.“
Eric Zimmermann, TSB-Linksaußen: „Wenn du den ersten Wurf direkt vergibst und dann in Rückstand liegst, dann rattert es direkt im Kopf. Umso glücklicher bin ich, dass ich die anderen Würfe souverän reingemacht hatte. Nach der Auszeit hat all das geklappt, was wir uns vorgenommen und im Training besprochen hatten. Obwohl der Gegner schon abgestiegen ist, war es ein schweres Spiel und wir mussten alles reinlegen. Für uns war es ein Pflichtsieg, der richtig gut tut. Trotzdem hat man besonders in der Abwehr ein paar Punkte gesehen, wo wir nachbessern müssen.“
Jonas Waldenmaier, TSB-Kreisläufer: „Wir haben etwas Zeit gebraucht, um zu unserem Spiel zu finden und uns die richtigen Würfe zu nehmen. Da unsere Abwehr dann immer stabiler wurde und Daniel Mühleisen wieder einmal einen Sahnetag erwischt hat, hat unser Gegenstoßspiel hervorragend funktioniert. Mit Eric Zimmermann haben wir einen phänomenalen Außenspieler, der allen davonrennt. Das war entscheidend für den hohen Vorsprung und Steißlingen hat dann immer weiter abgebaut. Nun können wir die letzten vier Spiele völlig befreit angehen, für unsere junge Mannschaft macht das einiges aus.“
Patrick Watzl, TSB-Linkshänder: „Diese Saison ist eine extrem lange Reise mit vielen harten Spielen. Umso geiler ist es, mit einem 40 Tore-Sieg unser Ziel zu erreichen. Vor dem Anpfiff waren wir in der Kabine richtig heiß, haben das aber wieder nicht aufs Spielfeld übertragen. Die Auszeit kam zum genau richtigen Zeitpunkt. Danach waren Herz und Leidenschaft da. Wie wir zurückgekommen sind, zeigt was für ein Potenzial in unserer Truppe steckt. Gefühlt war jede Aktion ein Treffer und wir haben das mit breiter Brust bis zum Ende durchgezogen.“
Daniel Mühleisen, TSB-Tormann: „In der Anfangsphase haben wir gemerkt, dass wir einen Gang hochschalten müssen, weil wir sonst gegen jeden Gegner schlecht aussehen. Wäre es für Steißlingen noch um etwas gegangen, dann hätten wir uns bestimmt schwerer getan. Doch die Überzeugung, alleine schon aufgrund der Tabellensituation hier gewinnen zu müssen, haben wir dann auch auf die Platte gebracht. Mein Ziel ist es, in den letzten vier Spielen noch mindestens vier Punkte zu holen.“ (Text und Bilder: Nico Schoch)