Das Momentum nicht genutzt: TSB Gmünd läuft beim Topspiel ins offene Messer

Im Duell um die Regionalliga-Tabellenspitze muss der TSB Gmünd seine erste Saisonniederlage hinnehmen. Beim Torefestival gegen die SG Köndringen/Teningen können die „Jets“ zwar bis acht Minuten vor Schluss stark mithalten, unterliegen dann aber zu deutlich mit 33:39 (18:18).

Auch Aaron Fröhlich war sich bewusst, dass dieser Moment einmal kommen würde. Nach acht Siegen waren die TSB-Traumstarter erstmals leer ausgegangen, was den Trainer zu einem gemischten Fazit veranlasste. „Natürlich sind wir stolz, dass wir uns in diese Situation gebracht haben und die vermutlich beste Mannschaft der Liga absolut gefordert haben“, sagte Fröhlich rückblickend. Bei der SG Köndringen/Teningen präsentierten sich die Gmünder dann auch sehr wohl als ernsthafter Herausforderer: „Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass wir viele Punkte nicht so gut hinbekommen haben und defensiv nicht auf der Höhe waren.“
 
Tatsächlich wurde die beste Abwehr der Liga – im Schnitt nur 27 Gegentore pro Spiel – ihrem Ruf nicht gerecht. Was Fröhlichs Leid war, bereitete den 600 Zuschauern und knapp 60 mitgereisten Gmünder Fans in der Teninger Ludwig-Jahn-Halle umso mehr Freude: Sie kamen schon in der Anfangsphase kaum hinterher mit dem Tore zählen. Nach genau drei Minuten stand es schon 4:4. Zumindest offensiv knüpfte der TSB genau daran an, was ihn in den vergangenen Wochen auszeichnete. Überfallartig rannten Regisseur Tom Abt und seine Kollegen nach vorne, durch viele einfache Tore gingen sie mit 8:5 (8.) in Front. Auch Youngster Louis Waldraff setzte im Rückraum sofort einige Akzente und traf früh. Bis zum 9:8 (13.) durch Linkshänder Stefan Scholz lag der TSB hauchdünn vorne.
Die ebenfalls noch ungeschlagenen Hausherren antworteten durch ihren Spielgestalter Sebastian Endres, dessen Bruder Sebastian drehte die Partie auf 10:11 (16.). In einem hektischen Schlagabtausch hielt der TSB bis zum 13:13 (19.) durch Linksaußen Niklas Burtsche stets Schritt, geriet in Unterzahl dann aber erstmals mit zwei Toren ins Hintertreffen. „Einerseits wollten wir für unser eigenes Umschaltspiel ein hohes Tempo fahren“, meinte Fröhlich. Die Krux daran: „Andererseits ist es uns nicht gelungen, den Gegner häufiger in den stehenden Angriff zu zwingen.“ Ein Lichtblick war es, als Tormann Daniel Mühleisen beim Stand von 14:16 (24.) einen Strafwurf parierte und Andreas Maier gleich zweimal den Anschluss herstellte. 17 Sekunden vor der Pause glich der starke Scholz zum 18:18 (30.) aus und zumindest den letzten gegnerischen Angriff wehrten die Gmünder ab.
 
Doch Köndringen/Teningen blieb am Drücker und spielte seine individuelle Klasse aus. Angeführt von Maurice und Pascal Bührer, die es zusammen auf 20 Tore brachten, zog die SG auf 24:20 (37.) und 27:22 (41.) davon. „Wir haben auch viel Qualität ins Spiel gebracht“, betonte Fröhlich: „Nur war bei uns die Anzahl an technischen Fehlern und Gegentoren viel zu hoch.“ Auch in einer 5-1 Abwehr fand der TSB nicht die erhoffte Stabilität, zumindest eine Manndeckung gegen Maurice Bührer wirkte kurzzeitig. Nervenstark aus sieben Metern hatte Abt die Gäste im Rennen gehalten. Nach acht Minuten ohne Treffer aus dem Spiel heraus traf Patrick Watzl von Rechtsaußen gleich doppelt zum 24:27 (43.). Als das Duo zwei Balllgewinne zum 27:29 (47.) verwertete, lebte die Gmünder Hoffnung wieder mehr denn je.
Beinahe hätte sich die starke Moral ausgezahlt. Zwar scheiterte Abt bei seinem vierten Versuch von der Siebenmeterlinie erstmals, doch mit einem Mann weniger setzte Köndringen/Teningen auf einen zusätzlichen Feldspieler. Mühleisen bestrafte das eiskalt und traf zweimal aus der Distanz ins leere Gehäuse zum 30:31 (52.). Kurios: In der Torschützenliste liegt der Torwart (8 Saisontore) fast gleichauf mit seinem am Kreis spielenden Zwillingsbruder Stephan (9). Eigentlich hatte Daniel Mühleisen in der Crunch-Time sogar einen Hattrick erzielt – doch gerade als der Ball schon im Netz zappelte, da pfiffen die Unparteiischen aufgrund eines vorherigen Foulspiels doch noch ab.
 
Diese Szene und zwei schnelle Tore des SG-Rechtsaußen Jan Keller nahmen dem TSB den Wind aus den Segeln. Als Ex-Bundesligaprofi Pascal Bührer ebenfalls doppelt zum 30:35 (55.) nachlegte, riskierte der TSB alles für ein mögliches Handballwunder. Allerdings ohne Erfolg: Die Gmünder verfielen in Hektik und versiebten ihre Würfe. „Letztlich war der Druck, in jedem Angriff treffen zu müssen, zu groß“, so Fröhlich. Der TSB-Trainer haderte sichtlich damit, das sein Team das Momentum nicht hatte nutzen können: „In der Emotionalität haben wir ein paar Fehler zu viel gemacht und die wurden von Köndringen gnadenlos bestraft.“ In den letzten Minuten liefen die Jets völlig ins offene Messer. Zwar hielt Wolfgang Bächle noch zweimal dagegen, doch die Bührer-Brüder schraubten den Endstand auf ein zu deutliches 39:33 hinauf.
Die Höhe der Niederlage störte den TSB-Trainer letztlich wenig. „Total kämpferisch“, sei die Stimmung in der Kabine gewesen, so Fröhlich. „Wir waren bis kurz vor Schluss dran und mit ein bisschen Glück hätte das Spiel kippen können. Am Ende müssen wir uns ärgern, dass wir es nicht mehr geschafft haben, einen Gang hochzuschalten und stattdessen die entscheidenden Fehler gemacht haben.“ Was zur Folge hat, dass die SG Köndringen/Teningen mit 18:0 Punkten nun als alleiniger Tabellenführer vorneweg marschiert. Dicht gefolgt vom TSB Gmünd auf Platz zwei, gleichauf mit dem VfL Waiblingen und dem TV Bittenfeld II (alle 16:2 Punkte). „Diese eine Niederlage wirft uns nicht um“, ist Fröhlich überzeugt. Mit Blick auf das kommende Heimspiel gegen die MTG Wangen nächsten Sonntag (17 Uhr / Große Sporthalle) kündigt er gewohnt selbstbewusst an: „Wir stellen uns auf den nächsten Fight ein und wollen jedes Spiel gewinnen.“
Im Duell um die Regionalliga-Tabellenspitze muss der TSB Gmünd seine erste Saisonniederlage hinnehmen. Beim Torefestival gegen die SG Köndringen/Teningen können die „Jets“ zwar bis acht Minuten vor Schluss stark mithalten, unterliegen dann aber zu deutlich mit 33:39 (18:18).

Auch Aaron Fröhlich war sich bewusst, dass dieser Moment einmal kommen würde. Nach acht Siegen waren die TSB-Traumstarter erstmals leer ausgegangen, was den Trainer zu einem gemischten Fazit veranlasste. „Natürlich sind wir stolz, dass wir uns in diese Situation gebracht haben und die vermutlich beste Mannschaft der Liga absolut gefordert haben“, sagte Fröhlich rückblickend. Bei der SG Köndringen/Teningen präsentierten sich die Gmünder dann auch sehr wohl als ernsthafter Herausforderer: „Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass wir viele Punkte nicht so gut hinbekommen haben und defensiv nicht auf der Höhe waren.“
 
Tatsächlich wurde die beste Abwehr der Liga – im Schnitt nur 27 Gegentore pro Spiel – ihrem Ruf nicht gerecht. Was Fröhlichs Leid war, bereitete den 600 Zuschauern und knapp 60 mitgereisten Gmünder Fans in der Teninger Ludwig-Jahn-Halle umso mehr Freude: Sie kamen schon in der Anfangsphase kaum hinterher mit dem Tore zählen. Nach genau drei Minuten stand es schon 4:4. Zumindest offensiv knüpfte der TSB genau daran an, was ihn in den vergangenen Wochen auszeichnete. Überfallartig rannten Regisseur Tom Abt und seine Kollegen nach vorne, durch viele einfache Tore gingen sie mit 8:5 (8.) in Front. Auch Youngster Louis Waldraff setzte im Rückraum sofort einige Akzente und traf früh. Bis zum 9:8 (13.) durch Linkshänder Stefan Scholz lag der TSB hauchdünn vorne.
Die ebenfalls noch ungeschlagenen Hausherren antworteten durch ihren Spielgestalter Sebastian Endres, dessen Bruder Sebastian drehte die Partie auf 10:11 (16.). In einem hektischen Schlagabtausch hielt der TSB bis zum 13:13 (19.) durch Linksaußen Niklas Burtsche stets Schritt, geriet in Unterzahl dann aber erstmals mit zwei Toren ins Hintertreffen. „Einerseits wollten wir für unser eigenes Umschaltspiel ein hohes Tempo fahren“, meinte Fröhlich. Die Krux daran: „Andererseits ist es uns nicht gelungen, den Gegner häufiger in den stehenden Angriff zu zwingen.“ Ein Lichtblick war es, als Tormann Daniel Mühleisen beim Stand von 14:16 (24.) einen Strafwurf parierte und Andreas Maier gleich zweimal den Anschluss herstellte. 17 Sekunden vor der Pause glich der starke Scholz zum 18:18 (30.) aus und zumindest den letzten gegnerischen Angriff wehrten die Gmünder ab.
 
Doch Köndringen/Teningen blieb am Drücker und spielte seine individuelle Klasse aus. Angeführt von Maurice und Pascal Bührer, die es zusammen auf 20 Tore brachten, zog die SG auf 24:20 (37.) und 27:22 (41.) davon. „Wir haben auch viel Qualität ins Spiel gebracht“, betonte Fröhlich: „Nur war bei uns die Anzahl an technischen Fehlern und Gegentoren viel zu hoch.“ Auch in einer 5-1 Abwehr fand der TSB nicht die erhoffte Stabilität, zumindest eine Manndeckung gegen Maurice Bührer wirkte kurzzeitig. Nervenstark aus sieben Metern hatte Abt die Gäste im Rennen gehalten. Nach acht Minuten ohne Treffer aus dem Spiel heraus traf Patrick Watzl von Rechtsaußen gleich doppelt zum 24:27 (43.). Als das Duo zwei Balllgewinne zum 27:29 (47.) verwertete, lebte die Gmünder Hoffnung wieder mehr denn je.
Beinahe hätte sich die starke Moral ausgezahlt. Zwar scheiterte Abt bei seinem vierten Versuch von der Siebenmeterlinie erstmals, doch mit einem Mann weniger setzte Köndringen/Teningen auf einen zusätzlichen Feldspieler. Mühleisen bestrafte das eiskalt und traf zweimal aus der Distanz ins leere Gehäuse zum 30:31 (52.). Kurios: In der Torschützenliste liegt der Torwart (8 Saisontore) fast gleichauf mit seinem am Kreis spielenden Zwillingsbruder Stephan (9). Eigentlich hatte Daniel Mühleisen in der Crunch-Time sogar einen Hattrick erzielt – doch gerade als der Ball schon im Netz zappelte, da pfiffen die Unparteiischen aufgrund eines vorherigen Foulspiels doch noch ab.
 
Diese Szene und zwei schnelle Tore des SG-Rechtsaußen Jan Keller nahmen dem TSB den Wind aus den Segeln. Als Ex-Bundesligaprofi Pascal Bührer ebenfalls doppelt zum 30:35 (55.) nachlegte, riskierte der TSB alles für ein mögliches Handballwunder. Allerdings ohne Erfolg: Die Gmünder verfielen in Hektik und versiebten ihre Würfe. „Letztlich war der Druck, in jedem Angriff treffen zu müssen, zu groß“, so Fröhlich. Der TSB-Trainer haderte sichtlich damit, das sein Team das Momentum nicht hatte nutzen können: „In der Emotionalität haben wir ein paar Fehler zu viel gemacht und die wurden von Köndringen gnadenlos bestraft.“ In den letzten Minuten liefen die Jets völlig ins offene Messer. Zwar hielt Wolfgang Bächle noch zweimal dagegen, doch die Bührer-Brüder schraubten den Endstand auf ein zu deutliches 39:33 hinauf.
Die Höhe der Niederlage störte den TSB-Trainer letztlich wenig. „Total kämpferisch“, sei die Stimmung in der Kabine gewesen, so Fröhlich. „Wir waren bis kurz vor Schluss dran und mit ein bisschen Glück hätte das Spiel kippen können. Am Ende müssen wir uns ärgern, dass wir es nicht mehr geschafft haben, einen Gang hochzuschalten und stattdessen die entscheidenden Fehler gemacht haben.“ Was zur Folge hat, dass die SG Köndringen/Teningen mit 18:0 Punkten nun als alleiniger Tabellenführer vorneweg marschiert. Dicht gefolgt vom TSB Gmünd auf Platz zwei, gleichauf mit dem VfL Waiblingen und dem TV Bittenfeld II (alle 16:2 Punkte). „Diese eine Niederlage wirft uns nicht um“, ist Fröhlich überzeugt. Mit Blick auf das kommende Heimspiel gegen die MTG Wangen nächsten Sonntag (17 Uhr / Große Sporthalle) kündigt er gewohnt selbstbewusst an: „Wir stellen uns auf den nächsten Fight ein und wollen jedes Spiel gewinnen.“

SG Köndringen/Teningen – TSB Jets 39:33 (18:18)

SG: Clement Gaudin, Vincent Lutz – Pascal Bührer (11/2), Maurice Bührer (9), Sebastian Endres (5), Maximilian Endres (4), Jan Keller (3), Axel Simak (3), Fabrizio Spinner (2), Jonas Meyer (2), Luis Ehret, Peter Feißt, Emanuel Bello
TSB: Daniel Mühleisen (2), Devin Immer – Tom Abt (9/3), Niklas Burtsche (6/4), Patrick Watzl (4), Stefan Scholz (3), Andreas Maier (3), Wolfgang Bächle (3), Kai Schäffner (2), Louis Waldraff (1), Stephan Mühleisen, Christian Waibel, Jonas Waldenmaier, Jonas Schwenk, Arian Pleißner
Siebenmeter: SG 3/2 – TSB 9/7
Zeitstrafen: SG 6 Minuten – TSB 8 Minuten
Schiedsrichter: Arno Kolbach, Sascha Oestringer (HSG St.Leon/Reilingen)
Zuschauer: 600
(Text: Nico Schoch - Archivbilder: Enrico Immer)