Knapp, kämpferisch, lehrreich – der TSB Gmünd dominiert sein letztes Testspiel gegen die SG Lauterstein über weite Strecken, gewinnt nach einem Neun-Tore-Vorsprung aber „nur“ mit 30:27 (12:10). 13 Minuten lang blieben die Jets ohne Gegentreffer, doch es mangelt weiter an Effizienz.

Neun Tage vor dem mit Spannung erwarteten Regionalliga-Auftakt bewies der TSB Gmünd, dass er immer mehr zu seinem gewohnten Wettkampfmodus findet. Aggressiv, gallig und spielfreudig präsentierte sich der Vorjahresdritte – allerdings nicht über die volle Distanz. „Über 60 Minuten gesehen können wir mit diesem Spiel nicht zufrieden sein“, bilanzierte Trainer Aaron Fröhlich nach einer längeren Kabinenansprache. Die zweimonatige Vorbereitungsphase sei damit aber auch abgehakt: „Es ging darum, die Mannschaft dahin zu entwickeln, dass sie im ersten Spiel alles abrufen können. Dass wir eine taktische Vorgabe haben und wissen, wir es machen müssen.“
„Nur ein Trainingsspiel“
Viel wurde gewechselt, vieles wurde ausprobiert. So agierte der TSB fast die gesamte erste Halbzeit lang ohne einen Kreisläufer, stattdessen mit vier Rückraumspielern. Ganz so, wie es etwa der neue Coach des Bundesligisten TVB Stuttgart, Misha Kaufmann, praktiziert. Wirklich rund lief das beim TSB noch nicht. Nach einer Viertelstunde verhinderte der Torpfosten sogar einen Drei Tore-Rückstand gegen den früheren Viertliga-Rivalen aus Lauterstein. Aus der gewohnten Gmünder Abwehrreihe rückten Kai Schäffner und Yannik Leichs etwas heraus, um die Passwege zu attackieren. Nicht verhindern konnten sie aber die zahlreichen Schlagwürfe, die dann hinter dem aus dem Urlaub zurückgekehrten Torwart Daniel Mühleisen einschlugen.

Die stärkste Phase dauert nicht lange genug
Immer mehr kehrte Routine ein. Der vielseitige Andreas Maier rückte an den Kreis und erhöhte auf 15:10 (32.), bevor den Gästen nach 13-minütiger Durststrecke erstmals wieder ein Torerfolg gelang. Zwischen den Pfosten war es nun Tobias Klemm, der sich mehrmals auszeichnen konnte. Vorne spielte der TSB seine Schnelligkeit und Beweglichkeit konsequent aus. Lauterstein kam nicht mehr hinterher und so wuchs der Vorsprung rasch auf 23:14 (40.) an. Bis dahin hatten die Jets auf ihre gewohnte Formation vertraut, doch der Spielfluss riss abrupt wieder ab und die Effizienz blieb ein Manko.


Die SG Lauterstein, die in der Vorsaison nur haarscharf den Abstieg aus der Württemberg-Oberliga verhindert hatte, rappelte sich nochmals auf und überraschte die umgestellte TSB-Abwehr mit mehreren Einläufern. Als einer davon zum 24:21 (49.) im Netz einschlug, musste Fröhlich reagieren. Ruhig, aber bestimmt forderte er sein Team zu mehr Körpereinsatz auf. Prompt setzte Leichs ein Signal, hechtete nach einem abgewehrten Ball und verteidigte diesen im Bodenkampf. Souverän, aber glanzlos brachten die Gmünder den 30:27-Erfolg ins Ziel. Trotz guter Phasen war es nicht ganz die Generalprobe, die man sich gewünscht hätte.
Voller Fokus auf das echte Derby gegen Heiningen
„Auf einige Dinge können wir aufbauen“, blendete Fröhlich das Ergebnis erneut völlig aus. Ob die Vorbereitung gelungen sei und der TSB seinen „Derbymodus“ bereits gefunden hat, wird sich am Samstag (19:30 Uhr / Große Sporthalle) in einer Woche zeigen. Gegen den TSV Heiningen geht es um die ersten Regionalliga-Punkte der neuen Saison. Ganz sicher werden die Gmünder dann auf ihre neuen taktischen Varianten zurückgreifen. „Denn wir trainieren solche Dinge nicht sinnlos“, betont Fröhlich: „Vergangene Saison war es eine unserer Stärken, dass wir sehr variabel waren – und das wollen wir erneut zeigen."

TSB: Daniel Mühleisen (1.-30.Minute), Tobias Klemm (31.-60.Minute), Devin Immer (n.e.) - Niklas Burtsche (7/3), Yannik Leichs (5), Kai Schäffner (5), Tom Abt (4), Andreas Maier (4), Stefan Scholz (4), Wolfgang Bächle (1), Stephan Mühleisen, Christian Waibel, Florian Abele, Jonas Waldenmaier

TSB: Daniel Mühleisen (1.-30.Minute), Tobias Klemm (31.-60.Minute), Devin Immer (n.e.) - Niklas Burtsche (7/3), Yannik Leichs (5), Kai Schäffner (5), Tom Abt (4), Andreas Maier (4), Stefan Scholz (4), Wolfgang Bächle (1), Stephan Mühleisen, Christian Waibel, Florian Abele, Jonas Waldenmaier
(Text: Nico Schoch – Bilder: Enrico Immer) 
