(Bericht der Gmünder Tagespost von Winfried Hofele) Jetzt wird es für den TSB eng im Kampf um den Klassenerhalt. Am Sonntagabend mussten die Gmünder in der Großsporthalle gegen den TSV Weinsberg eine 33:41 (16:17)-Niederlage einstecken, die sie auf den drittletzten Tabellenplatz in der Oberliga Baden-Württemberg zurückwirft. Am nächsten Samstag ist ein Heimsieg gegen den TSV Viernheim Pflicht. An was lag es, dass der TSB in einem insgesamt hochklassigen Oberligaspiel so einging? Michael Hieber hätte es sich einfach machen können und auf die Ausfälle in seinem Team hingewiesen – nach Christian Waibel fehlte auch Lukas Waldenmaier wegen einer Grippeerkrankung im Abwehrmittelblock und Dominik Sos war ebenfalls nicht einsatzfähig. So viel Potenzial kann der TSB Gmünd einfach nicht kompensieren.
Aber der TSB-Coach hielt sich nicht mit Ausreden auf: „Wir müssen die Situation einfach so annehmen, wie sie ist und das Beste daraus machen“. Das tat der TSB mindestens 50 Minuten lang sehr gut. Am Ende ging dann, wie schon im letzten Heimspiel gegen TuS Steißlingen, der Saft aus. Zwischen der 49. und der 54. Minute zog der TSV Weinsberg von 30:31 auf 30:36 davon. „Vorne haben wir zu schnell die Bälle verballert und den Weinsberger Torwart Hölzl warm geschossen, hinten war bei uns Tag der offenen Tür“, musste Michael Hieber konstatieren.
Die gut gemeinten Worte von Gäste-Trainer Stefan Fähnle, „dass unser Sieg ein paar Tore zu hoch ausgefallen ist“, war kein Trost. Was die Gmünder moralisch besonders traf: 41 Gegentore in eigener Halle, das ist starker Tobak.
„Wir werden daran nicht kaputt gehen“, versprach Michael Hieber kämpferisch. Der TSB-Trainer schöpft Hoffnung aus den ersten 50 Minuten, in denen seine Jungs durchaus begeisterten. Vor allem der Auftakt war top. Hoch motiviert gegen die Gmünder ins Spiel, führten schnell mit 2:0, dann sogar mit 6:3 und beim 13:11 nach 20 Minuten schien auch noch alles im Lot zu sein. Dann kam der erste Rückschlag: Weinsberg drehte das Spiel, ging mit 14:13 in Führung, und hätte bis zur Pause sogar auf 18:16 davon ziehen können, wenn Sebastian Fabian in der Schlusssekunde nicht einen Siebemeter abgewehrt hätte.
Die zweite Halbzeit war bis zur 49. Minute ein offener Schlagabtausch. Der TSB hatte die Chance, auf zwei oder drei Tore davonzuziehen – beim 19:18 beispielsweise. Doch die Weinsberger konterten zum 19:20. Bis zum 28:28 wogte die hochklassige Partie hin und her. Wolfgang Bächle mit einem missglückten Dreher und Jonas Waldenmaier mit einen Lattentreffer verpassten dann die TSB-Führung – und das bestraften die Weinsberger eiskalt. Kreisläufer Rico Reichert, der erfahrene Alexej Prasolov und die Brüder Jan und besonders Sven König spielten ihre körperliche Überlegenheit gnadenlos aus. Binnen vier Minuten machten die Weinsberger aus einem 30:31 ein 30:36, die Entscheidung war gefallen. Am Ende brach der TSB total ein.
TSB Gmünd: Philipp Neukamm, Sebastian Fabian, Wolfgang Bächle (3), Anis Bojic (2), Belmin Nadarevic, Jan Häfner (1), Yannik Leichs (2), Aaron Fröhlich (10/1), Philipp Schwenk (5), Felix Häfner (2), Sven Petersen, Jonas Leinß (5), Jonas Waldenmaier (3). Nichts eingesetzt: Nico Krauß.
TSV Weinsberg: Yannick Hölzl, Fabrice Wersch (1), Maximilian Schulze (2), Rico Reichert (9), Mark Leinhos (1/0), Axel Schwerdtle, Jan König (6), Felix Reichert, Sven König (7), Alexander Ruck (5/3), Alexej Prasolov (8), Dennis Geiger (1), Moritz Wahl (1), Markus Seifer (1).
Schiedsrichter: André Geiss, Marco Kretzler (Rhein Neckar Löwen).
Zuschauer: 400
Dieser Artikel ist am 18.03.2018 erschienen. © Gmünder Tagespost 18.03.2018 22:30