Keine Konsequenz, zu viele Fehler

Einen ergebnismäßig herben Rückschlag musste der TSB Gmünd am Donnerstagabend hinnehmen: Das Team von Trainer Stefan Klaus unterlag dem TV Bittenfeld 2 in heimischer Halle mit 19:29 (6:10). Überbewerten wollte die deutliche Niederlage gegen den starken Oberliga-Aufsteiger niemand – dennoch war es für die Gmünder ein ernstzunehmender Warnschuss knapp fünf Wochen vor dem ersten Pflichtspiel. 
Im Unterschied zu den drei vorangegangen Vorbereitungsspielen hatte der TSB nahezu in Bestbesetzung antreten können, lediglich Aaron Fröhlich musste aufgrund von Oberschenkelproblemen aussetzen. Doch bereits in der Anfangsphase leistete sich die Klaus-Sieben eine Vielzahl an technischen Fehlern und blieb zwischenzeitlich 12 Minuten am Stück ohne eigenen Torerfolg, so dass man trotz der anfänglichen 2:1-Führung bereits nach einer Viertelstunde mit 2:8 ins Hintertreffen geriet. Erschwerend hinzu kam, dass Jan Häfner verletzungsbedingt bereits frühzeitig nicht mehr mitwirken konnte. Doch in der Folgezeit kämpften sich die Gmünder wieder in die Partie zurück. Knapp 50 Zuschauer in der Großen Sporthalle erlebten fortan eine torarme und von beiden Abwehrreihen geprägte Begegnung. Auf Seiten der Hausherren hinterließ Neuzugang Hendrik Prahst im Verbund mit Lukas Waldenmaier im defensiven Mittelblock einen guten ersten Eindruck, doch die schnellen Gegenstöße wurden allzu oft von den aufmerksamen Bittenfeldern ausgebremst. „Hendrik wird für unser Dreigespann in der Abwehr und am Kreis eine gute Alternative darstellen“, ist Co-Trainer Patrick Schamberger überzeugt. Auch die beiden weiteren TSB-Youngster wussten zumindest in Ansätzen zu überzeugen: Yannik Leichs vertrat Fröhlich als Spielmacher mit vier Treffern durchaus ordentlich und wurde in der zweiten Halbzeit von Lukas Kauderer abgelöst. Für Schamberger ist es wichtig, dass die drei 18-Jährigen an ihren Aufgaben wachsen können: „Sie haben schon gezeigt, was sie drauf haben, spielen aber noch ein Jahr in der A-Jugend, so dass wir langsam aufbauen können. Ihnen tut jede Sekunde gut, in denen sie auf der Platte stehen.“ Wie gut das Zusammenspiel funktionieren kann, war unmittelbar vor der Pause zu sehen: Leichs setzte mit einem feinen Zuspiel Prahst in Szene, der vom Kreis aus den leistungsgerechten 6:10-Zwischenstand markierte. 

Nach Wiederanpfiff konnten die Gmünder durch ihren treffsichersten Mann, den siebenfachen Torschützen Dominik Sos, zunächst verkürzen, gerieten aber zunehmend aus dem Konzept. In der Offensive konnte der TSB nur selten seine potenzielle Durchschlagskraft entfalten und zu allem Überfluss setzte Sos zwei Strafwürfe lediglich an den Pfosten. Da auch die beiden Torhüter Giovanni Gentile und Sebastian Fabian kaum noch einen Ball zu fassen bekamen, zog der von den bundesligaerfahrenen Martin Kienzle (9 Tore) und Alexander Heib (3) angeführte TVB 2 bis zur 42.Minute auf 11:19 davon. TSB-Coach Stefan Klaus nahm die Auszeit, um sein Team wachzurütteln, doch entscheidend verkürzen konnten seine Mannen nicht mehr. Beim 16:26 (53.) lag der Neu-Oberligist erstmals mit zehn Treffern Unterschied in Front, die Hausherren konnten keine Ergebniskorrektur mehr betreiben und unterlagen deutlich mit 19:29.

„Dass wir insgesamt elf technische Fehler im Spiel hatten, ist nicht sonderlich tragisch“, resümierte Patrick Schamberger nach Spielende. „Viel schlimmer waren unsere 28 Fehlwürfe. Auf dem Weg zum Tor  hat uns die hundertprozentige Konsequenz gefehlt. Wir haben eigentlich gedacht, dass wir in dieser Hinsicht schon einen Schritt weiter sind.“ Dennoch wollte der Co-Trainer die Pleite gegen den klassenhöheren Gegner nicht überbewerten: „Wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern müssen unsere Absprachen und unser Abwehrsystem im Training weiter verbessern. Vieles funktioniert schon ganz gut, aber es braucht noch Zeit, bis das Timing im Spiel passt.“ In der kommenden Woche liege der Fokus nun darauf, aus den gemachten Fehlern zu lernen und diese abzustellen. Die Chance zur Wiedergutmachung bietet sich den TSBlern bereits am Dienstag (31.Juli, 20 Uhr) in einem weiteren Testspiel gegen den Württembergligisten SF Schwaikheim. 

TSB: Sebastian Fabian, Giovanni Gentile – Dominik Sos (7), Yannik Leichs (4), Wolfgang Bächle (2), Lukas Waldenmaier (2), Hendrik Prahst (2), Lukas Kauderer (1), Sven Petersen (1), Jan Häfner, Christian Waibel, Felix Häfner, Jonas Waldenmaier
TVB 2: Daniel Sdunek – Martin Kienzle (9), Jonathan Buck (5), Alexander Bischoff (5), Florian Burmeister (5), Alexander Heib (3), Nick Haspinger (1), Marvin Korpies (1), Fabian Bohnert, Giuseppe Galluccio, Kai Wissmann, Marvin Gille, Philipp Povges, Levi Fröschle

(Text und Bilder Nico Schoch)
 
Bild 3981: Die TSB-Neuzugänge Lukas Kauderer (l.) und Hendrik Prahst (r.) beim Testspiel gegen den TV Bittenfeld 2
Bild 4029: Die TSB-Mannschaft beim Testspiel gegen den TV Bittenfeld 2