Der erste richtige Gradmesser
Der TSB ist mit einem 33:20-Kantersieg in eigener Halle gegen den Aufsteiger HC Hohenems/Österreich fulminant in die Saison gestartet. „Alles in Ordnung“, freute sich Stefan Klaus über die ersten beiden Punkte, doch der neue Gmünder Trainer hob gleich warnend den Zeigefinger: „Diesen Erfolg gegen einen ersatzgeschwächten Gegner dürfen und werden wir nicht überbewerten, die erste richtige Standortbestimmung für uns folgt erst im zweiten Spiel.“
Das steht für die TSB-Handballer am Samstag um 20 Uhr in der altehrwürdigen Körschtalhalle bei der HSG Ostfildern an. Zwar auch ein Aufsteiger, aber ein ganz anderes Kaliber als der HC Hohenems. Die HSG verfügt über einen großen Kader mit vielen jungen Burschen, die alle in der Jugend in den höchsten Spielklassen ihrer Altersstufen gespielt haben. Dazu kam noch überraschend wegen einer beruflichen Veränderung als Neuzugang Mihailo Durdevic, der schon in der 2. Bundesliga für den TuSpo Obernburg und den TV Gelnhausen spielte, von der SG Schozach-Bottwartal.
Ostfilderns neuer Trainer Frank Ziehfreund, zuletzt einige Jahre in Leonberg-Eltingen auf der Bank und ein Rückkehrer in seine Heimatregion Esslingen, beeilt sich aber eifrig, Vorschusslorbeeren von konkurrierenden Trainerkollegen abzuwehren: „Wir haben auf dem Papier um die Eckpfeiler Durdevic und Dennis Saur keine schlechte Mannschaft, wir werden aber alles brauchen, um über die lange Saison hinweg zu bestehen und irgendwie drinzubleiben.“ Ziehfreund verweist lieber auf das hohe Niveau der Südliga mit gleich drei Oberligaabsteigern: „Wir müssen sehr schnell lernen und uns an das Tempo der Spielklasse anpassen.“ Das klappte in der Vorbereitung mit guten Leistungen gegen den TSV Deizisau und dem TSV Wolfschlugen zufriedenstellend und im Pokal gab es nur eine knappe 28:29-Heimniederlage gegen den TSV Blaustein. Aber richtig ernst wird es für Ostfildern erst am Samstag gegen den TSB, am vergangenen Wochenende war das Ziehfreund-Team spielfrei.
TSB-Coach Stefan Klaus kann auch am zweiten Spieltag nicht sein Wunschteam präsentieren. Jan Häfner, der gegen Hohenems auf Linksaußen ein Leistungsträger war, zog sich am Daumen der rechten Wurfhand einen Sehnenanriss zu, der zwar nicht operiert werden muss, den TSB-ler aber zu einer Pause von mindestens fünf Wochen zwingt. Sein Neffe Felix Häfner, der mit einer starken Leistung im Angriff und in der Abwehr überzeugte, soll in die Bresche springen. Yannik Leichs verletzte sich bei einem Spiel der A-Jugend von Frisch Auf Göppingen am Auge, Stefan Klaus hofft aber auf einen Einsatz des Jungspunds, und auch Kreisläufer Jonas Waldenmaier wird auf jeden Fall wieder zumindest auf der Bank sitzen – Klaus: „Er hat nach seiner Sprunggelenkverletzung wieder trainiert, ob er aber schon wieder vollständig fit ist, werden wir sehen.“
Ansonsten kann der Gmünder Trainer aus den Vollen schöpfen und vertraut folgenden Spielern: Fabian, Gentile, Fröhlich, Sos, Leichs, Petersen, Kauderer, Bächle, Felix Häfner, Waibel, Lukas Waldenmaier, Jonas Waldenmaier, Prahst, Bojic und Nadarevic.