Stefan Klaus: Demütig bleiben
HeLi – was? Hegensberg-Liebersbronn heißt die Spielgemeinschaft, die sich im Jahr 2000 durch die Fusion der Handballer der Esslinger Mehrspartenvereine TV Hegensberg und TV Liebersbronn bildete. Nach mehreren Aufstiegen sind die Ballwerfer „vom Esslinger Berg“ 2017 in der Württembergliga angekommen. Sie knüpften damit an glorreiche Esslinger Handballzeiten an: 1968 wurde die Turnerschaft Esslingen Süddeutscher Meister und stieg im Feld- und Hallenhandball in die 1. Bundesliga auf.
Das seit vier Jahren amtierende HeLi-Trainergespann Jochen Masching und Henning Richter hat im zweiten Württembergliga ein klares Ziel: „Wir wollen nicht absteigen“. Diese Demut ist verständlich: Das HeLi-Team hat im Sommer das Gesicht verändert. Sechs neue Akteure (die Eigengewächse Jan Heubach, Marvin Schatz und Moritz Hettich, Dominic Fischer vom Bezirksligisten TSV Owen, der reaktivierte Tim Buchmüller und Adrian Breurer von der FA-Jugend) kamen dazu; sieben Spieler verließen die SG, darunter mit den Brüdern Denis und Sven Langjahr auch zwei Leistungsträger, die ihre Karriere beendeten.
Das wiegt schwer, weil eingespielte Abläufe neu justiert werden müssen. Das klappte zum Saisonauftakt noch nicht: Die SG verlor beim TV Gerhausen deutlich mit 22:30, „weil wir in der zweiten Halbzeit völlig der Faden verloren“, wie SG-Trainer Masching bilanzierte. Im ersten Heimspiel wurde die Fehlerquote gesenkt– prompt sprang gegen Titelfavorit SKV Unterensingen ein 33:31-Sieg heraus. „Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, freute sich Masching über die unerwarteten Punkte auch deshalb, „weil die Trauben beim TSB für uns hoch hängen.“ Der SG-Trainer kündigte aber an: „Wir fahren mit breiter Brust ins Remstal“.
Die haben auch die Gmünder Handballer – Stefan Klaus: „Wir haben Respekt vor HeLi, aber selbstverständlich wollen wir zuhause die Partie dominieren.“ Der TSB-Trainer will „auf unsere sehr vernünftige Abwehrleistung in Ostfildern aufbauen, und vorne geduldiger spielen und die Trefferquote erhöhen.“ Dabei muss er noch auf Jan Häfner (Daumenverletzung) verzichten, ansonsten sind aber alle Mann an Bord. „Deshalb“, ist sich Klaus sicher, „werden wir unserem Publikum ein leidenschaftliches Handballspiel bieten!“
© Winfried Hofele / Gmünder Tagespost 20.09.2018 18:42