ls der 34:28-Derbysieg des TSB Gmünd gegen die HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf ohne allzu großes Zittern in den Schlussminuten unter Dach und Fach war, waren sich Abteilungsleiter Sven Kienhöfer und der neue Sportliche Leiter Jürgen Rilli einig: „Unser Saisonstart mit 8:2 Punkten ist absolut okay, wir sind im Soll.“ Weil intern das „Soll“ bei allem verständlicherweise nach außen kommuniziertem Understatement für den Oberligaabsteiger aber sofortige Rückkehr in die 4. Liga heißt, sind die beiden unnötig verlorenen Punkte bei den Unentschieden gegen die SG Hegensberg-Liebersbronn (35:35) und beim TSV Heiningen (25:25) doch eine Belastung. Und zwar, weil die Gmünder sich in den anstehenden schweren Spielen in der äußerst ausgeglichenen Württembergliga keine großen Patzer erlauben dürfen, um die Spitze nicht aus den Augen zu verlieren. Vor allem nicht gegen den Mitabsteiger TSV Deizisau, der am Sonntag um 18 Uhr in der Großsporthalle aufläuft.
„Das wird ein ganz anderes Spiel als gegen Wi-Wi-Do“, sagt Stefan Klaus. Die Deizisauer würden sicherlich mit verschiedenen taktischen Kniffs im Angriff und mit einer variablen Abwehrarbeit seine Mannschaft aus dem Konzept bringen wollen, vermutet der TSB-Trainer, der genau weiß, dass seinem Team noch die Stabilität fehlt, um 60 Minuten konstant durchzuspielen.
Klaus hat sehr wohl festgestellt, wie schnell seine Jungs vor allem in der Schlussphase ins Wanken kommen. Bei beiden Remisspielen reichten selbst fünf Tore Vorsprung nicht zum Sieg und im Derby ging die zweite Halbzeit sogar mit 14:17 verloren. Aber der Trainer wird in der Spielvorbereitung auch an die starke erste Halbzeit (20:11) anknüpfen.
Dennoch: Deizisau ist ein anderes Kaliber, wenngleich es zuletzt einen heftigen Nasenstüber setzte. Mit Siegen in Wangen (36:34) und gegen Laupheim (27:22) gestartet, kassierte der TSV eine 27:29-Niederlage beim TV Gerhausen. Spiel vier gegen den SKV Unterensingen ging wieder klar mit 35:29 an den TSV. Die Formkurve zeigte auch am Mittwochabend beim TSV Heiningen zunächst nach oben: Mit 20:15 führten die Deizisauer Anfang der zweiten Halbzeit – und brachen plötzlich ein. Heiningen legte einen 10:2-Lauf hin und behielt am Ende mit 31:27 die Oberhand. Dadurch rutschte Deizisau mit 6:4 Punkten auf den siebten Platz ab.
Dass es beim TSV Deizisau zu „Achterbahnfahrten“ kommen kann, das wusste der neue Trainer Olaf Steinke von Anfang an. Der 54-jährige Handballlehrer, der zuletzt die SG Weinstadt, den TSV Bad Saulgau und die HSG Albstadt coachte, ist nämlich bereits der vierte Trainer in den letzten eineinhalb Jahren. Der Traditionsverein musste nach dem Abstieg eine Vielzahl von Leistungsträgern (mit insgesamt mehr als 250 Oberliga-Toren) abgeben und startete nun einen kompletten Neuanfang. „Aber wir wollen zurück in die Spitze unserer Handballregion“, gab Steinke die Marschrichtung vor. Nur sieben Oberligaspieler sind noch dabei, der Rest des Kaders ist mit jungen Kräften besetzt: Der Altersschnitt liegt bei 22 Jahren, der der drei Torhüter gar bei nur 18,7 Jahren.
TSB-Trainer Klaus hat eine klare Zielvorgabe: „Wir wollen stabiler auftreten.“
TSB: Fabian, Gentile – Bächle, Bojic, Leichs, Nadarevic, Kauderer, Prahst, Waibel, Fröhlich, L. Waldenmaier, Felix Häfner, Petersen, Sos, J. Waldenmaier