Mit einem 32:28 (18:12) – Auswärtserfolg bei der SG Lauterstein ist der TSB Gmünd wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Für Trainer Stefan Klaus war es eine gelungene Rückkehr an alte Wirkungsstätte, obwohl es seine Mannen nach einer lange Zeit dominanten Vorstellung in der zweiten Hälfte unnötig spannend machten. Zum Sieggaranten in einem rassigen Lokalderby avancierte der glänzend aufgelegte TSB-Tormann Sebastian Fabian.
Wenn sich im gesamten Ortsteil Nenningen kein einziger Parkplatz mehr findet und die enge Kreuzberghalle mit knapp über 500 Zuschauern förmlich aus allen Nähten platzt, dann ist alles angerichtet für ein hochbrisantes Handballspiel. So war es auch am Samstagabend und das prestigeträchtige Duell der beiden langjährigen Oberligisten hielt, was es versprach: Kein Abtasten, kein Stillstand und viel Action. Die ersatzgeschwächten Hausherren, die mit Linksaußen Max Dangelmaier den Ausfall einen ihrer treffsichersten Akteure kompensieren mussten und den Gmünder auch deshalb bereits im Vorfeld die Favoritenrolle zuwiesen, erwischten vor stimmungsvoller Kulisse den besseren Start. Der nach einem halbjährigen Intermezzo beim Bundesligisten Frisch Auf Göppingen zur SG zurückgekehrte Jochen Nägele war frühzeitig auf Betriebstemperatur und bescherte seinem Team mithilfe zweier Tempo-Gegenstöße frühzeitig einen Zwei Tore-Vorsprung. Dieser hatte bis zum 6:4 Bestand, ehe es dem TSB allmählich gelang, dem Konkurrenten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die Brüder Jonas und Lukas Waldenmaier sorgten mit einem Doppelpack für den Ausgleich. Nachdem Wolfgang Bächle einen Konter ungenutzt ließ, sorgte Jochen Nägele mit dem 7:6 noch einmal für Jubel, doch es sollte die letztmalige Lautersteiner Führung gewesen sein. Denn die Gmünder steigerten sich nun erheblich, so dass die beiden Abwehrstrategen Christian Waibel und Lukas Waldenmaier auch im Torabschluss glänzten und den Spielstand mit ihren Treffern auf 7:9 drehten. Lautersteins Schwächephase wusste der TSB konsequent auszunutzen, auch nach einer gegnerischen Auszeit und trotz kurzzeitiger Unterzahl war die Dominanz der Gäste nun nicht zu brechen.
Wenn sich im gesamten Ortsteil Nenningen kein einziger Parkplatz mehr findet und die enge Kreuzberghalle mit knapp über 500 Zuschauern förmlich aus allen Nähten platzt, dann ist alles angerichtet für ein hochbrisantes Handballspiel. So war es auch am Samstagabend und das prestigeträchtige Duell der beiden langjährigen Oberligisten hielt, was es versprach: Kein Abtasten, kein Stillstand und viel Action. Die ersatzgeschwächten Hausherren, die mit Linksaußen Max Dangelmaier den Ausfall einen ihrer treffsichersten Akteure kompensieren mussten und den Gmünder auch deshalb bereits im Vorfeld die Favoritenrolle zuwiesen, erwischten vor stimmungsvoller Kulisse den besseren Start. Der nach einem halbjährigen Intermezzo beim Bundesligisten Frisch Auf Göppingen zur SG zurückgekehrte Jochen Nägele war frühzeitig auf Betriebstemperatur und bescherte seinem Team mithilfe zweier Tempo-Gegenstöße frühzeitig einen Zwei Tore-Vorsprung. Dieser hatte bis zum 6:4 Bestand, ehe es dem TSB allmählich gelang, dem Konkurrenten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die Brüder Jonas und Lukas Waldenmaier sorgten mit einem Doppelpack für den Ausgleich. Nachdem Wolfgang Bächle einen Konter ungenutzt ließ, sorgte Jochen Nägele mit dem 7:6 noch einmal für Jubel, doch es sollte die letztmalige Lautersteiner Führung gewesen sein. Denn die Gmünder steigerten sich nun erheblich, so dass die beiden Abwehrstrategen Christian Waibel und Lukas Waldenmaier auch im Torabschluss glänzten und den Spielstand mit ihren Treffern auf 7:9 drehten. Lautersteins Schwächephase wusste der TSB konsequent auszunutzen, auch nach einer gegnerischen Auszeit und trotz kurzzeitiger Unterzahl war die Dominanz der Gäste nun nicht zu brechen.
Basis hierfür war die Defensivreihe um die gelungene "W&W"-Kombination von Lukas Waldenmaier und Waibel im Mittelblock. Zugleich war es immer wieder Rückhalt Sebastian Fabian, der mit seinen Paraden die SG-Schützen bereits frühzeitig zur Verzweiflung trieb. Zwischenzeitlich neun Minuten am Stück musste Fabian nicht mehr hinter sich greifen, so dass seine Vorderleute beim 9:16 ihren deutlichsten Vorsprung erzielten. Und das wohlgemerkt, obwohl die beiden Top-Torjäger einen vergleichsweise schlechten Tag erwischt hatten: Der angeschlagene Dominik Sos kam nur sporadisch zum Einsatz, Aaron Fröhlich war in der ersten Hälfte nur per Strafwurf. Trainer Stefan Klaus sollte später "eine ausgeglichene Leistung" loben, die anhand von neun verschiedenen Torschützen sichtbar wurde: "Es zeichnet uns derzeit aus, dass alle Mannschaftsteile liefern und wir es so auch kompensieren können, wenn manche Spieler nicht so stark aufgelegt sind wie gewohnt." Bestes Beispiel war Kreisläufer Jonas Waldenmaier, der von Fröhlich immer wieder hervorragend in Szene gesetzt wurde und fünf seiner sieben Treffer noch vor der Pause erzielte. Als der 22-Jährige in der 28.Minute erneut freigespielt wurde und von Fabian Lackinger unsanft zu Boden gerissen wurde, erhielt der Lautersteiner die erste Rote Karte in diesem hitzigen Derby. Nach dieser überzogenen Entscheidung der beiden Unparteiischen vollstreckte Fröhlich erneut eiskalt aus sieben Metern, kurz darauf Petersen erzielte Sven Petersen das leistungsgerechte 12:18.
Das Sechs Tore-Polster bedeutete aber keinesfalls eine Vorentscheidung – ganz im Gegenteil sogar. Lauterstein kam erneut hochmotiviert aus der Kabine und verkürzte umgehend auf 16:18. Nach siebeneinhalb Minuten ohne Durchschlagskraft in der Offensive übernahm Fröhlich die Initiative und hielt den TSB mit seinen drei Toren zum 18:21 auf Kurs. Als jedoch Jochen Nägele nach 41 Minuten für den Anschlusstreffer sorgte, brodelte die Halle. Als Stimmungskiller trat dann TSB-Keeper Fabian in Erscheinung, der bei einem Konter den Ausgleich verhinderte. Petersen und Fröhlich trafen im Gegenzug zum 20:23. Die Gmünder wussten in dieser schwierigen Phase nicht nur einen herausragenden Tormann, sondern auch Fortuna auf ihrer Seite. Die Hereinnahme eines siebten Feldspielers anstelle von Fabian wäre beinahe bestraft worden, doch zunächst setzte ein Distanzwurf von Steffen Nägele knapp vor dem verwaisten Gehäuse auf und sprang an die Latte. Ein weiteres Mal erntete der zurück aufs Feld gesprintete Fabian Szenenapplaus für eine spektakuläre Flugparade. "Wenn wir nur einen halben Torwart wie dich gehabt hätten, dann hätten wir gewonnen", meinte ein Lautersteiner Zuschauer nach Spielende im Gespräch mit Fabian. Der 30-Jähriger dieses Lob mit einem Lächeln zur Kenntnis. Mehr als ein "es ist heute ganz gut gelaufen für mich", ließ sich der bekannt bescheidene Fabian nicht entlocken.
Mit seinen Paraden war er aber zweifellos der Matchwinner für den TSB. Lediglich gegen die fünf trickreichen verwandelten Siebenmeterwürfe des Jochen Nägele war Fabian machtlos. Während Kraftpaket Jonas Waldenmaier den Gmünder das 21:25 bescherte, hatte die SG Pech, als ein Treffer von Steffen Nägele wegen vermeintlichem Stürmerfoul nicht gewertet wurde. Nicht immer hochklassig, aber hochspannend bis zum Ende verlief das intensive Derby, das auch noch eine kuriose Spielunterbrechung zu bieten hatte: Schiedsrichter Thomas Freundt ließ sich aufgrund eines Krampfes am Seitenrand kurzzeitig vom Lautersteiner Physiotherapeuten behandeln. Die Hausherren gelangten in der Schlussphase wieder in Schlagdistanz und der TSB verlor Christian Waibel, der aufgrund seiner dritten Zeitstrafe disqualifiziert wurde. Mit der Hereinnahme von Yannik Leichs gelang Stefan Klaus dann der spielentscheidende Schachzug. Der unbekümmerte 18-Jährige nahm sich sofort die ersten beiden Würfe und sorgte mit der erneuten Drei Tore-Führung wieder für mehr Sicherheit. Nachdem Teufelskerl Sebastian Fabian noch einmal zwei freie Würfe parierte und wiederum Leichs zum 27:31 einnetzte, war der Deckel drauf. Jochen Nägeles zehnter Treffer an diesem Abend war nur noch Makulatur, Lukas Waldenmaier setzte den Schlusspunkt zum 28:32 und ließ die Gmüder über einen hochverdienten Derbyerfolg jubeln.
"Beide Mannschaften haben mich überzeugt und gehören für aus meiner Sicht nach ganz vorne", resümierte Stefan Klaus das Geschehen, wohlwissend dass sein Heimatverein nach der vierten Niederlage in Folge seine Chancen auf den Wiederaufstieg wohl vorzeitig verwirkt hat. Mit einer ausgeglichenen Bilanz Konto von 13:13 Punkten liegt der Siebtplatzierte bereits weit hinter dem TSB zurück, der mit 22:4 Zählern die Spitzenposition inne hat. "Wir werden nicht leugnen, dass es schön ist, Tabellenführer zu sein", sagte Klaus mit einem Lächeln, betonte aber einmal mehr "dass in dieser Liga niemand durchmarschieren wird – auch wir nicht." Der Blick richtet sich nun auf das bevorstehende "Highlightspiel" (O-Ton Klaus) gegen den nach Minuspunkten gleichauf liegenden Dritten TSV Wolfschlugen am kommenden Samstag (18:30 Uhr / Große Sporthalle). "Wenn wir dieses Duell für uns entscheiden, bleiben wir ganz vorne und das muss auch unser Anspruch sein", so bringt Sebastian Fabian das Gmünder Selbstvertrauen auf den Punkt: "Wir haben uns dieses Topspiel erarbeitet und darauf freuen wir uns."
SGL: Matthias Nagel, Marc Bertele – Jochen Nägele (11/5), Mario Kölle (4), Silas Tim Bäuerle (4), Tobias Schmid (3), Stephan Mühleisen (2), Tim Lackinger (1), Kevin Nagel (1), Jonas Vilforth (1), Steffen Nägele (1), Fabian Lackinger, Lucas Lenz, Andreas Schuster
TSB: Sebastian Fabian, Giovanni Gentile – Aaron Fröhlich (8/5), Jonas Waldenmaier (7), Wolfgang Bächle (3), Yannik Leichs (3), Lukas Waldenmaier (3), Sven Petersen (3), Jan Häfner (2), Christian Waibel (2), Dominik Sos (1), Hendrik Prahst, Felix Häfner
Siebenmeter: SGL 5/5 (alle Jochen Nägele) – TSB 5/5 (alle Aaron Fröhlich)
Zeitstrafen: SGL 6 Minuten – TSB 10 Minuten
Rote Karten: Fabian Lackinger (SGL/28./Grobes Foulspiel) – Christian Waibel (TSB/53./Dritte Zeitstrafe)
Schiedsrichter: Matthias Haug, Thomas Freundt (TV 1861 Rottenburg)
Zuschauer: 500
"Ein bisschen Glück gehört immer dazu" - Stimmen zum Spiel
Zwei Platzverweise, 60 Tore und eine beeindruckende Kulisse von 500 Zuschauern: Das Nachbarschaftsduell zwischen den beiden Oberliga-Absteigern hatte es in sich. Erst in den Schlussminuten räumte der TSB die letzten Zweifel an einem verdienten Auswärtserfolg beiseite, die SG Lauterstein ärgerte sich über die fehlende Krönung ihrer starken Aufholjagd.
"Ein bisschen Glück gehört immer dazu" - Stimmen zum Spiel
Zwei Platzverweise, 60 Tore und eine beeindruckende Kulisse von 500 Zuschauern: Das Nachbarschaftsduell zwischen den beiden Oberliga-Absteigern hatte es in sich. Erst in den Schlussminuten räumte der TSB die letzten Zweifel an einem verdienten Auswärtserfolg beiseite, die SG Lauterstein ärgerte sich über die fehlende Krönung ihrer starken Aufholjagd.
Timo Funk, Trainer SG Lauterstein: "Vieles, was wir uns vorgenommen haben, ist uns über weite Strecken des Spiels gelungen. Dennoch finden wir derzeit nicht aus der Negativspirale heraus. Ärgerlich war die Schwächephase in der ersten Hälfte, als wir den TSB durch unsere Fehler zu einfache Toren eingeladen haben. Nach der Pause haben wir hervorragend gekämpft, uns aber nicht dafür belohnt. Ohne einige unglückliche Abwehraktionen und die vergebenen freien Würfe hätten wir Gmünd deutlich mehr Probleme bereiten können. Für uns folgt in Donzdorf das nächste Derby und wir wollen dort an unsere Leistungssteigerung anknüpfen, um zum Schluss einer eher enttäuschenden Hinrunde doch noch zwei Punkte einzufahren."
Stefan Klaus, TSB-Chefcoach: "Ich kann wirklich beiden Mannschaften zu einem guten Spiel gratulieren. Wenn man die gesamten 60 Minuten betrachtet, geht unser Sieg aber absolut in Ordnung. Am Anfang haben wir uns schwer getan und sind für unsere Fehler im Abwehrverhalten bestraft worden, doch wir haben uns gesteigert und ab dem 7:7-Gleichstand die beste Phase erlebt. Wir haben die rechte Seite der SG einigermaßen im Griff gehabt, denn immerhin gehören diese Spieler zu den Besten, die man in der Württembergliga findet. Ein ganz wichtiger Faktor für uns war natürlich auch die richtig gute Torwartleistung von Sebastian Fabian. Ein Kompliment muss ich meiner Mannschaft dafür aussprechen, dass sie trotz der Schwächephase Anfang der zweiten Halbzeit einen kühlen Kopf bewahrt hat. Wir haben richtige und wichtige Entscheidungen getroffen, diese Effektivität war ausschlaggebend."
Sebastian Fabian, TSB-Tormann: "Es war unsere eigene Schuld, dass es in der zweiten Hälfte doch noch eng wurde. Trotzdem haben wir ruhig weitergespielt und den Sieg verdient nach Hause gebracht. Zu einer guten Torwartleistung gehört sicherlich immer ein bisschen Glück dazu, das hatte ich dieses Mal auf meiner Seite und freue mich natürlich darüber."
Yannik Leichs, TSB-Nachwuchstalent: "Ich habe beim vorherigen Spiel in Unterensingen gemerkt, dass ich ein paar Mal hätte werfen können und es nicht getan habe. Dieses Mal habe ich mir vorgenommen, die Würfe zu nehmen oder ins Eins-Gegen-Eins zu gehen, wenn sich die Chance bietet. Die Nervosität wurde mir von meinen Mitspielern schnell genommen, sie vertrauen mir und so habe ich mich sofort gut ins Spiel einfügen können. Am Ende bin ich sehr glücklich mit meiner Ausbeute und unserer Teamleistung."
Jochen Nägele, SG-Rechtsaußen (10 Tore): "Mit Einsatz und Wille haben wir uns Tor um Tor herangekämpft, aber in der entscheidenden Phase hatten wir viel Pech. Hinzu kam ein Stück Unvermögen und zusätzlich ein richtig starker Torwart. Sebastian Fabian ist der Beste in der Liga. Diese Qualität müssen wir anerkennen und ich würde es den Gmündern gönnen, wenn sie auch am Saisonende ganz vorne in der Tabelle stehen. Wir hingegen haben ein verdammt junges Team und derzeit ist der Wurm drin, weshalb wir uns bereits seit drei Wochen nicht mehr mit dem Aufstiegskampf beschäftigen."
Michael Hieber, Ex-TSB-Trainer: "Wie es sich für ein Derby gehört, war es ein sehr emotionales Spiel. Das gilt nach wie vor auch für mich. Unsere Mannschaft hat mir in der ersten Halbzeit sehr gut gefallen. Es hat mich phasenweise erschreckt, wie uns Lauterstein in der ersten Hälfte das Feld überlassen haben. Wir hatten den Gegner eigentlich schon unter Kontrolle, ihn aber nach der Pause unnötig stark gemacht. Dann war es plötzlich eine enge Kiste, obwohl wir insgesamt die deutlich bessere Mannschaft waren."
(Text: Nico Schoch - Bilder: Jörg Frenze, Nico Schoch)