Die Matchwinner: Fabian und Fröhlich

„Hexabanner“ heißen die Handballer des TSV Wolfschlugen. Der wahre „Hexer“ beim Württembergliga-Kracher aber stand im Tor des TSB: Sebastian Fabian und seine Vorderleute  „bannten“ alles ab. In einem intensiven Spitzenspiel vor 800 Zuschauern bezwang der TSB Gmünd den TSV Wolfschlugen mit 25:23 (13:13) und verteidigt seine Spitzenposition.


Große Spieler gewinnen große Spiele. Diese alte Sportlerweisheit bewahrheitete sich am Samstag in der mit 800 Zuschauern voll besetzten Großsporthalle beim Spitzenspiel der Württembergliga Süd zwischen dem TSB Gmünd und dem TSV Wolfschlugen wieder einmal. Und die Gmünder haben eben zwei in dieser Spielklasse herausragende Handballer in ihren Reihen. Sebastian Fabian brachte mit über 20 spektakulären Paraden, darunter bei zwei Siebenmetern, die Wolfschlugener Angreifer schier zur Verzweiflung und hielt seinem Team so ab Mitte der zweiten Halbzeit einen Zwei-Tore-Vorsprung, und Aaron Fröhlich kämpfte trotz einer starken Erkältung bis zur totalen Erschöpfung und erzielte zudem nicht nur die meisten, sondern vor allem die wichtigen Tore für seinen TSB. „Deshalb“, befand Wolfschlugens Trainer Veit Wager fair, haben die Gmünder verdient mit 25:23 Toren gewonnen.

25:23, nur 48 Tore (beim 34:38 des TSB in Unterensingen waren es 50 Prozent mehr) und das von zwei Mannschaften, die bislang im Schnitt über 32 Mal pro Spiel ins Schwarze trafen – das sagt viel über das intensive Spiel aus: Beide Trainer hatten ihre Jungs akribisch auf den Gegner vor allem im Abwehrverhalten eingestellt; dazu kamen zwei überragende Torhüter, die zusammen gut 20 „Hundertprozentige“ entschärften. Trotz der wenigen Tore waren die Fans vom spannenden Match begeistert.

Der TSB startete gut: Dominik Sos, Jan Häfner und zweimal Wolfgang Bächle brachten die Gmünder über 1:0 und 3:1 mit 4:2 in Führung. Das in der Stammformation mit Fabian, Bächle, Petersen, Fröhlich (Abwehr Waibel), Sos, Jan Häfner und Jonas Waldenmaier (Abwehr Lukas Waldenmaier) beginnende und fast die ganze erste Halbzeit so durchspielende Klaus-Team hatte die Rückraumschützen Bauer und Hahnloser sowie Kreisläufer Stoll gut im Griff, dafür schlug aber Planitz bis zum 5:5 viermal zu. Danach wechselte die Führung ständig bis zum 11:11, wobei beide Teams je einen Siebenmeter (Kania und Fröhlich) vergaben. Nach zwei Bächle-Toren zum 13:11 schien der TSB sich abzusetzen. Aber eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Leichs nutzten die Gäste mit zwei Treffern innerhalb von 15 Sekunden zum 13:13-Halbzeitstand aus.

Die kampfstarken Wolfschlugener erhöhten in der zweiten Halbzeit den Druck. Beim 14:15 nach 36 Minuten wurde es für den TSB kritisch – Aaron Fröhlich scheiterte zweimal an Petruzzi, hatte aber den Mut zum nächsten Torwurf – und traf zweimal nacheinander. Der TSB lag mit 16:15 vorn.

Dann begann das Fabian-Festival. Nur zum 16:16 konnten die Gäste noch ausgleichen. Als Felix Häfner und Leichs auf 18:16 (42. Minute) für den TSB stellten, verteidigten die Gmünder diesen Vorsprung mit Leidenschaft und Klasse. Petersen, Fröhlich und Sos mit einem an ihm verwirkten Siebenmeter waren die Gmünder Torschützen bis zum 21:19, ehe Sven Petersen zum 22:19 (50. Minute) den ersten Dreitore-Vorsprung herausschoß, der auch beim 23:20 noch bestand. Aber die Gäste gaben nicht auf und verkürzten auf 23:22. Dann „stachen“ die Asse des TSB: Aaron Fröhlich fetzte den Ball zum 24:22 ins Netz, Sebastian Fabian parierte den nächsten Siebenmeter von Kania und Fröhlich erhöhte prompt mit Gewalt auf 25:22. Damit war nach 58 Minuten die Entscheidung gefallen, Bauers 23. Tor war für den TSV nur noch Ergebnis-Kosmetik.

Und damit war die fröhliche Stimmung bei der anschließenden TSB-Schlagerparty in der Schwerzerhalle gerettet.

TSB Gmünd: Sebastian Fabian, Giovanni Gentile, Wolfgang Bächle (6), Yannik Leichs (1), Jan Häfner (1), Lukas Kauderer, Christian Waibel, Aaron Fröhlich (8), Lukas Waldenmaier (1), Felix Häfner (1), Sven Petersen (2), Hendrik Prahst, Dominik Sos (4), Jonas Waldenmaier (1).
TSV Wolfschlugen: Petruzzi, Lorenz, Kutschbach, Bauer (3/1), F. Rebmann (2), Völter (1), Planitz (6), Stoll (3), Lötzbeyer, Albrecht, Hahnloser (3), Thumm (2), Kania (3/2), J. Rebmann.
Schiedsrichter: Konstanti Geis, Jörg Hanselmann (TSV Ehingen)
Zeitstrafen: TSB: Leichs 2x, Waibel, L. Waldenmaier, Petersen.

© Gmünder Tagespost 09.12.2018 18:06 / Winfried Hofele