Ein Auftakt, wie man sich ihn wünscht: Deutlicher Heimsieg gegen den TSV Weinsberg

Es war die Partie der ersten Male. Es war der Auftakt des TSB Schwäbisch Gmünd in der Handball-Oberliga gegen den TSV Weinsberg. Es war das erste Spiel des ersten Trainerteams mit Dragos Oprea als Regisseur an der Seitenlinie. Es war mit dem Endergebnis von 34:27 der erste Sieg für die TSB in der neuen Saison. Es war das erste Spiel von Valentin Pick für die Herrenmannschaft. Und das erste Tor ging an Kapitän Aaron Fröhlich.


Und wieder hat TSB-Keeper Sebastian Fabian den Ball – und brachte die Gegner so fast zur Verzweiflung.

„Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich wäre nicht aufgeregt gewesen – ein neuer Verein, ein Heimspiel,...“, gibt Trainer Dragos Oprea zu. Auf der Trainerbank nahm der Ex-Bundesligaspieler bislang nur im Jugendbereich Platz, jetzt gibt er beim TSB den Ton an. Sein Vorhaben, gut in die Saison zu starten, das ist dem 28-Jährigen gelungen. „Wir müssen uns so präsentieren, wie wir uns auch vorbereitet haben.“

Und das scheint eine rundum gelungene Vorbereitung gewesen zu sein, zeigte die Mannschaft von der ersten Minute an, wie heiß sie nach der siebenmonatigen Pause auf ihren Sport sind. Während die Gäste aus Weinsberg zu Beginn noch mithalten können, verlieren die bald den Faden. Die Gmünder nutzen die schwächelnde Abwehr, sind hellwach und reagieren blitzschnell. In eine körperbetonten und von schnellem Umschaltspiel geprägten Partie zieht der TSB Schritt für Schritt weiter davon.

Nicht ganz unbeteiligt am guten Ergebnis war Sebastian Fabian. Der Torhüter zeigte gleich mehrmals gute Paraden, die die Gäste teilweise zur Verzweiflung brachten.

Einzig Tom Abt, der von Oprea nun deutlich mehr Spielzeit bekam als noch in der vergangenen Saison, musste verletzt vom Platz. „Er ist umgeknickt, aber noch kann man nicht genau sagen, ob’s was Schlimmeres ist“, lässt Sebastian Fabian wissen. Der Trainer ist überzeugt vom TSB-Nachwuchstalent Abt, der großen Einsatz im Training zeigt. Vertrauen, das der Youngster nicht verspielte.

Zu hoch hängen will Fabian diesen wichtigen ersten Sieg aber nicht: „Bei Weinsberg haben heute wichtige Spieler gefehlt.“ Trotzdem st der Torhüter mehr als zufrieden mit der Leistung des TSB: „Als Mannschaft stehen wir eng beieinander. Ich glaube, das hat man heute gesehen.“

Eine Eigenschaft, auf die Oprea besonderen Wert legt: die Einheit der Mannschaft. „Wie man die Halle nach dem Training verlässt, überträgt man das aufs Spielfeld.“ Soll heißen: Es geht um etwas, das man nicht trainieren kann, was Trainer und Mannschaft aber aufs Spielfeld bringen: Emotionen. „Herz, Wille und Leidenschaft wollen wir uns beibehalten“, versichert der Trainer.

Auch wenn das ein guter Auftakt war, den die Gmünder Handballer da in der Großsporthalle abgeliefert haben, sieht Oprea auch das, was in den weiteren Wochen trainiert werden muss: „Wir müssen an der Konsequenz arbeiten – in der Abwehr und im Angriff.“ Für die Zukunft fordert der Coach von seinem Team noch abgezockter zu sein und dann nicht mit weniger Emotionen aber dann mit immer mehr Köpfchen und Taktik zu spielen. Aber er weiß: „Das braucht Zeit.“

TSB: Sebastian Fabian (11 Paraden), Daniel Mühleisen - Aaron Fröhlich (11/4), Wolfgang Bächle (6), Nicola Rascher (5), Sven Petersen (5), Aleksa Djokic (3), Tom Abt (2), Moritz Knück (1), Jonas Waldenmaier (1), Stephan Mühleisen, Valentin Pick, Marian Rascher (n.e.), Patrick Watzl (n.e), Christian Waibel (n.e.), Arian Pleißner (n.e.)
TSV: Tobias Krems, Adrian Zügel - Sven König (12/6), Moritz-Lukas Lanig (5), Jan Schenk (4), Maximilian Schulze (3), Timon Ströbel (2), Benedikt Baumann (1), Luca Schmid, Robin Pech, Luka Vukotic, Mert Darancik
Siebenmeter: TSB 4/4
Zeitstrafen: TSB 16 Minuten - TSV 6 Minuten
Schiedsrichter: Simon Jakober, Michael Hommel (TSV Süßen)
Zuschauer: 278

© Gmünder Tagespost 04.10.2020 20:02 / Sarah Schwellinger