Letzte Re-Start-Hoffnung geplatzt: Amateurhandball-Saison 2020/21 wird abgebrochen

Nach den Bund-Länder-Beschlüssen vom Mittwoch und der einhergehenden Verlängerung des Corona-Lockdowns bis mindestens 07.März war diese Entscheidung abzusehen: Im zweiten Jahr in Folge sorgt die Corona-Pandemie für einen frühzeitigen Saisonabbruch im württembergischen Amateurhandball. Der Handballverband Württemberg (HVW) hat den Schlussstrich gezogen und die Annulierung der Saison angekündigt, es wird keine sportlichen Auf- und Absteiger geben.

Was sich im Vorfeld bereits angekündigt hatte, wurde am Donnerstagvormittag zur Gewissheit. Trotz der Appelle der Sportministerkonferenz für schrittweise Lockerungen sind von Bund und Länder vorerst keine Erleichterungen für den Amateur- und Breitensport vorgesehen. Der mittlerweile bekannte Automatismus griff sofort: Kurz nach der Lockdown-Verlängerung in Berlin folgte eine amtliche Bekanntmachung der Handballverbände – dieses Mal mit einer endgültigen Entscheidung statt weiterem Aufschub. Die letzten kühnen Hoffnungen auf den Re-Start für eine verkürzte Runde ab dem 13./14.März sind endgültig geplatzt. Stattdessen haben die drei Verbände in Baden-Württemberg ( HVW, SHV, BHV ) und HBW (für die Baden-Württemberg-Oberliga) nach einer gemeinsamen Videokonferenzschaltung die Saison 2020/2021 mit sofortiger Wirkung für beendet erklärt.
 
Selbst eine einfache Runde kann nach Auffassung der Verbände nicht mehr bis zum 30.06.2021 regulär gespielt werden, zumal den Mannschaften zum Schutze vor Verletzungen eine ordentliche Vorbereitungszeit von vier bis sechs Wochen garantiert wurde. In allen Spielklassen der Aktiven und der Jugend wird deshalb keine Wertung der seit Ende Oktober unterbrochenen Spielrunde 2020/21 vorgenommen. Entsprechend wird es keine Auf- und Absteiger geben, auch eine Ehrung von Meistern erfolgt nicht. Allerdings können Vereine, die sich sportlich oder wirtschaftlich nicht in der Lage sehen, die Spielklasse zu halten, freiwillig eine Klasse tiefer antreten. Eine Entscheidung, ob die Baden-Württemberg-Oberliga mit dem TSB Gmünd eventuell Absteiger aus der 3.Liga Süd aufnehmen muss, steht derweil noch aus. Denn in der Drittklassigkeit hoffen DHB und die Vereine, die formal dem Profitum zugeordnet sind, weiterhin auf eine Saisonfortsetzung in Form einer verkürzten Runde inklusive präziser Corona-Teststrategie.
Während im aktiven Bereich die Mannschaftsmeldungen und Spielklasseneinteilung wie gehabt in das Spieljahr 2021/2022 übertragen werden, wollen die Verbände im Jugendbereich unter allen Umstände eine sportliche Qualifikation für die neue Runde durchführen. „Wir fokussieren unsere Aktivitäten nun auf die Planungen für die Spielrunde 2021/2022“, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung der drei Landesverbände: „Ebenso laufen Überlegungen, wie - sofern der Mannschaftssport wieder zugelassen wird - der Handball in den kommenden Monaten bis zum Beginn der Runde 2021/2022 gefördert werden kann. Wir informieren die Vereine, sobald hier eine Basis für Entscheidungen gegeben ist.“ Weitere Öffnungsschritte sollen dem Bund-Länder-Beschluss zufolge aber erst bei einer Inzidenz von höchstens 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern innerhalb einer Woche erfolgen.
 
Nicht zuletzt sprachen die Präsidenten der drei Landesverbände sowie der Vorstand von Handball Baden-Württemberg allen Vereinen, Trainerinnen und Trainern sowie Spielerinnen und Spielern ein Dankeschön aus für die vielfältigen Aktivitäten, die auf der sozialen Ebene als auch der sportlichen Ebene umgesetzt wurden: „Diese Initiativen werden den Handball auch in Zukunft stärker und fitter machen. Die Gesundheit aller ist das höchste Gut, wir schauen nach vorne und freuen uns auf die Runde 2021/2022.“ Diesen Worten kann man sich nur anschließen.
 
(Text: Nico Schoch / Bilder: Jens Körner (2), Mario Klaiber)

 
Die anhaltende Corona-Pandemie in Verbindung mit einer notwendigen ordentlichen Vorbereitungszeit zum Schutze der Mannschaften vor Verletzungen über 4-6 Wochen führt dazu, dass selbst die einfache Runde (Hinrunde) nicht bis zum 30.06.2021 beendet werden kann.

Das Präsidium hat ferner beschlossen, dass es keine sportlichen Auf- und Absteiger in dieser Saison in den Spielklassen des Verbandes und seiner Bezirke geben wird.
Die Spielklasseneinteilung im aktiven Bereich bleibt für die Saison 2021/2022 erhalten. Vereine, die sich sportlich oder wirtschaftlich nicht in der Lage sehen, eine Spielklasse zu halten, können freiwillig eine Klasse tiefer antreten.

Im Bereich der Jugend wird der Beschluss des Verbandstages, einen geregelten Freundschaftsspielbetrieb anzubieten, aufgehoben, da die Saison in der Jugend ohnehin zum 28.02.2021 beendet worden wäre. Es wird versucht, unter allen Umständen eine sportliche Qualifikation für die Runde 2021/2022 zu ermöglichen.

Der Verband wird seine Qualifizierungsoffensive verstärkt fortsetzen und insbesondere in die Fortbildung von Jugendtrainern und in die Aus- und Fortbildung von Kinder- und Jungendhandballspielleitern sowie Schiedsrichter-Neulingen investieren.

Für die Ausbildung von C-Trainern laufen die Planungen.

Unser Dank gilt allen am Handball Beteiligten für die guten Nerven, für das Verständnis und die kreativen Lösungen, um unsere Sportart auch in dieser Zeit zu betreiben und die Fahnen hoch zu halten. Danke auch allen Unterstützern, die dem Handballsport die Treue gehalten haben und halten werden. Bleibt alle gesund, lasst euch impfen, damit die Chance auf eine Saison 2021/2022 steigt.

Die Gesundheit ist für uns alle unser höchstes Gut.

Gez. Präsidium des HVW