Drei Tage Schwitzen und Feinabstimmung in der eigenen Halle: Ein anstrengendes Wochenende liegt hinter den Oberliga-Handballern des TSB Gmünd. Zwei Monate vor dem Saisonstart wurden beim ersten Trainingslager wichtige Reize für den Teamgeist gesetzt. Trainer Dragoș Oprea ist bester Dinge, dass bei den „Jets“ eine junge und ebenso schlagkräftige Truppe zusammenwächst.
Harz gehört im Handball an die Finger und nicht an die Zweige. Nachdem bislang zahlreiche Ausdauereinheiten und Waldläufe an der Tagesordnung standen, werden die Aufgaben nun endlich handballspezifischer. Erst vor einer Woche haben die TSBler das Training in der Halle aufgenommen, doch die gelungene Mischung aus Einsatzwille und Spaß stimmt den Trainer äußerst zuversichtlich. Es sei alles andere als selbstverständlich, wie fit die Mannschaft aus der monatelangen Corona-Zwangspause zurückgekehrt sei, betont Oprea und hebt gleichzeitig die glänzende Stimmung hervor: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass nicht immer Taktik die Spiele entscheiden wird, sondern unsere Kraft der Gemeinschaft. Dieser Zusammenhalt, diese Geschlossenheit wird uns viele Punkte und Siege bringen.“
Auch die beiden Neuzugänge aus der Göppinger Bundesliga-Jugend seien längst hervorragend integriert. Sowohl Tormann Devin Immer als auch Linksaußen Eric Zimmermann, dem Oprea ein Sonderlob aussprach: „Durch seine Trainingseinstellung kommt er sehr gut in der Mannschaft an, er geht bei jeder Übung über seine Grenzen.“ Bezeichnend für den Jugendstil der Jets, dass der gerade erst 19-Jährige beim traditionellen Auftaktkick schon zum Team Alt gehörte – und damit das große Los zog, im Siegerteam aufzulaufen. Während beim ersten Höhepunkt der Saisonvorbereitung sowohl Abwehrchef Christian Waibel (Fingerverletzung) als auch Neuzugang Gentian Krasniqi (Kahnbeinbruch) passen mussten, war als „Trainingsgast“ Nachwuchsspieler Jonas Schwenk mit an Bord. Der Name dürfte den meisten Gmünder Fans bekannt sein: Beim 17-jährigen Rückraumspieler handelt es sich um den jüngeren Bruder von A-Jugend-Trainer Philipp Schwenk, der von 2012 bis 2018 für den TSB auflief.
Gemeinsames Mittagessen, Videoanalyse, Taktikbesprechung und ein gemeinsamer Teamabend: Während des Wochenendes fehlte es den „Jets“ an rein gar nichts. Die Physiotherapeuten Nina Sos und Manoj Chamakala waren für Behandlungen vor Ort. Darüber hinaus durfte sich Youngster Valentin Pick (19) am Samstag über ein Geburtstagsständchen und frische Donauwelle, gebacken von Hausmeisterin Branka Grützmacher, freuen. Währenddessen standen Zeitnehmer Wolfgang Mühleisen und Betreuer Manuel Zaksek für das Team am Grill.
Nahe an der Professionalität befand sich das ausführliche Videostudium, in dem Oprea die Abwehrarbeit in den Fokus stellte. „Wir wollen unsere Stärken noch stärker machen und unsere Schwächen weiter schwächen“, erklärte der Chefcoach: „Es wird nicht alles auf Anhieb funktionieren, doch Schritt für Schritt werden wir jede Möglichkeit nutzen, nach vorne zu kommen – sei es konditionell, taktisch oder in puncto Kampf und Wille.“ Im vergangenen Sommer dauerte die Vorbereitung deutlich länger als die eigentliche Oberliga-Runde. Jene Punkte, in denen damals Steigerungspotenzial bestand, wurden besprochen und sofort praktisch einstudiert. „Am Sonntag waren die Jungs ziemlich am Ende, sie haben sich trotzdem zusammengerissen und die Einheiten durchgezogen“, freute sich Oprea.
Ausdrücklich von der Mannschaft gefordert war die gemeinsame Einheit mit Zoran „Zoki“ Stojakovic. „Das ist das größte Kompliment, das man mir machen kann“, fühlte sich der frühere Kampfsport-Profi davon geehrt. Seit Jugendjahren sind Oprea und Stojakovic eng befreundet. Der eine wurde Handball-Nationalspieler, der andere Deutscher Meister (2013) sowie Vize-Weltmeister (2014) im Kickboxen. Inzwischen steigt der langjährige Trainingspartner von Ex-Box-Weltmeister Firat Arslan nicht mehr selbst im Ring, sondern vermittelt als Personal Coach die Freude an seinem Sport: „Kampfsport ist für eine der ehrlichsten Sportarten, die es gibt. Bist du fit, bist du fit.“ In den Mittelpunkt stellte der 38-Jährige die Parallelen am Samstag zum Handball. „Wir haben den Mannschaftsgeist gestärkt und dafür gesorgt, dass die Führungsspieler heraustreten. Hartnäckigkeit und Disziplin gehören immer dazu, das lässt sich beim Boxen am besten erfahren“, erklärt Stojakovic.
Oprea betont die Bedeutung insbesondere im Hinblick auf Abwehrspiel und die von ihm immer wieder geforderte „gesunde, kluge Härte“. Das sei in den abwechslungsreichen Übungen von Stojanovic hervorragend umgesetzt worden: „Wenn man sich als Trainer und auch als Team entwickeln will, kann und muss man sich gewisse Dinge aus anderen Sportarten abschauen. Die Beinarbeit ist in der Abwehr immens wichtig, genau das hat ´Zoki´widergespiegelt. Dadurch war die gemeinsame Einheit ein echter Gewinn.“
Die erste Umsetzung erhofft sich der Trainer dann für Donnerstagabend: Beim Drittligisten TSV Blaustein (20 Uhr, Lixsporthalle) steht das erste Testspiel auf dem Programm. „Das Ergebnis ist für mich zweitrangig“, erklärt Oprea vor den ersten 60 Minuten Wettkampfpraxis nach knapp neun Monaten: „Für jeden Spieler ist es eine tolle Sache, zu sehen, wie weit er eigentlich von der 3.Liga entfernt ist. Es werden andere Kaliber auf uns zukommen und da muss man schon richtig zupacken. Wir werden Fehler machen, doch wir müssen aus diesen Fehlern lernen.“
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Drei Tage Schwitzen und Feinabstimmung in der eigenen Halle: Ein anstrengendes Wochenende liegt hinter den Oberliga-Handballern des TSB Gmünd. Zwei Monate vor dem Saisonstart wurden beim ersten Trainingslager wichtige Reize für den Teamgeist gesetzt. Trainer Dragoș Oprea ist bester Dinge, dass bei den „Jets“ eine junge und ebenso schlagkräftige Truppe zusammenwächst.
Harz gehört im Handball an die Finger und nicht an die Zweige. Nachdem bislang zahlreiche Ausdauereinheiten und Waldläufe an der Tagesordnung standen, werden die Aufgaben nun endlich handballspezifischer. Erst vor einer Woche haben die TSBler das Training in der Halle aufgenommen, doch die gelungene Mischung aus Einsatzwille und Spaß stimmt den Trainer äußerst zuversichtlich. Es sei alles andere als selbstverständlich, wie fit die Mannschaft aus der monatelangen Corona-Zwangspause zurückgekehrt sei, betont Oprea und hebt gleichzeitig die glänzende Stimmung hervor: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass nicht immer Taktik die Spiele entscheiden wird, sondern unsere Kraft der Gemeinschaft. Dieser Zusammenhalt, diese Geschlossenheit wird uns viele Punkte und Siege bringen.“
Auch die beiden Neuzugänge aus der Göppinger Bundesliga-Jugend seien längst hervorragend integriert. Sowohl Tormann Devin Immer als auch Linksaußen Eric Zimmermann, dem Oprea ein Sonderlob aussprach: „Durch seine Trainingseinstellung kommt er sehr gut in der Mannschaft an, er geht bei jeder Übung über seine Grenzen.“ Bezeichnend für den Jugendstil der Jets, dass der gerade erst 19-Jährige beim traditionellen Auftaktkick schon zum Team Alt gehörte – und damit das große Los zog, im Siegerteam aufzulaufen. Während beim ersten Höhepunkt der Saisonvorbereitung sowohl Abwehrchef Christian Waibel (Fingerverletzung) als auch Neuzugang Gentian Krasniqi (Kahnbeinbruch) passen mussten, war als „Trainingsgast“ Nachwuchsspieler Jonas Schwenk mit an Bord. Der Name dürfte den meisten Gmünder Fans bekannt sein: Beim 17-jährigen Rückraumspieler handelt es sich um den jüngeren Bruder von A-Jugend-Trainer Philipp Schwenk, der von 2012 bis 2018 für den TSB auflief.
Gemeinsames Mittagessen, Videoanalyse, Taktikbesprechung und ein gemeinsamer Teamabend: Während des Wochenendes fehlte es den „Jets“ an rein gar nichts. Die Physiotherapeuten Nina Sos und Manoj Chamakala waren für Behandlungen vor Ort. Darüber hinaus durfte sich Youngster Valentin Pick (19) am Samstag über ein Geburtstagsständchen und frische Donauwelle, gebacken von Hausmeisterin Branka Grützmacher, freuen. Währenddessen standen Zeitnehmer Wolfgang Mühleisen und Betreuer Manuel Zaksek für das Team am Grill.
Nahe an der Professionalität befand sich das ausführliche Videostudium, in dem Oprea die Abwehrarbeit in den Fokus stellte. „Wir wollen unsere Stärken noch stärker machen und unsere Schwächen weiter schwächen“, erklärte der Chefcoach: „Es wird nicht alles auf Anhieb funktionieren, doch Schritt für Schritt werden wir jede Möglichkeit nutzen, nach vorne zu kommen – sei es konditionell, taktisch oder in puncto Kampf und Wille.“ Im vergangenen Sommer dauerte die Vorbereitung deutlich länger als die eigentliche Oberliga-Runde. Jene Punkte, in denen damals Steigerungspotenzial bestand, wurden besprochen und sofort praktisch einstudiert. „Am Sonntag waren die Jungs ziemlich am Ende, sie haben sich trotzdem zusammengerissen und die Einheiten durchgezogen“, freute sich Oprea.
Ausdrücklich von der Mannschaft gefordert war die gemeinsame Einheit mit Zoran „Zoki“ Stojakovic. „Das ist das größte Kompliment, das man mir machen kann“, fühlte sich der frühere Kampfsport-Profi davon geehrt. Seit Jugendjahren sind Oprea und Stojakovic eng befreundet. Der eine wurde Handball-Nationalspieler, der andere Deutscher Meister (2013) sowie Vize-Weltmeister (2014) im Kickboxen. Inzwischen steigt der langjährige Trainingspartner von Ex-Box-Weltmeister Firat Arslan nicht mehr selbst im Ring, sondern vermittelt als Personal Coach die Freude an seinem Sport: „Kampfsport ist für eine der ehrlichsten Sportarten, die es gibt. Bist du fit, bist du fit.“ In den Mittelpunkt stellte der 38-Jährige die Parallelen am Samstag zum Handball. „Wir haben den Mannschaftsgeist gestärkt und dafür gesorgt, dass die Führungsspieler heraustreten. Hartnäckigkeit und Disziplin gehören immer dazu, das lässt sich beim Boxen am besten erfahren“, erklärt Stojakovic.
Oprea betont die Bedeutung insbesondere im Hinblick auf Abwehrspiel und die von ihm immer wieder geforderte „gesunde, kluge Härte“. Das sei in den abwechslungsreichen Übungen von Stojanovic hervorragend umgesetzt worden: „Wenn man sich als Trainer und auch als Team entwickeln will, kann und muss man sich gewisse Dinge aus anderen Sportarten abschauen. Die Beinarbeit ist in der Abwehr immens wichtig, genau das hat ´Zoki´widergespiegelt. Dadurch war die gemeinsame Einheit ein echter Gewinn.“
Die erste Umsetzung erhofft sich der Trainer dann für Donnerstagabend: Beim Drittligisten TSV Blaustein (20 Uhr, Lixsporthalle) steht das erste Testspiel auf dem Programm. „Das Ergebnis ist für mich zweitrangig“, erklärt Oprea vor den ersten 60 Minuten Wettkampfpraxis nach knapp neun Monaten: „Für jeden Spieler ist es eine tolle Sache, zu sehen, wie weit er eigentlich von der 3.Liga entfernt ist. Es werden andere Kaliber auf uns zukommen und da muss man schon richtig zupacken. Wir werden Fehler machen, doch wir müssen aus diesen Fehlern lernen.“
Donnerstag, 22.Juli (20 Uhr): Testspiel beim TSV Blaustein (3.Liga)
30.Juli – 15.August: Individuelle Trainingsphase (kein gemeinsames Training)
Donnerstag, 19.August (20 Uhr): Testspiel beim TV Plochingen (3.Liga)
26.-29.August: Zweites Trainingslager in Freudenstadt
Sonntag, 19.September (17 Uhr): 1.Oberliga-Spieltag zuhause gegen den TSV Heiningen
Samstag, 25.September: 2.Oberliga-Spieltag auswärts bei der HSG Konstanz II
(Terminänderungen möglich)(Text und Bilder: Nico Schoch)