Jung, aber brutal abgezockt: TSB ringt Drittliga-Absteiger Söflingen nieder

Auch im zweiten Handballkrimi innerhalb einer Woche bewahrt die verjüngte Mannschaft des TSB Gmünd einen kühlen Kopf. Eine Abwehrumstellung war der Schlüssel zum knappen, aber verdienten 33:31 (16:15) – Heimsieg gegen die TSG Söflingen.

Die Heimstärke sollte zum großen Trumpf des TSB Gmünd nach dem im Sommer vollzogenen Generationenwechsel sein. Nun arbeitet die mit einem Durchschnittsalter von 22,1 Jahren zweitjüngste Mannschaft der Liga nicht nur daran, die heimische Große Sporthalle zu einer Festung zu machen, sondern auch die Ligakonkurrenz mächtig zu verblüffen. Denn dass die „Jets“ eine Woche nach dem 30:29-Erfolg in Konstanz erneut ein enges Spiel mit enormer Coolness zu ihren Gunsten drehten, überraschte nicht nur die 500 Zuschauer. „Uns fehlte die Abgezocktheit, die wir eigentlich haben müssten, da wir im Schnitt vier Jahre älter sind als die Gmünder“, haderte Tobias Klisch, Trainer der TSG Söflingen am Samstagabend.
Überraschend reif präsentierte sich das TSB-Team, aus dem bezeichnenderweise ein 19-Jähriger herausragte. Spielmacher Tom Abt erzielte zwar „nur“ vier Tore, machte aber mit deutlich mehr Assists auf sich aufmerksam und nahm in der Defensive einen zentralen Part ein. „Seine Leistung war eine Note Eins mit Sternchen“, lobte Michael Stettner. Viel mehr als über die zwei Punkte freute sich der TSB-Coach darüber, dass seine Mannen die Leistung aus Konstanz bestätigt haben: „Für die Entwicklung ist es ganz wichtig, dass wir nicht immer ein Auf und Ab erleben. Ich bin froh und stolz, dass die Jungs gemeinsam einen Schritt gegangen sind, der uns für die ganze Saison nach vorne bringt.“
Auf der Verliererseite war der Frust besonders bei Devin Immer groß. „Auf dieses Spiel habe ich mich eigentlich am meisten gefreut“, sagte der letztjährige TSB-Tormann, der von Gästetrainer Klisch allerdings knapp eine Stunde vor Anpfiff aus dem Kader gestrichen wurde. Die Söflinger stellten den TSB besonders in der ersten Halbzeit vor große Herausforderungen. Nach dem ersten Tor durch Nicola Rascher drehte die TSG den Spielstand auf 1:3 (5.). Allen voran Tim Hafner (4 Tore) und der Ex-Göppinger Isaiah Klein (7) nutzten immer wieder die Lücken in der Gmünder Abwehr. „Wir hatten kein gutes Timing, zu oft die Arme unten und der Gegner hat uns die Dinger um die Ohren gepfeffert“, so kritisierte Stettner auch die mangelnde Körpersprache. Durch Tempo-Gegenstöße über die schnellen Außen Wolfgang Bächle und Eric Zimmermann setzten die Hausherren zwar immer wieder Nadelstiche, lagen aber bis zum 10:12 (22.) weiterhin im Hintertreffen.
Dann kam eine erst in diesem Sommer einstudierte Alternative zum Tragen: Eine offensive 5-1-Abwehrformation mit Tom Abt an der Spitze, wodurch die Räume der Söflinger Rückraumschützen eingeengt wurden. „Im Videostudium war zu sehen, dass sich die TSG dagegen schwer tut“, erklärte der TSB-Coach. Die Abkehr von der seit vielen Jahr gewohnten 6-0-Abwehrformation bedeutete den Wendepunkt in dieser Partie. Immer wieder zwangen die Gmünder den Gegner ins Zeitspiel, um dann ins blitzschnelles Umschaltspiel zu kommen. Mit drei Toren in Folge übernahm der TSB beim 13:12 (27.) wieder die Führung, Bächle erhöhte sogar auf 16:14 (29.). Zwar ging es nur mit einer Ein Tore-Führung in die Pause, da die Gäste einen Kempa-Trick von Abt und Rascher vereitelten. Dabei landete TSG-Linkshänder Dennis Hartmann allerdings derart unglücklich auf dem Rücken, so dass er nicht weiterspielen konnte. „Sein Ausfall hat uns hart getroffen“, betonte Klisch, fügte aber hinzu: „Nach der Pause haben wir es den Gmündern viel zu leicht gemacht.“
Während Söflingen total den Faden verlor, spielte der TSB mit der Unterstützung seiner Fans wie entfesselt auf. Abt ging als Denker und Lenker im Gmünder Offensivspiel voran, per Konter stellte Bächle auf 21:17 (36.). Mit zwei gehaltenen Siebenmetern innerhalb von nur drei Minuten war Tormann Daniel Mühleisen der Garant dafür, dass der Vier Tore-Vorsprung bis zum 25:21 (45.) Bestand hatte.

Entschieden war die Begegnung aber noch lange nicht, mit einem 3:0-Lauf fand der Drittliga-Absteiger aus der Ulmer Vorstadt zurück ins Rennen. Beim TSB ließ die Konzentration nach, auch weil die offensive Deckung viel Energie verschlang. „Wenn du in der 5-1 einen Zweikampf verlierst, dann bedeutet das automatisch eine große Torchance für den Gegner“, weiß Stettner um das Risiko: „Zumal Söflingen eben auch enorme Qualität besitzt und körperlich richtig gut ist.“ Nachdem Rascher einen Strafwurf vergab, glichen die Gäste zum 26:26 (50.) aus.
Trotzdem bewahrte der TSB einen kühlen Kopf – was angesichts des jungen Alters alles andere als selbstverständlich ist. Mühleisen konnte sich wiederholt auszeichnen, im Gegenzug machte Kapitän Rascher seinen Siebenmeter-Patzer wieder gut und warf sein Team mit 29:26 (55.) in Front. Da sich der TSB dann aber durch zwei direkt aufeinanderfolgende Zeitstrafen selbst dezimierte, gelang es nicht, das Spiel vorzeitig in sichere Bahnen zu lenken. Söflingen tastete sich abermals auf 30:29 (58.) heran, bevor sich Andreas Maier energisch durchsetzte und in Unterzahl wieder erhöhte. Klein erzielte den Anschluss und so blieb es spannend bis in die letzte Minute. Nach Stettners Auszeit machten Rascher und Maier, jeweils vom überragenden Abt in Szene gesetzt, mit ihren Treffern zum 33:31 (60.) den Deckel drauf.
„Unsere Coolness kommt einfach durch unser großes Selbstvertrauen“, sagte Abt anschließend mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Die jungen Spieler genießen derzeit ein enormes Vertrauen und zahlen das mit Leistung zurück. So auch Linksaußen Zimmermann, der selbstbewusst erklärte: „Wir sind ein Team, jeder kämpft für den anderen und wir zeigen einfach den absoluten Willen, jeden zu schlagen. Daran wachsen wir jede Woche aufs Neue.“
Doch nach dem zweiten Kraftakt innerhalb von einer Woche kommt dem TSB auch die bevorstehende Spielpause ganz gelegen, bevor es am 15.Oktober (20 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim HC Neuenbürg weitergeht. „Wir haben in unserer Entwicklung einen ganz wichtigen Schritt gemacht und gehen mit einem richtig geilen Gefühl in die kurze Pause“, bilanziert Stettner. Den mit 6:2 Punkten beinahe perfekten Saisonstart hätte auch der Trainer vorher sofort unterschrieben. Doch überheblich wird in Gmünd trotz drei Siegen in Folge niemand, wie es Andreas Maier auf den Punkt bringt: „Wenn wir denken, es wird ab jetzt ein Selbstläufer, dann geht es genau die falsche Richtung. Wir müssen in Neuenbürg genauso auftreten wie in den vergangenen beiden Spielen auch.“
Auch im zweiten Handballkrimi innerhalb einer Woche bewahrt die verjüngte Mannschaft des TSB Gmünd einen kühlen Kopf. Eine Abwehrumstellung war der Schlüssel zum knappen, aber verdienten 33:31 (16:15) – Heimsieg gegen die TSG Söflingen.

Die Heimstärke sollte zum großen Trumpf des TSB Gmünd nach dem im Sommer vollzogenen Generationenwechsel sein. Nun arbeitet die mit einem Durchschnittsalter von 22,1 Jahren zweitjüngste Mannschaft der Liga nicht nur daran, die heimische Große Sporthalle zu einer Festung zu machen, sondern auch die Ligakonkurrenz mächtig zu verblüffen. Denn dass die „Jets“ eine Woche nach dem 30:29-Erfolg in Konstanz erneut ein enges Spiel mit enormer Coolness zu ihren Gunsten drehten, überraschte nicht nur die 500 Zuschauer. „Uns fehlte die Abgezocktheit, die wir eigentlich haben müssten, da wir im Schnitt vier Jahre älter sind als die Gmünder“, haderte Tobias Klisch, Trainer der TSG Söflingen am Samstagabend.
Überraschend reif präsentierte sich das TSB-Team, aus dem bezeichnenderweise ein 19-Jähriger herausragte. Spielmacher Tom Abt erzielte zwar „nur“ vier Tore, machte aber mit deutlich mehr Assists auf sich aufmerksam und nahm in der Defensive einen zentralen Part ein. „Seine Leistung war eine Note Eins mit Sternchen“, lobte Michael Stettner. Viel mehr als über die zwei Punkte freute sich der TSB-Coach darüber, dass seine Mannen die Leistung aus Konstanz bestätigt haben: „Für die Entwicklung ist es ganz wichtig, dass wir nicht immer ein Auf und Ab erleben. Ich bin froh und stolz, dass die Jungs gemeinsam einen Schritt gegangen sind, der uns für die ganze Saison nach vorne bringt.“
Auf der Verliererseite war der Frust besonders bei Devin Immer groß. „Auf dieses Spiel habe ich mich eigentlich am meisten gefreut“, sagte der letztjährige TSB-Tormann, der von Gästetrainer Klisch allerdings knapp eine Stunde vor Anpfiff aus dem Kader gestrichen wurde. Die Söflinger stellten den TSB besonders in der ersten Halbzeit vor große Herausforderungen. Nach dem ersten Tor durch Nicola Rascher drehte die TSG den Spielstand auf 1:3 (5.). Allen voran Tim Hafner (4 Tore) und der Ex-Göppinger Isaiah Klein (7) nutzten immer wieder die Lücken in der Gmünder Abwehr. „Wir hatten kein gutes Timing, zu oft die Arme unten und der Gegner hat uns die Dinger um die Ohren gepfeffert“, so kritisierte Stettner auch die mangelnde Körpersprache. Durch Tempo-Gegenstöße über die schnellen Außen Wolfgang Bächle und Eric Zimmermann setzten die Hausherren zwar immer wieder Nadelstiche, lagen aber bis zum 10:12 (22.) weiterhin im Hintertreffen.
Dann kam eine erst in diesem Sommer einstudierte Alternative zum Tragen: Eine offensive 5-1-Abwehrformation mit Tom Abt an der Spitze, wodurch die Räume der Söflinger Rückraumschützen eingeengt wurden. „Im Videostudium war zu sehen, dass sich die TSG dagegen schwer tut“, erklärte der TSB-Coach. Die Abkehr von der seit vielen Jahr gewohnten 6-0-Abwehrformation bedeutete den Wendepunkt in dieser Partie. Immer wieder zwangen die Gmünder den Gegner ins Zeitspiel, um dann ins blitzschnelles Umschaltspiel zu kommen. Mit drei Toren in Folge übernahm der TSB beim 13:12 (27.) wieder die Führung, Bächle erhöhte sogar auf 16:14 (29.). Zwar ging es nur mit einer Ein Tore-Führung in die Pause, da die Gäste einen Kempa-Trick von Abt und Rascher vereitelten. Dabei landete TSG-Linkshänder Dennis Hartmann allerdings derart unglücklich auf dem Rücken, so dass er nicht weiterspielen konnte. „Sein Ausfall hat uns hart getroffen“, betonte Klisch, fügte aber hinzu: „Nach der Pause haben wir es den Gmündern viel zu leicht gemacht.“
Während Söflingen total den Faden verlor, spielte der TSB mit der Unterstützung seiner Fans wie entfesselt auf. Abt ging als Denker und Lenker im Gmünder Offensivspiel voran, per Konter stellte Bächle auf 21:17 (36.). Mit zwei gehaltenen Siebenmetern innerhalb von nur drei Minuten war Tormann Daniel Mühleisen der Garant dafür, dass der Vier Tore-Vorsprung bis zum 25:21 (45.) Bestand hatte.

Entschieden war die Begegnung aber noch lange nicht, mit einem 3:0-Lauf fand der Drittliga-Absteiger aus der Ulmer Vorstadt zurück ins Rennen. Beim TSB ließ die Konzentration nach, auch weil die offensive Deckung viel Energie verschlang. „Wenn du in der 5-1 einen Zweikampf verlierst, dann bedeutet das automatisch eine große Torchance für den Gegner“, weiß Stettner um das Risiko: „Zumal Söflingen eben auch enorme Qualität besitzt und körperlich richtig gut ist.“ Nachdem Rascher einen Strafwurf vergab, glichen die Gäste zum 26:26 (50.) aus.
Trotzdem bewahrte der TSB einen kühlen Kopf – was angesichts des jungen Alters alles andere als selbstverständlich ist. Mühleisen konnte sich wiederholt auszeichnen, im Gegenzug machte Kapitän Rascher seinen Siebenmeter-Patzer wieder gut und warf sein Team mit 29:26 (55.) in Front. Da sich der TSB dann aber durch zwei direkt aufeinanderfolgende Zeitstrafen selbst dezimierte, gelang es nicht, das Spiel vorzeitig in sichere Bahnen zu lenken. Söflingen tastete sich abermals auf 30:29 (58.) heran, bevor sich Andreas Maier energisch durchsetzte und in Unterzahl wieder erhöhte. Klein erzielte den Anschluss und so blieb es spannend bis in die letzte Minute. Nach Stettners Auszeit machten Rascher und Maier, jeweils vom überragenden Abt in Szene gesetzt, mit ihren Treffern zum 33:31 (60.) den Deckel drauf.
„Unsere Coolness kommt einfach durch unser großes Selbstvertrauen“, sagte Abt anschließend mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Die jungen Spieler genießen derzeit ein enormes Vertrauen und zahlen das mit Leistung zurück. So auch Linksaußen Zimmermann, der selbstbewusst erklärte: „Wir sind ein Team, jeder kämpft für den anderen und wir zeigen einfach den absoluten Willen, jeden zu schlagen. Daran wachsen wir jede Woche aufs Neue.“
Doch nach dem zweiten Kraftakt innerhalb von einer Woche kommt dem TSB auch die bevorstehende Spielpause ganz gelegen, bevor es am 15.Oktober (20 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim HC Neuenbürg weitergeht. „Wir haben in unserer Entwicklung einen ganz wichtigen Schritt gemacht und gehen mit einem richtig geilen Gefühl in die kurze Pause“, bilanziert Stettner. Den mit 6:2 Punkten beinahe perfekten Saisonstart hätte auch der Trainer vorher sofort unterschrieben. Doch überheblich wird in Gmünd trotz drei Siegen in Folge niemand, wie es Andreas Maier auf den Punkt bringt: „Wenn wir denken, es wird ab jetzt ein Selbstläufer, dann geht es genau die falsche Richtung. Wir müssen in Neuenbürg genauso auftreten wie in den vergangenen beiden Spielen auch.“

TSB Jets vs. TSG Söflingen 33:31 (16:15)


TSB: Daniel Mühleisen, Giovanni Gentile – Nicola Rascher (9/3), Wolfgang Bächle (7), Andreas Maier (5), Tom Abt (4), Eric Zimmermann (4), Jonas Waldenmaier (3), Stephan Mühleisen (1), Moritz Werner, Jan Spindler, Louis Waldraff, Vincent Pick, Valentin Pick, Arian Pleißner
TSG: Marco Azevedo Marques, Ricardo Petruzzi – Isaiah Klein (7), Moritz Bittner (6), Tim Hafner (4), Julian Blum (4), Aaron Mayer (4/1), Maximilian Keil (3), Lukas Bär (1), Kevin Kraft (1), Leon Weiß (1), Philipp Rauscher, Dennis Hartmann, Lukas Francik
Siebenmeter: TSB 4/3 – TSG 4/2
Zeitstrafen: TSB 6 Minuten – TSG 4 Minuten
Schiedsrichter: Stephanie Ganter (SFE Eintracht Freiburg), Claudia Lipps (SG Waldkirch/Denzlingen)
Zuschauer: 500
 
Mit dem dritten Sieg in Folge hat der TSB Gmünd vorläufig den dritten Tabellenplatz erobert. Selbstvertrauen und Teamgeist sind der Schlüssel zum Erfolg, wie Trainer und Spieler betonen. Doch trotz dem begeisternden 33:31-Heimsieg gegen Söflingen denkt bei den „Jets“ niemand ans Abheben.
 
Michael Stettner, TSB-Trainer: „Ich bin sehr stolz auf die Jungs, dass sie es geschafft haben, das zweite enge Spiel in Folge für sich zu entscheiden. Generell war es ein gutes und spannendes Spiel für die Zuschauer, unser Sieg geht voll in Ordnung. Söflingen hat einfach diese zwei Fehler zu viel gemacht, die dann den Unterschied machen. Unsere Abwehrumstellung war der Knackpunkt. Wir haben in der Vorbereitung vieles richtig gemacht und machen einen sehr fitten Eindruck. Das hat sich bezahlt gemacht, denn die 5-1-Abwehr ist auf Dauer auch ein Kraftthema. Zumal Söflingen enorme Qualität besitzt und die Chance genutzt hat, wieder heranzukommen. Doch ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, denn sie sind in der entscheidenden Phase nicht nervös geworden. Dafür, dass wir einen so niedrigen Altersschnitt haben, machen es die Jungs schon sehr abgezockt. Die Jungs genießen großes Vertrauen, den Rest müssen sie sich erarbeiten. Das gelingt uns derzeit ganz gut.“
Tobias Klisch, TSG-Trainer: „Ich bin stolz auf unsere Moral, aber sehr unzufrieden mit dem Ergebnis. Wenn wir 33 Gegentore kassieren, dann wird es schwer, auswärts zu punkten. In der Abwehr fehlte uns die Kompaktheit und Souveränität. Dabei waren wir in den ersten 15 Minuten deutlich stärker und müssen gefühlt mit fünf Toren vorne liegen. Gmünd ist im schnellen Gegenstoß sehr gefährlich, da hatten wir große Probleme im Rückzug. Nach der Pause machen wir es den Gmündern viel zu einfach und spielen offensiv viel zu statisch gegen die 5-1-Abwehr. Natürlich kann man die Niederlage an den beiden verworfenen Siebenmetern festmachen, aber wir müssen einfach viel couragierter auftreten. Viele Kleinigkeiten, die wir haben vermissen lassen, waren entscheidend. Wir müssen das Glück endlich einmal so erzwingen, wie es Gmünd gemacht hat.“
Tom Abt, TSB-Spielmacher: „Ein bisschen war es dem hohen Tempo geschuldet, dass es zu einem echten Kampfspiel wurde. Mit der 5-1-Abwehr sind wir dann richtig gut ins Spiel gekommen, das hat sich auch auf den Angriff übertragen. Als die Konzentration und die Kraft nachgelassen haben, haben wir ein paar dumme Entscheidungen getroffen und es verpasst, die Führung weiter auszubauen. Da ist es dann ganz normal, dass es zum Ende noch einmal spannend wird. Doch mit unseren Zuschauern im Rücken hatten wir den gewissen Bonus. Wir sind mit der vollen Entschlossenheit in die Zweikämpfe gegangen und so sind auch die letzten beiden Tore gefallen.“
Eric Zimmermann, TSB-Linksaußen: „Wir haben am Anfang eine schlechte Körpersprache gezeigt, das aber nach zehn Minuten wieder unter Kontrolle bekommen und durch die schnellen Gegenstöße Selbstvertrauen getankt. Von da an lief es dann auch in der Abwehr. Nach dem Vier Tore-Vorsprung haben wir uns vielleicht schon zu sicher gefühlt. Ein Fehler reicht dann schon und der Gegner ist wieder in Schlagdistanz. Doch zum Schluss haben wir es gut gelöst. Bei uns ist der absolute Wille da, auch über die eigenen Grenzen hinauszugehen. Wir haben richtig Bock, jeden zu schlagen und wir wissen, dass wir das können.“
Andreas Maier, TSB-Siegtorschütze: „Zum Schluss hätte der Sieg in beide Richtungen gehen können. Im Angriff haben wir die Bälle einige Male zu überhastet weggeworfen, doch wir haben uns zum Glück noch einmal gefangen. Der Teamgeist und unser enormer Wille haben uns zum Sieg getragen. Jeder will der Mannschaft helfen und hat so viel Adrenalin, dass einem nichts mehr weh tut. Mit 6:2 Punkten war das ein fast perfekter Start, doch wir müssen jetzt trotzdem auf dem Boden bleiben. Wenn wir jetzt die Nase zu weit hochnehmen, dann werden wir hinfallen. Erst recht, weil in dieser Liga wirklich jeder jeden schlagen kann. Doch zunächst einmal tut es jedem Einzelnen auch gut, ein paar Tage durchzuschnaufen und zu regenerieren.“
(Text: Nico Schoch - Bilder: Enrico Immer)