Nach der deutlichen Niederlage in Pforzheim will der TSB Gmünd am Samstag (19:30 Uhr / Große Sporthalle) vor eigenem Publikum wieder sein wahres Gesicht zeigen, doch der TSV Heiningen reist mit breiter Brust an. Beim heißen Stauferland-Derby geraten die freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Vereinen für 60 Minuten in den Hintergrund.
Zweifellos hat der TSB Gmünd mit vier Siegen und zwei Niederlagen zum Saisonstart die eigenen Erwartungen übertroffen und befindet sich als Tabellenachter voll im Soll. Auch wenn der Vorsprung zu den insgesamt sechs Abstiegsplätzen gerade einmal mickrige zwei Punkte beträgt. Doch der Auftritt am vergangenen Samstag hat durchaus ratlose Gesichter hinterlassen. Nach 34 ordentlichen Minuten lagen die „Jets“ beim Drittliga-Absteiger TGS Pforzheim noch mit 15:13 in Führung. Dann folgten eine Viertelstunde ohne eigenen Treffer und eine 20:29-Klatsche in fremder Halle. Es war ein harter Aufprall nach dem Höhenflug mit vier Siegen in Serie. „Für diese zweite Halbzeit gibt es keine Erklärung“, sagt Co-Trainer Volker Haiser, der gemeinsam mit Chefcoach Michael Stettner den Blick schnell wieder nach vorne richten wollte.
Zweifellos hat der TSB Gmünd mit vier Siegen und zwei Niederlagen zum Saisonstart die eigenen Erwartungen übertroffen und befindet sich als Tabellenachter voll im Soll. Auch wenn der Vorsprung zu den insgesamt sechs Abstiegsplätzen gerade einmal mickrige zwei Punkte beträgt. Doch der Auftritt am vergangenen Samstag hat durchaus ratlose Gesichter hinterlassen. Nach 34 ordentlichen Minuten lagen die „Jets“ beim Drittliga-Absteiger TGS Pforzheim noch mit 15:13 in Führung. Dann folgten eine Viertelstunde ohne eigenen Treffer und eine 20:29-Klatsche in fremder Halle. Es war ein harter Aufprall nach dem Höhenflug mit vier Siegen in Serie. „Für diese zweite Halbzeit gibt es keine Erklärung“, sagt Co-Trainer Volker Haiser, der gemeinsam mit Chefcoach Michael Stettner den Blick schnell wieder nach vorne richten wollte.
Das Gmünder Trainerduo setzt darauf, dass das Desaster aus Pforzheim die zuvor so erfolgsverwöhnte Mannschaft wachgerüttelt hat. „Wir müssen nun eine Reaktion zeigen und eine 180 Grad-Wende machen“, hatte Kapitän Nicola Rascher direkt nach Spielende angekündigt. Denn immerhin steht der prestigeträchtige Lokalschlager gegen den TSV Heiningen bevor, der als Fünfter (10:6 Punkte) mit zwei mehr absolvierten Partien knapp besser da steht als der TSB (8:4). „Im Derby muss jeder Einzelne auf seine 100 Prozent noch einmal 10 Prozent drauf legen“, verspricht Rascher den TSB-Fans bereits Wiedergutmachung für die bislang schwächste Saisonleistung seines Teams.
Da sorgt es für Zuversicht, dass die Jets trotz dem Feiertag am Dienstag wieder in ihren normalen Rhythmus mit drei Trainingseinheiten und fast voller Kapelle zurückkehren konnte. Eine Woche zuvor hatten nicht nur die drei deutschen Beachhandball-Meister Rascher, Daniel und Stephan Mühleisen, sondern auch weitere Spieler ausgesetzt. Nun sind die Voraussetzungen deutlich besser. „Doch ein Derby hat sowieso immer andere Vorzeichen“, meint Volker Haiser mit Blick auf die vergangene Saison, als sich der TSB den Heiningern am ersten Spieltag deutlich mit 28:37 geschlagen geben musste. Doch ausgerechnet diese deutliche Heimschlappe geriet zum Startschuss für die bislang erfolgreichste Gmünder Oberliga-Saison. Ein fast schon verloren geglaubtes Rückspiel drehte der TSB noch in den Schlussminuten zu einem umjubelten 27:26-Auswärtserfolg. Ein solch heißer Schlagabtausch dürfte den Zuschauern auch diesen Samstag bevorstehen.
Haiser weiß um die Bedeutung des Derbys, immerhin kann der Co-Trainer des TSB selbst auf eine jahrelange Heininger Vergangenheit zurückblicken. Von 1986 bis 1993 lief der heute 56-Jährige für die „Staren“ auf, ohne aber die heißen Duelle mit dem TSB Gmünd in der damaligen Oberliga Württemberg selbst miterlebt zu haben. Die große Brisanz kam erst im neuen Jahrhundert auf, als sich beide Vereine in Württemberg- und Oberliga insgesamt 20-mal gegenüberstanden. Achtmal trug der TSB den Sieg davon, zehnmal behielt Heiningen die Oberhand und zwei weitere Male wurden die Punkte geteilt. Ziemlich gelassen blickt Haiser auf diese Rivalität, denn während seiner langjährigen Trainertätigkeit hat er zahlreiche freundschaftliche Beziehungen zum Gegner geknüpft. TSV-Trainer Mike Wolz ist ein alter Bekannter, den Rückraumlinken Felix Kohnle hatte er vor knapp zehn Jahren in der Bartenbacher A-Jugend unter seine Fittiche genommen. Dessen jüngerer Bruder Nick Kohnle spielt mit Haisers Sohn Benedikt in einer Beachhandball-Mannschaft.
Nick und Felix Kohnle sind allerdings nur zwei der Namen, vor denen sich die Gmünder am Samstag in Acht nehmen müssen. Heiningen stelle eine „homogene und breit aufgestellte Truppe“, wie Haiser weiß. Mit Routinier Andreas Schaaf (36/13 Saisontore) läuft einer der besten Oberliga-Linksaußen für die „Staren“ auf, dessen ehemaliger Söflinger Teamkollege Simon Dürner (32) zieht als Regisseur die Fäden neben Rückraum-Shooter Felix Kohnle (24). Als bislang bester Torschütze ragt allerdings Kreisläufer Fabian Gross (42) heraus. „Diese gute Achse zwischen Rückraum und Kreis müssen wir in den Griff bekommen“, fordert Haiser von seinen Mannen eine ähnlich kompakte Abwehrleistung wie in den ersten Saisonspielen: „Dann werden unsere Stärken wieder zum Tragen kommen.“
Der TSB-Taktiker verweist gleichzeitig auf eine weitere große gegnerische Stärke, nämlich die offensive 3-2-1 Abwehr. Daraus lauern die Heininger auf Ballgewinne und schnelle Gegenstoßtore, wie sie es beim jüngsten 39:31-Heimsieg gegen die HSG Konstanz II exzellent umsetzten. Um nicht derart ins offene Messer zu laufen, muss der geduldig angreifen und sich seine Torchancen erarbeiten. Besonders aber wird es auf das Durchsetzungsvermögen im Eins-Gegen-Eins ankommen. Eine Qualität, die besonders Nicola Rascher und Tom Abt verkörpern. „Nicht nur phlegmatisch aus dem Rückraum zu werfen, sondern immer den Zug zum Tor suchen – das ist unser Mittel“, erklärt Haiser. Gleichzeitig birgt die offensive Marschroute des Gegners auch eine Chance für den TSB: „Im Tempospiel können wir sie knacken, wenn unsere Abwehr kompakt steht.“ Denn im Rückzugsverhalten offenbarte Heiningen zuletzt einige Schwächen, wie die durchschnittlich 29 Gegentreffer pro Spiel nochmals verdeutlichen.
Das Derby als Chance zur Wiedergutmachung nach dem Rückschlag in Pforzheim: Die Motivation beim TSB könnte also kaum höher sein. „Wenn wir dieses Spiel gewinnen, dann ist nicht automatisch alles wieder gut“, mahnt Haiser zwar. Doch die Ansage ist unmissverständlich: „Wir müssen eine klare Reaktion zeigen und eine konstantere Leistung über 60 Minuten zeigen. Wir als Trainer sind mit verantwortlich dafür und werden den Jungs helfen.“ Bis auf den verletzten Philipp Schwenk ist der Kader von Stettner und Haiser komplett. Einige der Perspektivspieler werden zuvor im Perspektivteam aushelfen, das um 17:15 Uhr den Bezirksliga-Spitzenreiter SG Kuchen-Gingen empfängt. Ab 19:30 Uhr heißt es dann: Bühne frei für das heiße Stauferland-Derby.
TSB: Daniel Mühleisen, Giovanni Gentile – Nicola Rascher, Tom Abt, Moritz Werner, Andreas Maier, Jan Spindler, Arian Pleißner, Jonas Schwenk, Louis Waldraff, Wolfgang Bächle, Eric Zimmermann, Stephan Mühleisen, Jonas Waldenmaier