TSB-Perspektivteam ist „nicht bissig genug“ und verpatzt den Saisonstart

Der TSB Gmünd II verliert sein Auftaktspiel beim TSV Heiningen II mit 36:43 (18:24). Mehrmals tasteten sich die „Jets“ heran und hatten die Chance auf ein Unentschieden, doch die starke Offensive konnte die defensiven Probleme nicht kaschieren.

 

Der neue TSB II – Trainer Sebastian Adam war nach seiner missglückten Premiere entsprechend bedient. „Unsere Abwehr war wenig bis gar nicht präsent“, ärgerte er sich: „Wir haben viele Tore zu einfach und zu billig kassiert. Da gingen die Köpfe dann zu sehr nach unten, was eigentlich gar nicht nötig war.“ Denn tatsächlich waren die Gmünder beim kleinen Derby der Regionalliga-Reserven ebenbürtig und trugen ihren Teil zu einem packenden Schlagabtausch bei. Louis Waldraff warf die Gäste gleich einmal mit 3:1 (4.) in Front, bis zum 9:7 durch Jonas Schwenk (13.) lag man stets hauchdünn vorne.

 

Dann aber folgte der unerklärliche Bruch im Spiel des TSB: Mit einem 5:1-Lauf drehte Heiningen das Spiel und ließ sich auch von einer Roten Karte gegen Timo Gall wegen eines zu harten Einsteigens (18.) nicht ausbremsen. Neben vielen falschen Entscheidungen in der Abwehr fehlte den Gmündern auch das nötige Spielglück, denn viele vom Block abgefälschte Würfe landeten im eigenen Netz. Die beiden Keeper Giovanni Gentile und Devin Immer hatten besonders in den zehn Minuten vor der Pause einen schweren Stand. Bis zum 13:13 (20.) war alles ausgeglichen, danach saß bei den Hausherren jeder Wurf.

 

Trotz dem 18:24-Rückstand (30.) ließ sich der TSB zunächst nicht unterkriegen. Direkt nach Wiederanpfiff trieben Jonas Schmutzert und Dominic Boland die Aufholjagd voran.. Mit einer offensiven 5-1 Abwehr wurden die Heininger zu Fehlern gezwungen. „Wir haben eine ganz andere Körpersprache gezeigt und der Glaube war da und wir hatten den Gegner in die Bredouille gebracht“, lobte Adam. Gleichzeitig musste der Gmünder Coach aber auch konstatieren: „Wir hätten eiskalt sein müssen – doch das waren wir nicht.“

 

Nach dem 23:26 (35.) durch Waldraff mussten die Gäste schnell wieder abreißen lassen, tasteten sich durch einen Doppelschlag von Krazer und Schwenk nochmals auf 27:33 (46.) heran. Doch die Gmünder verpassten es, weiteren Druck aufzubauen: Gleich drei Chancen nacheinander ließen sie liegen, vergaben entweder freistehend oder bekamen einen Treffer wegen Betreten des Kreises abgepfiffen. Heiningen schüttelte sich und zog entscheidend auf 39:30 (53.) davon, dem TSB II gelang nur noch Ergebniskosmetik.

 

„Auswärts 36 Tore zu schießen, ist stark“, zog Adam sein bitteres Fazit: „Doch 43 Gegentore zeigen klar, dass wir in den Zweikämpfen nicht bissig genug waren, um dieses Derby zu gewinnen.“ Die Chance zur Wiedergutmachung bietet sich diesen Samstag (17 Uhr / Große Sporthalle) im ersten Heimspiel: Zu Gast ist der TSV Betzingen, der mit seinem 36:25-Kantersieg über die HSG Ermstal gleich ein erstes Ausrufezeichen gesetzt hat.

 

TSB II: Giovanni Gentile, Devin Immer – Louis Waldraff (8/2), Jonas Schwenk (7), Dominic Boland (6/3), Vincent Pick (5), Jonas Schmutzert (3), Manuel Menz (3), Florian Krazer (2), Kai Jaros (2), Jonathan Leichs, Noel Reibstein, Heiko Beck, Jochen Leitner

 

(Nico Schoch)