„Immens wichtige Punkte“: Nach kurzer Zitterphase dreht das TSB-Perspektivteam auf

Handball, Landesliga Staffel 3: Mit einer überzeugenden Vorstellung startet der TSB Gmünd II seinen Heimspiel-Viererpack und bezwingt die HSG Ebersbach/Bünzwangen überraschend deutlich mit 39:25 (16:11). Ein Sieg, der Rückenwind verleiht für das bevorstehende Duell mit Tabellenführer TSV Bartenbach und den Rascher-Brüdern.
 
Auswärts pfui, zuhause hui: Seine ersten beiden Auswärtsspiele hatte das TSB-Perspektivteam aufgrund schwacher Abwehrleistungen jeweils knapp verloren, selbst 13 Tore von Louis Waldraff hatten die 32:34-Schlappe bei der HSG Ermstal nicht verhindern können. Da trifft es sich gut, dass die „Jets“ nun gleich vier Heimspiele in Folge bestreiten dürfen. Beim Start dieser Serie ragte Waldraff erneut heraus aus einem aber auch deutlich besseren Kollektiv. Dass man den letztjährigen Vizemeister Ebersbach/Bünzwangen aber so klar bezwingen würde, damit hatte selbst Trainer Sebastian Adam nicht gerechnet: „Diese zwei Punkte waren eminent wichtig, auch für die Stimmung. Trotzdem war es über das ganze Spiel gesehene ein harter Kampf.“
 
In den ersten zehn Minuten hatten die Gäste sogar ein 6:4 (11.) vorgelegt, da sich der TSB offensiv noch schwer tat. Die Zwillingsbrüder Valentin und Vincent Pick egalisierten den Rückstand, vom Kreis warf Florian Krazer die Gmünder erstmals mit 9:8 (18.) in Front. „Von Minute zu Minute sind wir auch in der Abwehr immer besser zurecht gekommen“, fand Adam und dachte dabei besonders an die „Waffen“ der HSG am Kreis, die kaum noch zu Aktionen kamen. Einzig der agile Mittelmann Timo Wieland machte den Hausherren arge Probleme und erzielte schon in der ersten Halbzeit sieben Treffer. Was allerdings nicht reichte, um den Lauf des TSB aufzuhalten. Angeführt von Dominic Boland und Waldraff zogen die Jets erst auf 14:9 (26.) und dann auf 16:10 (30.) davon. „Doch ohne die Fehler im Umschaltspiel hätten wir das Spiel schon früher beruhigen können“, bemängelte der Trainer.

Das sollte sich nach der Pause rächen, denn mit schnellen Toren tastete sich Ebersbach/Bünzwangen auf 16:14 (35.) heran. In dieser zittrigen Phase ging Regisseur Waldraff voran und hielt sein Team im Vorteil. Auf der Gegenseite erzielte Wieland beim 19:18 (38.) zwar den Anschluss, doch Waldraff erzielte im Alleingang vier Tore in Folge. Rechtsaußen Vincent Pick vollendete den 6:0-Lauf und brach damit den Widerstand der Gäste. „Wir haben uns nicht beirren lassen, ruhig weiter gespielt und das Ding wieder an uns gerissen“, lobte Adam. Eine Weiterentwicklung erkannte er bei der in den vorherigen Wochen so wackligen Defensive. In der Schlussviertelstunde musste Torwart Giovanni Gentile nur noch fünfmal hinter sich greifen.
 
So wurde es ein munteres Schaulaufen für die TSB-Youngster. Der starke Waldraff wurde inzwischen in Manndeckung genommen, dafür drehte sein Nebenmann Valentin Pick auf und stellte das Zehn Tore-Polster her. Jeder gegnerische Fehler wurde nun eiskalt bestraft: Als Ebersbach/Bünzwangen auf einen siebten Feldspieler setzte, traf der TSB gleich dreimal ins leerstehende Gehäuse. Auch Youngster Noel Reibstein durfte sich noch zweimal in die Torschützenliste eintragen, der auffällige Kai Jaros erzielte beim 38:23 (57.) den deutlichsten Abstand.
 
Der 39:25-Kantersieg war der verdiente Lohn für die bislang stärkste Saisonleistung des TSB II – und kam genau zur richtigen Zeit, wie Trainer Adam anmerkt: „Wir haben uns endlich belohnt und können ohne Druck ins nächste Spiel gegen den Top-Favoriten gehen.“ Gemeint ist der TSV Bartenbach, der angeführt von Marian und Nicola Rascher, an der Tabellenspitze steht. Die Ex-TSBler werden die Gmünder Heimstärke am Sonntag (14:45 Uhr / Große Sporthalle) auf eine harte Probe stellen.
 
TSB II: Gentile, Slonek – Waldraff (10/2), Boland (9), Va.Pick (4), Vi.Pick (4), J.Schwenk (3), Wittek (2), Schmutzert (2), Reibstein (2), Jaros (2), Krazer (1), Beck, Leitner
(Nico Schoch)