Handball, Kreisliga A 2: Simon Frey, Spielertrainer der Zweiten Mannschaft in der Kreisliga A2, spricht über den beinahe sicheren Wiederaufstieg und die weitere Perspektive der Oberliga-Reserve.
Nach einer Zehn Spiele-Siegesserie kann die Zweite Mannschaft des TSB Gmünd mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit für den Wiederaufstieg in die Bezirksklasse planen und ist damit auf dem besten Wege, den Betriebsunfall der vergangenen zwei Jahre zu korrigieren. Beim kommenden Heimspiel in drei Wochen kann die Oberliga-Reserve die Meisterschaft in der Kreisliga A2 endgültig klar machen.
Im Gespräch mit Nico Schoch erklärt TSB-Urgestein und Spielertrainer Simon "Monty" Frey (36) die Gründe des Aufwärtstrends sowie die weitere Perspektive der Gmünder "Zweiten".
Herr Frey, erst einmal Glückwunsch zum souveränen 31:21-Heimerfolg gegen den TV Bargau 2. Wie haben Sie dieses "kleine Derby" erlebt?
Frey: Wir haben leider wie so oft schlecht in das Spiel hineingefunden. Mit zunehmender Spieldauer lief es dann aber so, wie wir es wollten. Wir haben uns immer besser an die Bargauer 5-1-Deckung besser gewöhnt, hatten gute Abschlüsse und sind selbst in der Abwehr gut gestanden.
Die Leistungen Ihrer Mannschaft sind derzeit überzeugend und auch die Serie von zehn Siegen lässt sich doch sehen, oder?
Frey: Natürlich. Aber ich sage Woche für Woche, dass es unser Ziel sein muss, bis zum Saisonende vollends ungeschlagen zu bleiben. Und dafür müssen wir weiter an uns arbeiten. Denn wenn ich die letzten zehn Minuten gegen Bargau sehe, in denen wir nur noch ein Tor machen, muss ich sagen dass es wirklich schade darum ist. So haben wir ohne Not aus einem guten Spiel ein mittelprächtiges Spiel gemacht.
Durch den dennoch klaren Sieg konntet Ihr aber eurer Polster auf Giengen/Brenz 2 und Schnaitheim 2 mit vier bzw. sechs Punkten Vorsprung weiter festigen...
Frey: ...Giengen 2 darf allerdings nicht aufsteigen, da ihre erste Mannschaft in der Bezirksklasse spielt. Unser Aufstieg ist damit natürlich so gut wie sicher.
Ein Heimsieg am 24.März gegen den Vorletzten TV Brenz 2 wäre demnach die Entscheidung.
Frey: Genau so ist es. Wenn wir gegen Brenz gewinnen, dann sind wir durch. Doch wir wollen auch die zwei danach verbleibenden Auswärtsspiele in Schnaitheim und Giengen erfolgreich bestreiten und die Saison positiv abschließen. Denn im Hinblick auf die neue Saison ist für uns jedes Spiel wichtig, um Erfahrungen zu sammeln und damit kommendes Jahr einen erneuten Abstieg zu vermeiden.
Hätten Sie vermutet, dass es in der Kreisliga dermaßen nach Plan laufen könnte? Lediglich mit der Niederlage in Herbrechtingen musste Ihre Mannschaft am dritten Spieltag einen Dämpfer hinnehmen...
Frey: Danach haben wir viele gute Dinge gezeigt, haben aber auch gesehen, dass wir noch nicht dort sind, wo wir hinwollen. Insgesamt haben sich das ganze Team und auch einzelne Spieler hervorragend weiterentwickelt. Das sind die positiven Aspekte. Wenn ich wiederum etwas negatives sage, dann nur deshalb, weil ich von den Spielern schon viel bessere Sachen gesehen habe. Das ist dann vielleicht der Punkt, an dem ich als Trainer einen Tick zu viel verlange.
Dennoch ist die Qualität Ihrer Mannschaft für Kreisliga-Verhältnisse herausragend, etwa durch Oberliga-Tormann Giovanni Gentile und Torjäger Daniel Mucha.
Frey: Wir brauchen nicht darüber zu diskutieren, dass solche Spieler uns enorm weiterbringen. Aber es zählt für mich jetzt schon der Ausblick auf die nächste Saison. Die Mannschaft bleibt in dieser Zusammensetzung beieinader und deshalb ist jedes weitere Spiel als Vorbereitung für die Bezirksklasse enorm wichtig.
Für die Bezirksklasse könntet Ihr ja jetzt hundertprozentig planen, oder?
Frey: Es wäre vermessen, nun zu sagen, dass wir es nicht schaffen. Da müsste sehr viel schiefgehen.
Was ist das Ziel für die neue Saison in der Bezirksklasse?
Frey: Die Weiterentwicklung der Mannschaft steht an vorderster Stelle. Nachdem wir voriges Jahr abgestiegen sind, muss es unser Ziel ziel, dieses Mal in der Liga drin zu bleiben. Wenn man auf die aktuelle Tabelle schaut, sieht man, dass sich die Aufsteiger der Vorsaison allesamt im hinteren Mittelfeld befinden. Das heißt, auch wir müssen uns dort erst einmal bewähren. Unsere verbleibenden Auswärtsspiele sind die ersten Bewährungsproben, auch weil ich denke, dass Schnaitheim 2 uns über die Relegation in die Bezirksklasse folgen wird. Das sind jene Mannschaften, mit denen wir uns nächstes Jahr erneut messen müssen und die wir schlagen müssen, um in der höheren Liga zu bestehen.
In den vergangenen beiden Jahren ist der TSB 2 um zwei Klassen durchgereicht worden. Was ist aus Ihrer Sicht entscheidend, dass man in dieser Runde mit einem weitgehend neu zusammengestellten Team endlich die Kurve bekommen hat?
Frey: Vorige Saison hatten wir eine gute Mannschaft, bei der ich nie gedacht hätte, dass wir absteigen würden. Das große Aber bestand jedoch darin, dass nach einem guten Start zu viele gedacht haben, es wird ein Selbstläufer. Zum anderen war die Trainingsbeteiligung von Woche zu Woche schlechter. Das ist dieses Jahr viel besser geworden, muss ich ehrlich sagen. Es ist ein ganz neuer Spirit zu spüren. Genau so können wir erfolgreich miteinander arbeiten und jeder Einzelne sich verbessern.
(Bild im Anhang: Johannes Zimmermann/Rems-Zeitung)