Wichtiger Befreiuungsschlag im Abstiegskampf

Mit einem wahren Kraftakt hat der TSB Gmünd 2 in der Bezirksklasse nach zuvor vier Niederlagen die Trendwende herbeigeführt. Gegen den TV Steinheim/Albuch 2 drehte die Mannschaft um die beiden Spielertrainer Simon Frey und Matthias Czypull einen 13:16-Pausenrückstand in einen hauchdünnen 25:24-Sieg, gleichzeitig der herbeigesehnte erste Heimerfolg in dieser Saison.


"Die Zweite Mannschaft ist für den Verein und unsere Strategie enorm wichtig. Deswegen müssen wir da alles mobilisieren, um die Liga zu halten", hatte der Sportliche Leiter Jürgen Rilli bereits vor zwei Wochen angekündigt. Gesagt, getan: Die TSB-Urgesteine Patrick Schamberger und Sebastian Göth wurden kurzfristig reaktiviert, Torwarttalent Giovanni Gentile durfte Spielpraxis sammeln und hielt seine Vorderleuten vor allem im ersten Durchgang mit mehreren Paraden im Spiel. Denn obwohl die Gmünder personell aufgestockt hatten, schafften sie es zunächst nicht, das Spiel unter Kontrolle zu bekommen. Max Eichler sowie Matthias Czypull warfen die Hausherren zwar zunächst in Front und in der Anfangsviertelstunde wechselten sich die Führungen dann stetig, ehe die mit lediglich sieben Feldspielern angereisten Steinheimer beim 8:10 erstmals zwei Tore vorlegten. Dem TSB fehlten in dieser Phase die Durchschlagskraft und auch das nötige Abschlussglück. Czypull etwa verpasste es, vier Minuten vor Ende der ersten Hälfte per Strafwurf den Anschlusstreffer zu markieren. Marius Ortlieb auf der Gegenseite machte es besser und vollstreckte aus sieben Metern zweimal eiskalt, so dass die Gäste einen nicht unverdienten Drei Tore-Vorsprung in die Pause mitnahmen.

Nach dem Seitenwechsel bewies der TSB wie bereits in der Vorwoche eine hohe Moral und enormen Kampfgeist. Wie bereits bei der unglücklichen Niederlage in Wißgoldingen (23:24) gelang es den Gmündern, mithilfe einer noch stärkeren Defensivarbeit das Spielglück auf ihre Seite zu ziehen. Schamberger setzte mit dem ersten Treffer nach Wiederanpfiff das Signal zur Aufholjagd, nach gerade einmal zweieinhalb Minuten lagen die Hausherren beim 16:17 wieder in Schlagdistanz. Gentile parierte einen weiteren Siebenmeter von Ortlieb, im direkten Gegenzug stellten Tobias Kößer sowie Alexander Kaußler auf 18:17. In den verbleibenden 20 Minuten lieferten sich die beiden direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt eine intensive Abwehrschlacht. Dank Czypull und Benjamin Göth konnte der TSB bis zum 21:20 jeweils knapp vorlegen. Als die Gäste zwei Fehler eiskalt bestraften und den Spielstand auf 21:22 drehten, drohte die Begegnung erneut zu kippen. Für Gentile rückte nun der zwei Jahre jüngere Sascha Grützmacher zwischen die Pfosten und fügte sich mit zwei Paraden sofort glänzend ein. Im Angriff war es der an diesem Tag unaufhaltbare Rückraumshooter Max Eichler, der seine Mannen erneut mit 23:22 in Front warf. Robert Heer erhöhte sogar noch einmal, doch Steinheim verkürzte umgehend auf 24:23. Nur wenig später musste der TSB den erneuten Ausgleich hinnehmen, schaffte es fünf Minuten vor dem Ende aber dennoch einmal mehr, seinen Torjäger in Szene zu setzen und Eichler sorgte mit seinem achten Treffer für die umjubelte 25:24-Führung. Der hauchdünne Vorsprung sollte reichen: Denn während die Gmünder Chancen zur Vorentscheidung ausließen, lenkte Grützmacher in der Schlussminute zwei gegnerische Rückraumwürfe an den Pfosten und rettete dem TSB 2 zwei wertvolle Punkte.

Simon Frey war die Erleichterung über das Ende der Durststrecke sichtlich anzumerken, der Trainer lobte die starke Mannschaftsleistung: "Jeder hat mittlerweile seine Rolle im Team gefunden. Unglaublich positiv ist, dass wir nun mit mehr Emotionen spielen und immer daran glauben, das Spiel als Team drehen zu können." Nach dem zweiten Sieg im achten Saisonspiel bleiben die Gmünder zwar Tabellenletzter, doch der Trend deutet nach oben. Ein Beleg für das starke Kollektiv: Mit durchschnittlich nur 21 Gegentreffern stellte der TSB die beste Defensive in der Bezirksklasse. "Aber es hapert weiter im Angriff", nennt Frey das weiterhin bestehende Manko und verweist in diesem Hinblick vor allem auf die Ausfälle zweier Stammkräfte: "Tobias Schabel und Daniel Mucha fehlen uns schmerzlich, das müssen wir mit hohem Aufwand kompensieren." Nichtsdestotrotz müssen die TSBler in den kommenden Wochen nachlegen, um ihre Ausgangslage zu verbesern. Diesen Samstag (18 Uhr / Voralbhalle) geht es zur vermeintlichen Übermannschaft, dem verlustpunktfreien TSV Heiningen 2. "Dort haben wir nichts zu verlieren", betont Frey, der den Spitzenreiter mit einer erneut kompromisslosen Abwehrarbeit vor Probleme stellen will: "Dieses Spiel müssen wir nicht zwingend gewinnen, die Spiele danach gegen direkte Konkurrenten sind viel wichtiger für uns."

TSB 2: Giovanni Gentile, Sascha Grützmacher – Max Eichler (8), Matthias Czypull (4/1), Tobias Kößer (3), Benjamin Göth (3), Florian Kaller (2), Robert Heer (2/1), Alexander Kaußler (1), Samuel Glaser (1), Patrick Schamberger (1), Sebastian Göth, Martin Anger, Michael Deusch
TVS 2: Andreas Sapper – Lucas Fahrmann (7), Marius Ortlieb (5/3), Sebastian Moosbauer (4), Maximilian Herbrik (4), Andreas Kieser (2), Christoph Jooß (1), Fabian Hungerbühler (1)
Siebenmeter: TSB 4/2 – TVS 4/3
Zeitstrafen: TSB 8 Minuten – TVS 0 Minuten
Schiedsrichter: Werner Terbeck (TSV Bartenbach)
Zuschauer: 25

(Text und Bilder: Nico Schoch)