Mit gutem Gefühl in die Winterpause: TSB 2 dreht nach der Pause auf und schlägt Rechberghausen deutlich

Der TSB Gmünd 2 hat seine Hinrunde in der Bezirksklasse als guter Tabellenfünfter abgeschlossen und sich wohl schon vorzeitig aller Abstiegssorgen entledigt. Gegen den Vorletzten TV Rechberghausen wurde das Team von Trainer Holger Sohnle seiner Favoritenrolle zwar erst nach der Pause vollends gerecht, feierte dann aber mit dem 29:19 (11:11) den bislang höchsten Saisonsieg.

Einen besseren Abschluss des ersten Halbjahres hätte sich die Oberliga-Reserve kaum wünschen können. Nur eine Woche nach dem bitteren Rückschlag gegen die SG Lauterstein 3, das 29:32 war gleichbedeutend mit der ersten Niederlage vor heimischer Kulisse in dieser Saison, kehrten die Gmünder schnell wieder in die Erfolgsspur zurück. Trainer Holger Sohnle hatten den treuen Fans seiner Auswahl ein "besseres Abwehrgesicht" versprochen – und die Mannschaft hielt Wort.
Zwar erwischte der TSB beim Heimspiel in der Straßdorfer Römersporthalle einen denkbar schlechten Start, doch der 4:6-Rückstand nach einer Viertelstunde und Sohnles folgende Auszeit waren offenbar Weckruf genug. Mit zwei schnellen Torerfolgen sorgten Max Eichler und Simon Frey für den Ausgleich. In der Defensive fanden die Gmünder zu gewohnter Stabilität, angeführt von einem überzeugenden Tormann Giovanni Gentile. Was im ersten Durchgang (noch) fehlte, war schlichtweg die Effizienz im Angriff. Die Hausherren schnupperten immer wieder an ihrer erstmaligen Führung, scheiterten aber an ihrer schlampigen Chancenauswertung. Über 7:8 (18.) und 8:10 (22.) legte Rechberghausen nochmals vor, doch der TSB hatte die passende Antwort parat. In einer kampfbetonten Partie markierte A-Junior Patrick Watzl den 11:11-Gleichstand (28.). Zwei Routiniers hatten es dann in der Hand, ihre Blau-Gelben unmittelbar vor der Pause erstmals in Front zu bringen. Zunächst aber scheiterte Sebastian Göth von Rechtsaußen am Gästekeeper, kurz darauf traf Simon Frey aus spitzem Winkel lediglich ins Außennetz und so tauschte man bei einem zu diesem Zeitpunkt leistungsgerechten 11:11-Remis die Seiten.
 
Nach Wiederanpfiff ließ der TSB seine Qualitäten endlich in beiden Mannschaftsteilen und bot einen nahezu perfekten Auftritt. An der felsenfesten Hintermannschaft um Abwehrstratege Jochen Leitner und Rückhalt Gentile bissen sich die Gäste die Zähne aus und fanden schließlich selbst auch keinen Zugriff mehr auf die agilen Gmünder Rückraumschützen. Daniel Mucha verwandelte einen seiner insgesamt sechs Strafwürfe nervenstark zum 12:11 (31.), daraufhin war der TSB-Express nicht mehr aufzuhalten: Die rechte Angriffsseite mit den alten Haudegen Mucha und Göth sowie Youngster Watzl sorgte quasi im Alleingang für den ersten deutlichen Vorsprung. Mit dem 18:13 (38.) gaben man sich aber längst noch nicht zufrieden, die Jets kamen richtig in Schwung und überrollten überforderte Gäste nahezu. Mit viel Geduld im Offensivspiel und Ruhe im Abschluss schraubten die Gmünder das Ergebnis immer weiter in die Höhe und so durften sich schließlich acht verschiedene Akteure in die Torschützenliste eintragen. Spätestens als Alexander Kaußler mit einem Doppelschlag auf 25:16 (51.) stellte, waren die Würfel gefallen. Mucha mit seinem zehnten Treffer erzielte mit dem 28:17 (56.) den deutlichsten Abstand, ehe Kreisläufer Florian Kaller den Zehn Tore-Unterschied besiegelte. Der 29:19-Endstand, zugleich der bislang deutlichste Gmünder Saisonsieg, ging aufgrund der überzeugenden zweiten Halbzeit völlig in Ordnung.
So fällt es auch dem Trainer einfach, zur Halbzeit der Saison ein positives Zwischenfazit zu ziehen. "Wir wollten unbedingt daheim wieder gewinnen, um ein positives Punktekonto herzustellen und uns eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde zu schaffen", so Sohnle. Stand der TSB 2 vor genau einem Jahr als Tabellenschlusslicht mit dem Rücken zur Wand, darf die Oberliga-Reserve als Tabellenfünfter mit 12:10 Punkten nun sogar nach oben schauen. Die Abstiegsgefahr scheint angesichts von acht Zählern Vorsprung auf den Vorletzten aus Rechberghausen vorzeitig gebannt. "Es ist alles möglich, weil in dieser Liga jeder jeden schlägt", betont Sohnle, denn immerhin liegen auch die Top-Teams Altenstadt 2 (16:8) und Wangen/Börtlingen (17:5) durchaus noch in Schlagdistanz. Und so kündigt der gewohnt ambitionierte TSB-Coach bereits an: "Wir wollen weiterhin mit einem Auge nach oben schiehlen, müssen dazu aber vor allem unsere Heimspiele gewinnen." Einen Ausrutscher zum Jahresauftakt 2020 am Sonntag, 19.Januar (16 Uhr / Große Sporthalle) im Derby gegen das Schlusslicht HSG Bargau/Bettringen 2 darf man sich daher nicht erlauben.
Bevor es zur Weihnachtsfeier und anschließend in die kurze Winterpause geht, wartet noch ein "Bonusspiel" auf die Sohnle-Truppe: Nur noch zwei Schritte ist der TSB 2 vom Final Four im Bezirkspokal entfernt und tritt am Samstag (14:15 Uhr / Parkhaushalle Göppingen) als Favorit beim Kreisliga A-Team MSG Göppingen-Holzheim an. "Die Jungs sind schon heiß drauf", fiebert der Trainer den letzten 60 Spielminuten im Jahr 2019 entgegen und warnt vehement davor, den klassentieferen Kontrahenten auf die leichte Schulter zu nehmen: "Der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze. Wir wollen unsere Chance nutzen, ins Viertelfinale einzuziehen und uns dort möglicherweise mit einem Landesligisten messen zu dürfen. Why not?"
 
TSB 2: Giovanni Gentile, Sascha Grützmacher – Daniel Mucha (10/6), Simon Frey (4), Max Eichler (4), Sebastian Göth (3), Patrick Watzl (3), Alexander Kaußler (2), Lukas Lehle (2), Florian Kaller (1), Benjamin Göth, Jochen Leitner, Moritz Schillinger, Moritz Kienzle
TVR: Benjamin Fleischhauer – Jan Schurr (4), Moritz Hechtle (4), Dennis Antoni (3/1), Marius Werz (2), Christian Reiner (2/1), Christopher Köhler (1), Michael Mohring (1), Sven Fischer (1), Marcus Dörrer (1), Maximilian Grill
Siebenmeter: TSB 6/6 – TVR 4/2
Zeitstrafen: TSB 2 Minuten – TVR 8 Minuten
Schiedsrichter: Stefan Puhane (TS Göppingen)
Zuschauer: 80
 
(Text und Bilder: Nico Schoch)