„Den nächsten Schritt gemacht“: TSB-Perspektivteam meistert Standortbestimmung in Aalen

Eine Woche nach dem Heimerfolg gegen Süßen hat der TSB Gmünd 2 seinen zweiten Saisonsieg nachgelegt, einen immens wertvollen noch dazu. Angeführt vom 15-fachen Torschützen Arian Pleißner bezwang das Rascher-Team den Titelaspiranten Aalener Sportallianz mit 35:30 (15:17). Besonders in der zweiten Halbzeit zeigte das extrem junge Gmünder Perspektivteam einen eindrucksvollen Auftritt.

Wie außer Rand und Band präsentierten sich die TSB-Talente am Sonntagabend und auch der Trainer war beeindruckt darüber, wie reif sich seine Mannschaft insbesondere im Vergleich zur Niederlage aus dem Vorjahr (21:24) präsentierte. Andreas „Rudi“ Rascher sah sogar das „bislang beste Spiel“ seiner Amtszeit und das obwohl er unter anderem auf die Erfahrung eines Philipp Schwenk verzichten musste. Stattdessen bildete die A-Jugend der vergangenen Jahre das Grundgerüst, kräftig ergänzt durch vier aktuelle Juniorenspieler. Bemerkenswert, dass ein Großteil der Tore auf das Konto der beiden erst 18-jährigen Arian Pleißner (15/6) und Louis Waldraff (6) ging. „Alle Spieler sind so fokussiert aufgetreten, wie ich es gefordert habe, und so haben wir wieder den nächsten Schritt nach vorne gemacht“, erklärte Rascher.
 
Die 100 Zuschauer in der Talsporthalle sahen von Anfang an einen Schlagabtausch auf Augenhöhe. Pleißner erzielte die ersten drei Treffer für die Gäste, die nach dem 3:2 (6.) zwar mit 3:5 (9.) ins Hintertreffen gerieten, aber umgehend wieder gleichzogen. Das Aalener Tempospiel allerdings bereitete den Gmündern zunächst erhebliche Probleme. „Für meinen Geschmack haben wir ein paar Tempo-Gegenstöße zu viel geschluckt“, befand Rascher und nannte als Ursache die eigenen technischen Fehler. Tatsächlich sah es kurzzeitig danach aus, als würde der TSB den Faden verlieren. Aus einem 10:10 (20.) wurde ein 11:14 (25.) aus Gmünder Sicht. Dann aber war es Waldraff, der dem Spiel seinen Stempel aufdrückte. „Endlich ist er mit Selbstvertrauen durch die Lücken gestoßen“, lobte der Trainer seinen Youngster, der mit drei Toren in Folge den 14:14-Gleichstand (28.) herstellte.
Auf den ordentlichen Auftritt der ersten Hälfte ließen die TSBler eine absolute Gala-Leistung folgen. Der knappe 15:17-Pausenrückstand wurde sofort in ein 18:17 (33.) umgedreht. Bis zum 20:20 hielt Aalen Schritt, danach aber bauten die Jets ihre Führung beständig aus und gaben sie nicht mehr aus der Hand. Ihr großes Manko, die technischen Fehler, hatten die Gmünder beinahe komplett abgestellt und präsentierten mit Jonas Schwenk und Florian Krazer in der Abwehr zugleich einen zwar jungen, aber extrem soliden Mittelblock. So bekam der TSB auch das starke Kreisläuferspiel der Gastgeber zunehmend in den Griff. Umgekehrt hatte die Sportallianz der Wucht des Gmünder Rückraums nicht mehr viel entgegenzusetzen. Insbesondere Arian Pleißner war nicht zu bändigen. Beim 24:20 (41.) traf der Rückraum-Shooter, der am Abend zuvor seinen Oberliga-Premierentreffer erzielt hatte, bereits zum zwölften Mal.
 
Obwohl der A-Jugendliche mit seinen letztlich 15 Treffern herausragte, betonte Rascher die „Top-Mannschaftsleistung.“ Denn auch Valentin Pick sowie Patrick Watzl erarbeiteten sich zunehmend Selbstvertrauen und trafen wichtige Entscheidungen. Auch als Aalen zuerst auf den siebten Feldspieler, dann auf eine Manndeckung gegen Pleißner und Pick setzte, fand der TSB die richtigen Lösungen. Das Vier Tore-Polster blieb bis in die Schlussphase bestehen, der Auswärtssieg geriet somit nicht mehr ernsthaft in Gefahr. Näher als auf 31:28 (53.) kam Aalen nicht mehr heran, bevor Waldraff mit einem Doppelschlag den Deckel drauf machte. Am Ende stand ein – angesichts des Durchschnittsalters von 21,1 Jahren unglaublich souveränes – 35:30 auf der Anzeigetafel. Dass die Gmünder den zweiten Durchgang mit 20:13 dominierten, spricht für sich.
Die erste Standortbestimmung ist damit gemeistert, doch der TSB-Trainer sieht besonders in der Defensive noch Entwicklungspotenzial: „30 Gegentore sind mir eindeutig zu viel. Obwohl es insgesamt richtig gut ausgesehen hat, bin ich deshalb noch nicht hundertprozentig zufrieden.“ Denn nach dem Spitzenspiel für das TSB-Perspektivteam vor dem Spitzenspiel: Am kommenden Sonntag (15 Uhr) kommt die HSG Wangen/Börtlingen, die bislang beide Partien souverän gewinnen konnte, in die Große Sporthalle. Rascher weiß genau, welch großes Kaliber auf seine blutjunge Truppe zukommt: „Uns erwartet ein ganz wichtiges Spiel gegen eine extrem erfahrene Mannschaft, die schon lange Jahre zusammenspielt und ein sehr unangenehmer Gegner sein kann.“ Es ist das Duell zweier Kandidaten für die vorderen Tabellenplätze, doch Rascher sieht seine Mannen ausreichend gewappnet für diese harte Aufgabe: „Von Woche zu Wochen wird das Einspielen bei uns immer besser. So wie es derzeit läuft, können wir auch oben mitspielen, und das werden wir versuchen.“
ASA: Joshua Roth, Jannik Fink – Leon Bieg (9), Mario Bieler (8/5), Florian Kraft (3/1), Manuel Körber (2), Jonas Kraft (2), Daniel Albrecht (2), Julian Brender (2), Mika Kusiek (1), Sebastian Stock (1), Alexios Karastergios, Daniel Jordan, Simon Vandrey
TSB: Sascha Grützmacher, Julian Sacher – Arian Pleißner (15/6), Louis Waldraff (6), Valentin Pick (5), Patrick Watzl (4), Jonas Schwenk (2), Lukas Lehle (1), Vincent Pick (1), Martin Reuter (1), Florian Krazer, Jonas Schmutzert, Robert Heer, Benedikt Ocker
Siebenmeter: ASA 6/6 – TSB 7/6
Zeitstrafen: ASA 6 Minuten – TSB 6 Minuten
Schiedsrichter: Florian Bühler, Daniel Bühler (HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf)
Zuschauer: 100
 
(Text: Nico Schoch – Bilder: Axel Pleißner)

 

 

Auswärtserfolg für die B-Jugend
Auch die B-Jugend vom Trainerduo Sascha Grützmacher & Daniel Mühleisen meisterte ihre Auswärtsaufgabe bei der Aalener Sportallianz mit Bravour: Durch den 22:20 (11:12) – Erfolg in fremder Halle wurde die bittere Auftaktniederlage gegen Bargau/Bettringen schnell wieder vergessen gemacht.
 
TSB: Lucas Schmutzert, Ben Abele – Magnus Waibel (7), Paul Arnholdt (7/2), Noel Reibstein (3), Sebastian Vlasin (2), Efan Illi (1), Max Sänger (1), Niklas Levin Retzler (1), Niko Hieber, Florian Kruspel, Felix Vatheuer