Krönender Jahresabschluss: Zwei Heimsiege gegen den Lokalrivalen

Der letzte große Heimspieltag im Jahr 2018 war ein durchaus erfreulicher für die Nachwuchshandballer des TSB Gmünd. Die B-Junioren brillierten im Württembergliga-Duell gegen Lauterstein und verabschiedeten sich ebenso wie die D2 mit einem klaren Derbysieg in die Winterpause. Leer gingen hingegen die C1-Junioren aus, die im ungleichen Duell mit Klassenprimus Herrenberg keine Chance auf einen Punktgewinn hatten.

B-Jugend – Derbysieg nach furioser zweiter Hälfte
Glänzender Jahresabschluss für die B-Junioren des TSB Gmünd: Im Spitzenspiel der Württembergliga bog der Tabellenzweite einen 16:17-Pausenrückstand um und bezwang die drittplatzierte SG Lauterstein/Treffelhausen/Böhmenkirch letztlich ebenso hochverdient wie ungefährdet mit 34:28. Im zweiten Durchgang des stimmungsgeladenen Derbys demontierte das Team von Aaron Fröhlich den Lokalrivalen phasenweise und darf weiterhin auf die Meisterschaft hoffen, auch wenn der Trainer selbst daran keinerlei Gedanken verschwenden will.
 
Seinen Stolz über den Derbysieg seiner jungen Schützlingen konnte Fröhlich nicht verbergen: "In den Jahren zuvor war Lauterstein eine Mannschaft, die uns meist geschlagen hat, wenn auch nur knapp. Dass wir dieses Jahr trotz Verletzungsproblemen beide Male deutlich gewinnen, bestätigt unsere sehr gute Entwicklung." Vor 150 Zuschauern in der Straßdorfer Römersporthalle lieferten sich die beiden Top-Teams des Bezirks Stauferland einmal mehr ein intensives und zunächst sehr ausgeglichenes Duell. Zwar gelang den Hausherren mit dem 5:1 (4.) nach Toren von Tom Abt und Gentjan Krasniqi ein hervorragender Start, doch die SG LTB zog nur kurz darauf gleich und hatte den Spielstand beim 7:8 (11.) sogar auf den Kopf gestellt. Das Geschehen wogte nun hin und her und die Gäste legten zwar stets eine hauchdünne Führung vor, welche jedoch umgehend egalisiert wurde. Während die Offensivreihen mit bemerkenswerter Effizienz hervorstachen, fanden die Abwehrspieler auf beiden Seiten nur selten Zugriff. "Wir waren nicht so konsequent, wie wir es uns vorgenommen hatten und haben uns deshalb schwer getan", so Fröhlich. Spielmacher Tom Abt schaffte es immer wieder, sich der gegnerischen Manndeckung zu entziehen und seine Mitspieler in Szene zu setzen. Oder er trat selbst als Vollstrecker in Szene, etwa als er per Strafwurf zum 14:13 (22.) einnetzte. Lauterstein hatte wiederum erneut die passende Antwort parat und stellte auf 15:16 (24.). Valentin Pick gelang zwar noch einmal der Ausgleich, doch mit Ertönen der Pausensirene brachte Marco Gaugel die Gäste in Front.
 
In doppelter Unterzahl musste der TSB unmittelbar nach Wiederanpfiff das 16:18 hinnehmen und lag bis zum Stand von 18:19 (30.) im Hintertreffen. Doch wie bereits beim 36:31-Hinspielerfolg bewies die Fröhlich-Sieben höhere Moral und den längeren Atem. Pick, Abt und Schmutzert sorgten mit ihren Toren für einen 5:0-Lauf binnen drei Minuten, so dass sich Gästecoach Jürgen Adelhelm beim Stand von 23:19 (35.) direkt zu einer Auszeit gezwungen sah. Die Gmünder Angriffsmaschinerie waren mit ihrer Treffsicherheit und ihrem unbändigen Willen aber nicht mehr in den Griff zu bekommen, so dass die Hausherren unaufhaltsam davon zogen. Gentjan Krasniqi sorgte mit einem Doppelpack aus dem Rückraum zum 28:22 erstmals für ein Sechs Tore-Polster und so verdiente sich der mit einem Zweitspielrechtler ausgestattete Geislinger später ein Sonderlob seines Trainers. "Genti hat sich in den vergangenen Monaten hervorragend eingefügt und entwickelt sich auch persönlich sehr gut", meinte Fröhlich, der auch die Leistungssteigerung der Hintermannschaft hervorhob: "Unser Tormann Julian Sacher hat einige Bälle mehr gehalten als noch in der ersten Hälfte, was uns dann relativ schnell und deutlich auf die Siegerstraße gebracht hat." Tatsächlich war das Derby vorzeitig entschieden, als Linksaußen Schmutzert mit einem herrlichen Dreher das 30:23 markierte (45.). Die Fröhlich-Sieben bot Handball vom feinsten und zauberte mehrere sehenswerte Spielzüge auf das Parkett, war dabei stets einen Tick gedankenschneller als die resignierenden Gäste. Der 34:27-Heimsieg geriet nicht mehr in Gefahr und ging auch in dieser Höhe vollkommen in Ordnung. Lediglich die Krönung misslang, als Abt in der Schlussminute ein Kempa-Zuspiel von Schmutzert über das Gehäuse hinweg lupfte. Der Feierlaune im Gmünder Lager tat dies verständlicherweise aber keinen Abbruch.
 
Die TSB-Youngster haben mit der Glanzleistung der zweiten Hälfte nicht nur ihre Vormachtstellung in der Region eindrucksvoll untermauert. Vielmehr ist ihnen der zweite Tabellenplatz angesichts von nunmehr fünf Punkten Vorsprung auf die drittplatzierte SG LTB kaum noch zu nehmen. Maßgeblichen Anteil am achten Saisonsieg besaß Tom Abt: Der Mittelmann und Torgarant ragte trotz Sonderbewachung mit elf Treffern einmal mehr aus einem schlagkräftigen Gmünder Kollektiv heraus, seine Quote von 115/23 Toren aus 11 Partien bedeutet einen ligaweiten Spitzenwert. "Jeder in der Mannschaft muss seine Leistung einbringen, damit wir erfolgreich sind. Er muss sehr viel einbringen, lässt sich aber nicht aufhalten und erledigt seine Aufgaben im Angriff wie auch in der Abwehr konstant gut", sagt der Trainer über Abt, der im nunmehr fünften Spiel in Folge eine zweistellige Torausbeute für sich verbuchte.
 
Weiterhin trennen den TSB nur drei Zähler vom unbezwungenen Klassenprimus MTG Wangen, doch an einen Zweikampf um die Meisterschaft mag Aaron Fröhlich nicht so recht glauben. "Ich spekuliere nicht darauf, dass Wangen noch großartig schwächelt, dafür sind sie konstant", ist der Gmünder Chefanweiser überzeugt, fügt aber auch hinzu: "Unser Ziel muss es wie immer sein, alle Spiele zu gewinnen. Den zweiten Platz wollen wir unbedingt halten." Auch die erneute Vize-Meisterschaft wäre erneut ein "großartiger Erfolg", wie Fröhlich unterstreicht: "Wir spielen in einer deutlich stärkeren Staffel als noch in der vergangenen Saison. Deshalb bin ich mit unserer Entwicklung und dem attraktiven Handball, den wir spielen, sehr zufrieden." Was Fröhlich jedoch nicht leugnen kann: Rein rechnerisch besteht aber weiterhin eine gute Chance, zumal die glanzvolle Leistung im Derby durchaus das Prädikat “meisterhaft” verdient hatte. Träumen darf erlaubt sein.
 
TSB: Julian Sacher, Dennis Slonek, Niklas Schmid – Tom Abt (11/3), Jonas Schmutzert (9), Gentjan Krasniqi (5), Kai Kiesel (4), Valentin Pick (4), Simeon Kratochwille (1), Aaron Wild, Louis Waldraff, Vincent Pick, Hannes Kauderer, Can Oktay
SGL: Luke Lehner, Jan Zendel – Niklas Nagel (8), Tim Ziller (5), Luca Helfrich (5/3), Niklas Burtsche (4), Marco Gaugel (3), Robin Schieß (2), Marc Allmendinger (1), Jonathan Kirrmann, Maik Waldörfer
Siebenmeter: TSB 3/3 (alle Tom Abt) – SGL 3/3 (alle Luca Helfrich)
Zeitstrafen: TSB 4 Minuten – SGL 10 Minuten
Schiedsrichter: Thilo Hotz, Tobias Fischer (TSG Schnaitheim)
Zuschauer: 150

C1-Jugend – Der Spitzenreiter ist erneut eine Nummer zu groß
Es bleibt dabei: Die C1-Junioren des TSB Gmünd können gegen die Spitzenteams der Landesliga zwar phasenweise mithalten, für einen Erfolg reicht es aber weiter nicht. Dem weiterhin makellosen Klassenprimus SG H2Ku Herrenberg unterlag das Team von Trainer Philipp Schwenk auch in dieser Höhe verdient mit 21:31 (8:17).
 
Wie bereits bei der 16:27-Niederlage Ende September waren die Gmünder keinesfalls chancenlos, doch es zeigten sich einige Parallelen zum Hinspiel. Der TSB begann mutig und egalisierte den frühen Rückstand umgehend, bis zum 3:3 (7.) durch Benedikt Ocker war die Partie völlig ausgeglichen. Doch es folgte die erste von zwei Schwächephasen, welche den Hausherren zum Verhängnis wurden: Sieben Minuten lang blieb die Schwenk-Sieben ohne eigenen Torerfolg, die effizienten Herrenberger zogen auf 3:8 (13.) davon. Dank der weitestgehend zuverlässigen Abwehr kämpfte sich der TSB zwar noch einmal heran, Jonas Schwenk sowie Jonathan Leichs brachten ihre Mannen beim 6:9 (16.) kurzzeitig zurück in Schlagdistanz. Das Gmünder Angriffsspiel allerdings erwies sich als zu ausrechenbar, viele falsche Entscheidungen getroffen und zu hektische Torabschlüsse führten zu zahlreichen Ballverlusten. Die Gäste bestraften jeden Fehler eiskalt und schraubten Vorsprung mit acht Treffern innerhalb von nur sechs Minuten schnell in die Höhe. Beim Pausenstand von 8:17 war bereits eine Vorentscheidung gefallen.
 
Auch nach dem Seitenwechsel sollte der Herrenberger Auswärtserfolg nicht mehr in Gefahr geraten, zu abgezockt und kaltschäuzig agierte der Spitzenreiter und baute seinen Vorsprung bis auf 10:20 (30.) aus. In kämpferischer Hinsicht jedoch war den Gmündern einmal mehr kein Vorwurf zu machen und so gelang es der Mannschaft von Philipp Schwenk immerhin, den zweiten Durchgang weitestgehend ausgeglichen zu gestalten und Ergebniskosmetik zu betreiben. Mit drei Toren in Folge verkürzte Ocker auf 13:20 (33.), doch auf weniger als sieben Tore Differenz kam der TSB nicht mehr heran. Stattdessen holte sich die SG H2Ku ihr Zehn Tore-Polster zurück und schraubte das Resultat bis auf 19:30 (48.) in die Höhe. Der vierfache Gmünder Torschütze Jannick Weber markierte schließlich den 21:31-Endstand, welcher die ungleichen Kräfteverhältnisse treffend widerspiegelt.
 
Die sechste Niederlage im neunten Saisonspiel ändert aber nichts an einer ordentlichen Halbjahresbilanz der TSB-Youngster: Die Landesliga ist zu Beginn der Rückrunde nach wie vor zweigeteilt, die Gmünder als Tabellenfünfter mit 6:12 Punkte zur Hinrunde genau zwischen den beiden Lagern. Während das Schwenk-Team sich gegen die drei schwächer platzierten Mannschaften mit jeweils erst zwei Zählern auf dem Konto - Kornwestheim, Weinsberg und Heuchelberg – souverän durchsetzte, musste man sich den Top Vier-Teams jeweils geschlagen geben. Mit Spannung bleibt abzuwarten, ob nach dem Jahreswechsel auch einmal eine Überraschung gegen einen Titelkandidaten gelingen wird. Der weiterhin verlustpunktfreie Klassenprimus aus Herrenberg jedenfalls war in beiden Duellen eine Nummer zu groß, deutlich besser stehen die Erfolgschancen für die nächste Begegnung. Nach der knapp zweimonatigen Winterpause startet die C1 des TSB am 03.Februar mit dem Remstalderby beim viertplatzierten SV Fellbach ins Handballjahr 2019. Die Fellbacher rangieren mit vier Zählern mehr auf dem Konto nur knapp vor den Gmündern, deren achtbarer fünfter Rang derzeit nicht in Gefahr scheint
 
TSB: Frederik Füchtner – Jonas Schwenk (7/2), Benedikt Ocker (6), Jannick Weber (4/2), Sebastian Scheuermann (2), Jonathan Leichs (2), Tiziano Cardinale, Niklas Reichenauer, Daniel Fritz, Paul Fritz
H2Ku: Alexander Lutz – Felix Engelland (10), Sven Jacobs (8/3), Leon Fischer (5), Silas Lehre (5), David Engelland (1), Leon Feldmann (1), Pablo Mannherz (1), Timon Keller, Patrick Schmidt
Siebenmeter: TSB 4/4 – H2Ku 3/3
Zeitstrafen: TSB 4 Minuten – H2Ku 2 Minuten
Schiedsrichter: Oliver Pasler (HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf)
Zuschauer: 30

D2-Jugend – Positive Überraschung gegen den Tabellendritten
Den D2-Junioren des TSB ist ein Achtungserfolg gelungen: Personell verstärkt gelang dem von Tom Abt gecoachten Team ein unerwarteter, aber letztlich auch in dieser Höhe verdienter 24:16 (13:7) – Heimerfolg gegen den favorisierten Tabellendritten SG Lauterstein/Treffelhausen/Böhmenkirch 2. Die Gmünder überwintern auf Rang sechs der Kreisliga Stauferland.
 
Angeführt von den achtfachen Torschützen Lennard Sonnentag und Felix Bauer, zwei der zuverlässigsten Akteure aus der D1, legten die Hausherren bereits frühzeitig den Grundstein, um sich für die deutliche 6:16-Hinspielpleite zu revanchieren. Damals, Ende September, stand die D2 des TSB noch punktlos am Tabellenende, ist nun aber längst in der Liga angekommen und nun erstmals als Favoritenschreck in Erscheinung getreten. Lennard Sonnentag markierte die ersten drei Tore und sorgte so bereits frühzeitig für einen sicheren Vorsprung, der in der Folgezeit weiter ausgebaut wurde. Bis zum 7:4 (11.) lagen die Gäste noch in Schlagdistanz, dann sorgte Felix Bauer mit einem Viererpack innerhalb von dreieinhalb Minuten für klare Verhältnisse. Bis zur Pause erhöhte der TSB auf 13:7 (20.) und auch anschließend wurde das Polster nicht nur verwaltet, sondern kontinuierlich vergrößert. In der Abwehr wie auch im Angriff hatten die Gmünder das Geschehen im Griff, insgesamt sieben Spieler durften sich bei diesem gelungenen Auftritt in die Torschützenliste eintragen. Als Lohn für eine spielerisch ansprechende Leistung zog der TSB bis auf 22:12 (37.) davon, mehr als ein wenig Ergebniskosmetik sollte den Gästen nicht mehr gelingen. Felix Bauer wiederum war es vorbehalten, sechs Sekunden vor dem Ende den Schlusspunkt zum insgesamt leistungsgerechten 24:16-Resultat zu setzen.
 
Nach dem dritten Sieg im achten Saisonspiel belegt der TSB 2 weiterhin den ordentlichen sechsten Platz und darf in der Tabelle sicher weiter nach oben schauen, wenn es gelingt, an die jüngst gezeigten Leistungen anzuknüpfen. Die nächste Herausforderung wartet am 27.Januar im Gastspiel beim noch ungeschlagenen Tabellenführer TSG Eislingen.
 
TSB 2: Elias Bönsel – Lennard Sonnentag (8), Felix Bauer (8), Maximilian-Luca Sachs (3), Ulrich Baumhauer (2), Raphael Schnaufer (1), Tim Pfisterer (1), Dennis Bruch (1), Eronik Haklaj, Fabian Beuther, Gregor Schuler, Ben Abele
 

Ausblick 2018: TSB-Jugendspiele am Samstag, 22.Dezember
Ab 10:00 Uhr – Große Sporthalle: E-Jugend Spieltag
15:30 Uhr – Große Sporthalle: TSB Gmünd 2 – HSG Winzingen/Wißgoldingen/Donzdorf 2 (C-Jugend Kreisliga)
 
Ausblick 2019: TSB-Jugendspiele nach dem Jahreswechsel
Samstag, 26.Januar, 11:00 Uhr – Römerhalle Straßdorf: TSB Gmünd – JSG Göppingen (D-Jugend Bezirksklasse)
Samstag, 26.Januar, 12:30 Uhr – Römerhalle Straßdorf: TSB Gmünd 2 – JSG Göppingen (C-Jugend Kreisliga)
Samstag, 26.Januar, 14:30 Uhr – Römerhalle Straßdorf: TSB Gmünd – JSG Balingen-Weilstetten 2 (B-Jugend Württembergliga)
Sonntag, 27.Januar, 13:00 Uhr – Öschhalle 2, Eislingen (Fils): TSG Eislingen – TSB Gmünd 2 (D-Jugend Kreisliga)
 
(Text und Bilder: Nico Schoch)