Heißes Ostalb-Derby zum Oberliga-Auftakt

Nach einer steinigen Vorbereitung wollen die A-Junioren des TSB Gmünd in der Württemberg-Oberliga für Furore sorgen. Das Derby am ersten Spieltag bei der SG Hofen/Hüttlingen (Sonntag, 15.September, 14:15 Uhr / Limeshalle Hüttlingen) kommt dem Team von Trainer Aaron Fröhlich gerade gerecht, um die Klatsche aus der Qualifikation vergessen zu machen.

Hintere Reihe von links: Torwarttrainer Giovanni Gentile, Aaron Wild, Jonas Schmutzert, Gentjan Krasniqi, Kai Kiesel, Patrick Watzl, Tom Abt, Can Oktay, Hannes Kauderer
Vordere Reihe von links: Co-Trainer Jonas Waldenmaier, Frank Ott, Deniz Bönsel (noch B-Jugend), Vincent Pick, Dennis Slonek, Julian Sacher, Niklas Schmid (B-Jugend), Valentin Pick, Simeon Kratochwille (B-Jugend), Louis Waldraff (B-Jugend), Cheftrainer Aaron Fröhlich
Es fehlen: Sascha Grützmacher, Florian Krazer
 
Sie sind die „Vorzeigejugend“ des TSB Gmünd, wie Abteilungsleiter Michael Hieber gerne betont. Im vierten Jahr haben die Nachwuchsspieler von Trainer Aaron Fröhlich den Sprung auf die HVW-Ebene geschafft – ein ganz besonderer Erfolg, denn so konstant wie die Jahrgänge 2001 und 2002 spielte seit über zehn Jahren keine Gmünder Jugendauswahl. Am Sonntag startet die A-Jugend des TSB mit einem heißen Derby bei der SG Hofen/Hüttlingen in die Herausforderung Württemberg-Oberliga. 
 
Zwei furiose B-Jugendjahre liegen hinter dem Fröhlich-Team. Dass es beide Male aber „nur“ zum Vize-Titel in der Württembergliga reichte, ist kein Grund, unzufrieden zu sein, wie Aaron Fröhlich unterstreicht: „Um zu sehen, was wir geleistet haben, schaue ich am Ende auch gerne auf die Tabelle, aber das ist nicht das Allerwichtigste."
 
Im sechsten gemeinsamen Jahr wartet die bislang größte Herausforderung auf Fröhlich und seine jungen Schützlinge. Der Respekt vor dem Schritt in die A-Jugend ist groß. Der Chefcoach spricht von einer "körperlich anspruchsvollen Aufgabe, da wir nun wieder hauptsächlich mit dem jüngeren Jahrgang an den Start gehen.“ Lediglich Sascha Grützmacher und Florian Krazer gehören dem älteren Jahrgang 2001 an. Und dennoch: "Es wäre ganz klar eine riesige Enttäuschung gewesen, wenn wir es nicht auf Landesebene geschafft hätten." Um dieses Ziel zu erreichen, war aber im Sommer ein echter Kraftakt nötig. Von der spielerischen Leichtigkeit der zurückliegenden Ligasaison war wenig zu spüren, stattdessen zitterten sich die TSBler durch die Bezirksqualifikation und kassierten dabei eine schmerzhafte Pleite gegen den Dauerrivalen SG Hofen/Hüttlingen (13:23). 
 
Allen Beteiligten war bewusst, dass eine Leistungssteigerung nötig war, um in der HVW-Qualifikation zu bestehen. Doch wie so oft konnte sich "Trainer des Jahres" Aaron Fröhlich auf die mentale und kämpferische Stärke seiner Jungs verlassen. Beim alles entscheidenden Viererturnier in der Herrenberger Markweghalle lief mit zwei souveränen Siegen über den unbekannten TV Gerhausen (23:17) und die wohl bekannte HSG Albstadt (19:14) alles nach Plan. Im Gruppenfinale gegen die zuvor ebenfalls zweimal siegreiche SG H2Ku Herrenberg ging es somit nur noch um die goldene Ananas, die knappe 12:14-Niederlage gegen den Gastgeber war also vollkommen zu verschmerzen. Der Jubel und die Erleichterung war groß.
„Insgesamt können wir zufrieden sein mit den Ergebnissen, wir haben unser Ziel erreicht“, resümierte Fröhlich, auch wenn er noch viel Luft nach oben sah: „Wir haben für meinen Geschmack zu viele Gegentore kassiert. In der Sommerpause haben wir deshalb hart gearbeitet, um uns in einer besseren Verfassung zu präsentieren. Denn wir haben den Anspruch an uns, besser zu spielen, als das was wir bislang gezeigt haben.“
 
In der Württemberg-Oberliga finden sich die TSB-Youngster auf vertrautem Terrain wieder. Mit sechs der zehn Kontrahenten kreuzten die Gmünder bereits vor zwei Jahren in der ersten B-Jugendsaison die Klingen. Brisanz verspricht insbesondere das Wiedersehen mit der SG Hofen/Hüttlingen – bereits zum Saisonauftakt am bevorstehenden Sonntag (15.September, 14:15 Uhr / Limeshalle Hüttlingen) können die Gmünder Revanche nehmen. Derbycharakter versprechen auch die Duelle mit dem VfL Waiblingen und der SG Weinstadt. Als Titelfavoriten lassen sich auf dem Papier die SG BBM Bietigheim sowie die zweite Garde des TV Bittenfeld ausmachen. Prognosen zu treffen erscheint aber schwierig. Zumal Fröhlich ohnehin kein Freund davon ist, eine bestimmte Platzierung als Saisonziel auszurufen. Weiterhin gilt die Devise: "Wir denken von Spiel zu Spiel und wollen immer gewinnen. Dann werden wir sehen, was am Ende dabein herauskommt."

Das Hauptaugenmerk liegt perspektivisch nun vielmehr darauf, die Nachwuchsspieler frühzeitig an den Aktivenbereich heranzuführen. Fröhlich gibt sich in dieser Hinsicht zuversichtlich, denn er vertraut seinen jungen Schützlingen zu hundert Prozent: „Ziel ist ein fließender Übergang in die Zweite, langfristig auch in die Erste Mannschaft. Das ist eine ganz spannende Phase, die wir mit gemeinsamen Trainingseinheiten und einem Doppelspielrecht aktiv gestalten wollen. Wir wollen alle Spieler direkt in den Aktivenbereich integrieren – denn genau darauf haben wir über die ganzen Jahre hingearbeitet.“ Und bis es so weit ist, will man die Früchte einer jahrelangen Entwicklung in der A-Jugend ernten. Denn noch immer stellt es für die jungen Gmünder ein Privileg dar, sich mit den stärksten Teams im Verband messen zu dürfen.
 
(Text: Nico Schoch - Mannschaftsbild: Jörg Frenze / JF Foto Style)