Das Derby gerät zur Demütigung: TSB-Youngster geraten beim Saisonauftakt böse unter die Räder

Den Beginn der Herausforderung Württemberg-Oberliga hatten sich die A-Junioren des TSB Gmünd gänzlich anders vorgestellt: Zum Saisonauftakt erwischte die Mannschaft von Trainer Aaron Fröhlich einen rabenschwarzen Tag und war auf ganzer Linie chancenlos gegen die SG Hofen/Hüttlingen. Eine schmerzhafte 20:33 (10:17) – Schlappe war die logische Quittung für einen schwachen Auftritt in fremder Halle.

Der Schritt in den rauen A-Jugend-Alltag hat wehgetan – in vielerlei Hinsicht. Der erste Ligaauftritt lieferte die bittere Erkenntnis, dass spielerische Leichtigkeit oder eine gute Viertelstunde nicht mehr genügen, um auf diesem Niveau zu bestehen. Ob Zweikampfverhalten, Körperlichkeit, Ausdauer oder Kaltschnäuzigkeit – die Gmünder bekamen gnadenlos vor Augen geführt, woran es ihnen noch mangelt. Es war ein gebrauchter Nachmittag für das Fröhlich-Team mit einem frustrierenden Ausgang. Dabei hatte sich die letztlich so deutliche Klatsche in den ersten 20 Spielminuten überhaupt nicht angedeutet. Vor stimmungsvoller Kulisse mit 250 Zuschauern in der Hüttlinger Limeshalle geriet der TSB zwar schnell mit 1:4 (5.) ins Hintertreffen, zeigte dann aber die richtige Reaktion und kämpfte sich mit einer Energieleistung wieder heran. Valentin Pick und Patrick Watzl, die immer wieder von Spielmacher Tom Abt in Szene gesetzt wurden, stellten mit ihren Treffern den Anschluss her. Vom 4:3 (10.) bis zum 8:7 (20.) war es ein Duell auf Augenhöhe, in dem die Gmünder am Ausgleich schnupperten, allerdings stets an ihrer eigenen Inkonsequenz verzweifelten. Dass in der Abwehr oftmals der Zugriff gegen die agilen Hausherren fehlte und auch Tormann Sascha Grützmacher gegen die vielen freien Würfe wenig ausrichten konnte, wäre durchaus zu kompensieren gewesen. Doch neben einigen überhasteten Fehlwürfen vergaben Abt und Watzl auch noch die ersten beiden Strafwürfe. Die Folge: Statt 9:9 stand es 7:9 aus Gmünder Sicht.

In den verbleibenden zehn Minuten vor der Pause kam es dann knüppeldick: Beinahe machtlos schaute der TSB zu, wie sich Hofen/Hüttlingen in einen Rausch spielte und mit einem 6:0-Lauf auf 14:7 (26.) davon zog. Für die Gäste kam in dieser Phase alles Negative zusammen: Abprallergegentore, einfache technische Fehler und Nachlässigkeiten reihten sich aneinander. Zu allem Überfluss handelte sich Trainer Fröhlich wegen Reklamierens eine Gelbe Karte und den folgenden Ballverlust für sein Team ein. Symbolisch dafür, wie die Gmünder stets einen Schritt zu spät kamen, stand die letzte Aktion der ersten Hälfte: Abt hatte mit einem wuchtigen Distanzwurf für Schadensbegrenzung gesorgt, die SG schaltete schnell um und Robin Scheuermann traf mit Ertönen der Pausensirene zum 17:10.
Die Hoffnungen der Fröhlich-Sieben auf eine Aufholjagd im zweiten Durchgang verflogen zügig. Zwar verkürzte Hannes Kauderer durch einen Konter, doch umgehend zogen die Hausherren das Tempo wieder an und stellten auf 21:13 (33.). Kurzzeitig wurde es hitzig, nachdem SG-Spieler Jakob Apprich wegen Nachtretens die Blaue Karte sah und nun mit einer Sperre rechnen muss. An der Dominanz der Hausherren änderte diese Szene jedoch nichts. Ein entnervter Aaron Fröhlich nahm gleich zwei Auszeiten innerhalb von nur fünf Minuten – vergebens. Der TSB kämpfte zwar verzweifelt an, leistete sich allerdings weiterhin zu viele Fehler und fand keinerlei Mittel gegen einen aggressiven, körperlich überlegenen Gegner. Während sich die Gmünder jeden einzelnen Torerfolg hart erarbeiten mussten, war Hofen/Hüttlingen in puncto Schnelligkeit und Effizienz haushoch überlegen. Die zahlreichen einfachen Gegenstöße brachen dem TSB das Genick, auch der Torwartwechsel von Grützmacher zu Julian Sacher nützte da wenig. Beim Stand von 26:16 (46.) war die SG erstmals um zehn Tore enteilt. Dass die Partie längst entschieden war, hinderte die Hausherren aber nicht daran, das Ergebnis weiter in die Höhe zu schrauben und dem TSB-Nachwuchs ein so bislang nie erlebtes Debakel zu bescheren. Mit dem 33:20-Endresultat fand die Demütigung für die Gmünder endlich ein Ende.
Doch so schmerzhaft und frustrierend diese deutliche Schlappe im Ostalb-Derby auch ausgefallen ist, gilt es für das Fröhlich-Team nun, die richtigen Lehren daraus zu ziehen, um im A-Jugendbereich anzukommen. Wiedergutmachung ist angesagt für das nächste Auswärtsspiel bei der SG Weinstadt (Samstag, 28.September, 14 Uhr / Sporthalle Beutelsbach). Auch die SG hat mit der 22:32-Niederlage bei JH Flein-Horkheim einen Fehlstart hingelegt.

SG: Nico Knauß – Stefan Scholz (10), Lukas Müller (6), Lukas Fürst (5), Tom Joas (4), Felix Jörg (3), Luca Seeh (3), Robin Scheuermann (1), Marius Haas (1), Jakob Apprich, Marcel Bosch
TSB: Sascha Grützmacher, Julian Sacher – Tom Abt (8/1), Valentin Pick (4), Hannes Kauderer (4), Vincent Pick (2), Patrick Watzl (2), Aaron Wild, Arian Pleißner, Florian Krazer, Jonas Schmutzert, Can Oktay, Gentjan Krasniqi, Kai Kiesel
Siebenmeter: SG 1/0 – TSB 4/1
Zeitstrafen: SG 12 Minuten – TSB 6 Minuten
Blaue Karte: Jakob Apprich (SG/35./Nachtreten)
Schiedsrichter: Armin Frasch (1.Heubacher Handballverein), Andreas Röhler (HSG Bargau/Bettringen)
Zuschauer: 250

(Text und Bilder: Nico Schoch)

Ausblick: Volles Programm beim ersten Heimspieltag in der Großen Sporthalle

Schon bevor die erste Mannschaft am Sonntagabend in der BW-Oberliga den TV Weilstetten, die „Füchse von der Alb“, empfängt, stehen am Samstag, 21.September beim ersten großen Heimspieltag der Saison 2019/20 die Jugend und die Zweite Mannschaft im Mittelpunkt.

 

10 Uhr – Spieltag der E-Jugend

Bei unseren Jüngsten wächst richtig etwas heran. Michael Hieber und sein großes Trainerteam bescheinigen unseren E- und F-Junioren ein riesiges Potenzial, in der vergangenen Saison wurde der Bezirk Stauferland klar dominiert. Umso mehr fiebern die Jungs und Mädels nun der neuen Runde entgegen. Da ist es doch fast schon perfekt, sich direkt am ersten von neun Spieltagen den eigenen Fans in der blau-gelben Hochburg präsentieren zu dürfen. Recht herzlich willkommen heißen möchten wir unsere Gäste vom TV Altenstadt, FA Göppingen, SG Kuchen-Gingen, HSG Bargau/Bettringen sowie SG Lauterstein/Böhmenkirch/Treffelhausen. Mögen die Spiele beginnen!

 

14:30 Uhr – TSB D-Jugend vs. SG Herbrechtingen-Bolheim

Unsere D-Jugend geht erneut in der Bezirksklasse an den Start. Lukas Waldenmaier kann vor seinem vierten Trainerjahr bereits auf einige kleine Erfolge zurückblicken. Unser Abwehrspezialist, der aus beruflichen Gründen in der Ersten Mannschaft leider kürzer treten musste, hat mit den Jugendlichen viel aufgebaut und ihnen vor allem gezeigt, dass auch Abwehrarbeit Spaß machen kann. In der vergangenen Saison stellte die D1 des TSB die zweitbeste Defensive im gesamten Bezirk und war am Ende ein verdienter Vizemeister, auch wenn man sich zwischenzeitlich mehr erhofft hatte. Für die neue Spielzeit lautet die Herausforderung, erneut ein tolles Team zu fordern und die bisherigen E-Jugendlichen Stück für Stück einzubauen. Einen kleinen Dämpfer gab es in der Qualifikationsrunde, als sich die jungen Gmünder einer starken HSG Bargau/Bettringen deutlich mit 4:18 und der SG Herbrechtingen-Bolheim mit 7:10 geschlagen geben. Gleich am ersten Spieltag kommt es nun zum Wiedersehen mit der SHB – und auch zur Revanche?

 

16 Uhr – TSB B-Jugend vs. HSG Friedrichshafen-Fischbach

Sie haben es tatsächlich geschafft: Unsere B-Junioren haben sich im Sommer einmal mehr selbst übertroffen und treten erneut in der Württembergliga an. In insgesamt vier Qualifikationsrunden behauptete sich das Team von Trainer Philipp Schwenk als Zweiter im Bezirk, bezwang auch den Dauerrivalen TV Altenstadt und rang sogar den favorisierten Österreichern von Alpla Hard ein achtbares Unentschieden ab. Diese hervorragenden Eindrücke gilt es nun zu bestätigen, um auch in der mit hochkarätigen Konkurrenten gespickten Südstaffel zu bestehen. Dort möchten unsere Gmünder Talente natürlich für die eine oder andere Überraschung sorgen. Mit der HSG Friedrichshafen-Fischbach wartet heute das erste von neun ganz großen Kalibern. Beide Mannschaften begegneten sich übrigens schon einmal in der C-Jugend-Landesliga-Saison 2017/18. Damals musste sich das Schwenk-Team dem späteren Meister trotz großem Kampf mit 30:37 geschlagen geben. Heute werden wir sehen, wer seitdem die bessere Entwicklung genommen hat – unsere „Jets“ oder die weit gereisten Gäste vom Bodensee.

 

19:30 Uhr – TSB 2 vs. HSG Wangen/Börtlingen

Das Beste kommt bekanntlich immer zum Schluss: Nach einer kurzen Spielpause empfängt unsere Zweite Herrenmannschaft die HSG Wangen/Börtlingen und will ihren derzeitigen Erfolgslauf unbedingt verlängern. Unserer „erfolgsorientierten Spaßtruppe“ ist ein Start nach Maß gelungen: Im Bezirkspokal wurde Ligakonkurrent SG Hofen/Hüttlingen mit 23:19 bezwungen, kurioserweise mit dem gleichen Ergebnis gelang auch der Start in die Bezirksklasse. In einem ausgeglichenen Derby bei der HSG Bargau/Bettringen 2 präsentierten sich die TSBler in der Schlussphase dann einen Tick kaltschnäuziger und siegten einen Tick zu deutlich mit 23:19 (10:10). 

„Ich hätte nicht damit gerechnet, dass wir es am Ende so cool spielen. Das zeigt aber auch, dass sich die Mannschaft entwickeln möchte und an sich glaubt“, resümierte Holger Sohnle. Das ausgeglichene Torschützenkonto – insgesamt sieben TSBler konnten sich darin eintragen – zeigte dem Coach zudem einen ganz wichtigen Aspekt auf: „Die Mannschaft ist der Star und nicht nur ein Einzelspieler. Auf diese geschlossene Mannschaftsleistung lässt sich aufbauen.“ Am Samstag (19:30 Uhr) gastiert mit der HSG Wangen/Börtlingen ein wohl bekannter Konkurrent in der Großen Sporthalle, der mit einem 26:22-Erfolg bei der HSG Oberkochen/Königsbronn ebenfalls gut aus den Startlöchern gekommen ist. In der vergangenen Saison hatte man sich zwei intensiven Begegnungen mit unterschiedlichem Ausgang geliefert: Daheim bezwang der Vorjahresdritte den TSB mit 28:22, musste sich in Gmünd dann aber mit 28:30 geschlagen geben. „Wir dürfen jetzt nicht in reinen Euphorismus verfallen“, mahnt Holger Sohnle deshalb, „wir müssen Demut beweisen und weiter an uns arbeiten.“ Denn das Derby in Bettringen hat dem TSB 2 nicht nur zwei ganz wichtige Punkte beschert, sondern auch aufgezeigt, an welchen Stellschrauben es noch Verbesserungen bedarf.