Tolle Erfolge im Rücken, die Zukunft vor Augen: Junior Jets sind „bestmöglich aufgestellt“ für die neue Saison

Die Qualifikationsrunden für die neue Saison konnten aufgrund der Corona-Krise nicht ausgespielt werden und so verbringen besonders die Jugendhandballer einen ungewohnt ruhigen Sommer. Beim TSB Gmünd werden im Hintergrund aber längst die Weichen für die Zukunft gestellt. Zugleich bleibt der Rückblick auf eine der erfolgreichsten Spielzeiten der vergangenen Jahre, auch wenn die Krönung in Form eines Titels ausblieb.


Erstmals überhaupt konnten die „Jets“ in allen Altersklassen mindestens eine Mannschaft stellen – und werden dies auch weiterhin tun. Allein diese Tatsache einschließlich der starken Platzierungen von A- und B-Junioren in Württembergs höchster Spielklasse (siehe weiter unten im Text) sind ein Beleg dafür, dass der Aufwärtstrend im TSB-Nachwuchs weiter anhält – und wohl noch lange nicht beendet ist. Denn sich auf diesen kleinen Erfolgen auszuruhen, das kommt für Michael Hieber nicht in Frage. Der Abteilungsleiter kündigt an: „Wir werden noch mehr in unsere Jugendarbeit investieren, vor allem um die Qualität unserer Trainer zu erhalten und noch weiter auszubauen.“ In Person von Aaron Fröhlich und Andreas Hieber bilden zwei absolute Handball-Fachmänner die Jugendleiter-“Doppelspitze“.
 
Seit nunmehr über drei Monaten war kein geregeltes Mannschaftstraining in der Halle mehr möglich und so rüstet man sich beim TSB für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Herbst. Wann genau und unter welchen Bedingungen das sein wird, bleibt zwar fraglich. Doch inzwischen profitieren die TSB-Youngster von ihren zuletzt gezeigten, starken Leistungen. Denn da an eine Ausspielung der für Mai und Juni angesetzten Qualifikationsrunden gar nicht erst zu denken war, orientiert sich die künftige Zusammensetzung der Jugendstaffeln an den Abschlusstabellen der vergangenen Saison. Die B-Jugend wird erneut der Württembergliga zugeteilt und die A-Jugend darf sich aller Voraussicht nach sogar in der Oberliga Baden-Württemberg beweisen. „Das sind unsere beiden Aushängeschilder“, freut sich Hieber.
 
Die größte Neuerung wird sich am Spielfeldrand ergeben. Zuletzt absolvierte Pia Arnholdt ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim TSB, ab September wird die Stelle doppelt besetzt – und zwar mit Sascha Grützmacher (Jahrgang 2001) und Tom Abt (2002). Der Abteilungsleiter lobt die beiden Eigengewächse als „herausragende TSBler“ mit vorbildhaftem sozialen Verhalten. Auch in sportlicher Hinsicht ergänze sich das neue FSJ-Duo aus Torwart und Kreativspieler perfekt. Bereits seit einem Jahr gibt es ein altersübergreifendes Torwarttraining. In dieser Hinsicht soll vor allem Grützmacher, der Rückhalt der Zweiten Mannschaft, verstärkt eingebunden werden.
Traditionell sei es für den TSB immer am besten, wenn frühzeitig der Bezug zu den aktiven Vorbildern hergestellt sei. Allen voran Abt, der als A-Jugendlicher längst auch nicht mehr aus der Ersten Mannschaft wegzudenken ist, solle in dieser Hinsicht in die Fußstapfen seines großen Förderers Aaron Fröhlich treten. „Die Kinder lieben Tom“, erzählt Hieber mit einem Lachen im Gesicht, „so viele E-Jugendliche sind bei den Oberliga-Spielen dabei, um ihren Trainer spielen zu sehen.“
 
Die doppelte FSJ-Besetzung ist für Hieber ein „weiterer Hinweis, dass wir unsere Jugendarbeit weiter ausbauen und unsere Jugendlichen die höchste Wertschätzung erfahren.“ Auch der neue Aktivencoach Dragoș Oprea werde die A- und B-Junioren künftig regelmäßig im Trainingsbetrieb begleiten. Der Abteilungsleiter ist deshalb überzeugt: „Wir haben unglaubliche viele Leute integriert und sind bestmöglich aufgestellt.“
 
Das Jugendkonzept beim TSB trägt erste Früchte. Die hervorragenden Ergebnisse der vergangenen Saison unterstreichen die laut Hieber „unglaublich positive Entwicklung.“
 
A-Jugend 2019/20 – Die Überflieger

Ein Paradebeispiel, wie exorbitant eine Mannschaft innerhalb von wenigen Monaten an sich selbst wachsen kann, boten die A-Jugendlichen des TSB Gmünd in der vergangenen Saison. Auch im dritten Jahr in Folge durfte sich der Vorzeige-Jahrgang der „Jets“ zur absoluten Spitzenklasse in Württemberg zählen. Doch dahin war es ein mehr als steiniger Weg.
 
Die Qualifikation zur Württemberg-Oberliga nur mit Müh und Not gemeistert, drei der ersten vier Saisonspiele verloren und von den Titelkandidaten Hofen/Hüttlingen (20:33) sowie Bottwar (25:37) aus der Halle geschossen worden: Im Oktober 2019 war Ernüchterung eingekehrt bei den TSB-Youngstern, die sich in ihren beiden B-Jugendjahren zuvor zweimal die Vize-Meisterschaft in der höchsten Spielklasse des HVW gesichert hatten. Bei Aaron Fröhlich hatten bereits im Sommer angesichts einer laschen Vorbereitung die Alarmglocken geschrillt. Doch der Trainer wusste seine Jungs mit der richtigen Mischung aus Härte und Emotionen in die richtige Bahn zu lenken. Der nach dem Fehlstart beginnende Aufwärtstrend war aus Fröhlichs Sicht alles andere als unerwartet: „Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr und ist uns auch nicht in den Schoß gefallen, sondern wir haben sehr hart dafür gearbeitet. Etwas Besseres, als das, was wir durchlebt haben, kann es für junge Spieler nicht geben.“
 
Bei der erfolgreichen Derby-Revanche gegen Hofen/Hüttlingen (34:23) kurz vor Weihnachten trug der Aufwärtstrend bereits reife Früchte. Die Gmünder Jungs auszubremsen, war nicht mehr möglich. Ein Schützenfest jagte das nächste, gleich dreimal knackte der TSB auch die 40 Tore-Marke. „Jeder einzelne Spieler ist enorm vorangekommen, hat sich an die höhere Intensität und die stärkere Körperlichkeit gewöhnt“, lobt Fröhlich. Spielmacher Tom Abt und Linkshänder Patrick Watzl durften längst in der Ersten Mannschaft Oberliga-Luft schnuppern, doch auch beim flexiblen Hannes Kauderer sowie Valentin Pick mit seiner Spielintelligenz zeigte die Formkurve steil nach oben. In Person von Abt und Kai Kiesel bildete sich der ligaweit wohl stärkste Abwehrblock heraus, dahinter harmonierte auch das Torhütergespann mit Sascha Grützmacher und Julian Sacher wie noch nie zuvor. Und nicht zuletzt waren auch die B-Jugendlichen Arian Pleißner und Simeon Kratochwille mehr als nur ordentlich integriert.
 
Als die TSBler im Endspurt schließlich dazu ansetzten, auch den designierten Meister aus Bietigheim zu Fall zu bringen, avancierte Pleißner zur Überraschungswaffe. Schließlich deklassierten die Gmünder den Bundesliga-Nachwuchs mit 42:31. Es war der Tag, an dem alle über sich hinausgewachsen waren. „Wir wussten, dass wir Bietigheim schlagen können“, betonte Fröhlich angesichts der Tatsache, dass seine Jungs bereits im Hinspiel nah dran waren an einer Überraschung. Dass der Triumph dermaßen deutlich ausfallen würde, damit hätte auch der ambitionierte Chefcoach wohl selbst in seinen kühnsten Träumen nicht gerechnet. Zum Titel reichte es für die Gmünder dennoch nicht, dazu war Bietigheim über die gesamte Saison hinweg doch zu konstant. „Wir haben durch unseren Sieg nochmals unterstrichen, dass wir in der Rückrunde die beste Mannschaft der Liga waren“ so Fröhlich, der auch mit der dritten Vize-Meisterschaft in Folge hochzufrieden ist: „Wir haben es geschafft, jeden Gegner in dieser Liga einmal zu schlagen. Das war unser Ziel und darüber sind wir auch sehr stolz.“
 
Zehn Siege in Folge, mit dieser stolzen Bilanz verabschiedeten sich die TSB-Youngster in die ungewohnt lange Sommerpause. Ein Wermutstropfen war es, dass das Saisonfinale in eigener Halle ausfallen musste – und damit auch der Abschied von Florian Krazer und Sascha Grützmacher. Die beiden einzigen Spieler aus dem älteren Jahrgang 2001 rücken in die Zweite Mannschaft auf. Ansonsten bleibt das Team zusammen und ist bereit für weitere Höhenflüge im nächsten Jahr, aller Voraussicht nach dann sogar in der Oberliga Baden-Württemberg.
 
Spielerbilanz
Torhüter: Sascha Grützmacher (17 Einsätze), Julian Sacher (17 Einsätze), Dennis Slonek (13 Einsätze)
Feldspieler: Tom Abt 163/32 Tore (17 Einsätze), Valentin Pick 128/2 Tore (17 Einsätze), Patrick Watzl 95/6 Tore (17 Einsätze), Hannes Kauderer 63 Tore (16 Einsätze), Vincent Pick 29 Tore (17 Einsätze), Jonas Schmutzert 29/1 Tore (15 Einsätze), Arian Pleißner 18/1 Tore (13 Einsätze), Florian Krazer 12 Tore (15 Einsätze), Aaron Wild 9 Tore (16 Einsätze), Kai Kiesel 7 Tore (15 Einsätze), Simeon Kratochwille 6 Tore (12 Einsätze), Can Oktay 5/3 Tore (10 Einsätze), Louis Waldraff (5 Einsätze), Frank Ott (2 Einsätze), Gentjan Krasniqi (1 Einsatz)
 
B-Jugend 2019/20 – Die Wundertüte
Zur positiven Überraschung in der namhaft besetzten Südstaffel der Württembergliga avancierten die B-Junioren des TSB Gmünd. „Dieses Abschneiden ist einfach sensationell“, beurteilt Trainer Philipp Schwenk den vierten Tabellenplatz in der Endabrechnung. Denn immerhin zählte der überwiegende Teil seiner Schützlinge noch zum jüngeren Jahrgang.
 
Es wirkt fast schon surreal: Innerhalb von zwei Jahren vom abgeschlagenen Letzten zum Spitzenteam in Württembergs höchster Spielklasse. Das Schwenk-Team hat auf dem Sprung von der C- in die B-Jugend einen enormen Entwicklungsschritt gemeistert. Ein Trend, der im Februar ganz besonders deutlich wurde: Mit 38:24 triumphierten die jungen Gmünder in der berüchtigten „Hölle Süd“ der MTG Wangen. Ein überragendes Ergebnis, bedenkt man, dass die TSBler zwei Jahre zuvor noch mit einer deftige 18:40-Klatsche aus dem Allgäu heimgekehrt waren. Das Verrückte: Bis auf wenige Ausnahmen standen sich beide Mannschaften in der nahezu gleichen Besetzung gegenüber. „Wenn man bedenkt, dass das Ergebnis damals genau umgekehrt lautete, ist dieser Erfolg einfach genial“, jubelte Schwenk. Denn bereits mit der souveränen Qualifikation für die Württembergliga im vergangenen Sommer hatten sich die „Jets“ gewissermaßen selbst überrascht.
 
Anders als noch in der C-Jugend-Landesliga waren die Gmünder dieses Mal nicht gekommen, nur um zu lernen und den Gegnern die Punkte zu überlassen. Mit der mustergültigen Startbilanz von 7:1 Punkten setzte man sich prompt in der Spitzengruppe fest, der alles überstrahlende Klassenprimus aus Heiningen war bei der 24:33-Heimschlappe dann aber doch eine Nummer zu groß. Voll eingeschlagen hat auch der einzige externe Neuzugang, Arian Pleißner von der SV Remshalden. Ob von der Königsposition im linken oder auch von der ungewohnten Position im rechten Rückraum – auf den Shooter war stets Verlass. Acht Treffer im Schnitt erzielte Pleißner und so ist es nicht verwunderlich, dass auch A-Jugendcoach Aaron Fröhlich frühzeitig seine Fühler nach dem wurfgewaltigen Schlacks ausstreckte.
 
Obwohl Pleißner mit seinen 127 Saisontoren herausragte, war es doch das Kollektiv, dass die Schwenk-Truppe so stark machte. Tormann Frederik Füchtner war nicht allein beim denkwürdigen 18:15-Derbysieg über Altenstadt ein hervorragender Rückhalt. Im Rückraum zogen Jonathan Leichs und Jonas Schwenk die Fäden, auf den Außen wirbelten Deniz Bönsel sowie Louis Waldraff und auf der Kreisläuferposition bestätigte Simeon Kratochwille die Eindrücke der Vorsaison. Stolze 62 Treffer erzielte das Kraftpaket und wirkt gewappnet für die kommenden beiden A-Jugendjahre.
 
Gleichzeitig bekamen die jungen Gmünder aber auch zu spüren, was passiert wenn Sand ins (Offensiv-)Getriebe kommt und Einzelaktion das Zusammenspiel überdecken. Sechs Niederlagen in sieben Spielen kassierten die TSB-Youngster über den Jahreswechsel. Der Durchhänger, immer wieder auch bedingt durch krankheitsbedingte Ausfälle, verhinderte ein noch besseres Abschneiden, vielleicht sogar die Vize-Meisterschaft hinter den starken Heininger Staren. In der Endphase raufte sich das Team noch einmal zusammen, fand ausgerechnet gegen Altenstadt zurück zu alter Stärke und bejubelte den dritten Derbysieg innerhalb eines Jahres. Entscheidend waren das taktisch disziplinierte Auftreten und tadelloser Einsatz in der 3-2-1 Abwehrformation. „Unser Ziel, mehr Siege als Niederlagen einzufahren, haben wir erreicht“, bilanziert Philipp Schwenk mit Blick auf die 17:15 Punkte hochzufrieden.
 
Durch das starke Abschneiden gelten die B-Junioren des TSB außerdem als gesetzt für die neue Württembergliga-Runde, nachdem die Qualifikationsrunden ersatzlos gestrichen wurden. Neue Husarenstreiche scheinen nicht ausgeschlossen, obwohl die fünf Spieler des älteren Jahrgangs 2003 fehlen werden: Niklas Schmid und Deniz Bönsel wechseln zur HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf, während die Torjäger Pleißner und Kratochwille ebenso wie Kreativspieler Waldraff in die eigene A-Jugend aufrücken. Das Grundgerüst jedoch bleibt gleich für Trainer Philipp Schwenk und wird durch einige C-Jugendliche ergänzt.
 
Spielerbilanz
Torhüter: Frederik Füchtner (16 Einsätze), Niklas Schmid (15 Einsätze)
Feldspieler: Arian Pleißner 127/23 Tore (16 Einsätze), Simeon Kratochwille 62 Tore (16 Einsätze), Jonathan Leichs 60 Tore (14 Einsätze), Deniz Bönsel 53/9 Tore (15 Einsätze), Jonas Schwenk 47/2 Tore (14 Einsätze), Louis Waldraff 41 Tore (14 Einsätze), Benedikt Ocker 13 Tore (16 Einsätze), Daniel Fritz 6 Tore (13 Einsätze), Manuel Menz 4 Tore (13 Einsätze), Paul Fritz 3/1 Tore (13 Einsätze), Sebastian Scheuermann 2 Tore (13 Einsätze), Niklas Reichenauer (8 Einsätze), Jakob Kienzler (4 Einsätze), Maxim Werner (4 Einsätze)
 
C-Jugend 2019/20 – Die Auferstandenen
Eine herausragende Wende gelang den C-Junioren des TSB Gmünd in der abgelaufenen Saison. Nach dem Fehlstart bewies die Mannschaft vom Trainerduo Hermann Stegmaier & Sascha Grützmacher Comeback-Qualitäten und spielte sich förmlich in einen Rausch. Um noch ernsthaft ins Titelrennen der Bezirksklasse einzugreifen, war es bereits zu spät, doch der dritte Tabellenplatz ist Beleg genug für eine unglaubliche Entwicklung.
 
Der 26.Oktober war der Wendepunkt. Nach drei deutlichen Auftaktniederlagen präsentierten sich die jungen Gmünder wie verwandelt und fegten die zuvor verlustpunktfreie HSG Wangen/Börtlingen mit 27:21 aus der Römersporthalle. „Das ganze Team hat gemerkt, dass wir nicht chancenlos sind“, blickt Sascha Grützmacher zurück. Im Training sei bereits eine gewisse Wut im Bauch spürbar gewesen. Diese Wut auch in Leistung umzuwandeln, gelang den TSB-Youngstern daraufhin mustergültig. Mit sieben Siege in Folge befanden sich die „Jets“ auf dem Höhenflug in Richtung Tabellenspitze, ehe man Ende Januar im Topspiel von der HSG Bargau/Bettringen abrupt auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde. Doch sowohl die überdeutliche 16:39-Schlappe beim Meister als auch die folgende 18:19-Niederlage in letzter Sekunde gegen FA Göppingen 2 schweißten das Team nur noch mehr zusammen. Nerven wie Drahtseile bewiesen die Gmünder in ihrem letzten Heimspiel gegen Herbrechtingen: Nach drei Toren innerhalb der letzten Spielminute wurde ein emotionaler 29:28-Erfolg bejubelt, Rang drei im Fernduell mit den Göppingern war gesichert.
 
„Brutal abgezockt“, findet Grützmacher und unterstreicht, dass die Mannschaft im Laufe der Saison einen ganz besonderen Charakter herausgebildet hat: „Die Entwicklungsschritte sind deutlich zu sehen. Wir sind ruhiger geworden, haben an Struktur gewonnen und es haben sich echte Führungsspieler herauskristallisiert.“ Lucas Schmutzert, der das Team mit seinen Reflexen besonders in den engen Spielen auf Kurs hielt, war aus Sicht des Co-Trainers „der beste Torhüter der Liga“. Noel Reibstein und Paul Arnholdt ragen nicht nur in der Torschützenliste heraus, sondern lernten zunehmend, die Verantwortung im Rückraum zu übernehmen. Jeder Einzelne trug seinen Teil zum Erfolg bei, wobei die Geschichte von Magnus Waibel sicherlich eine besondere ist: Nach gerade einmal sieben Monaten ist der flinke Neueinsteiger ein fester Bestandteil in Abwehr und Angriff.
 
„Wir haben gemeinsam ein Gebilde geschaffen, das Potenzial für die Zukunft hat“, ist Grützmacher überzeugt und hofft darauf, dass sich die Mannschaft im zweiten C-Jugendjahr (nur fünf Akteure rücken in die B-Jugend auf) eine Liga höher beweisen darf: „Die Bezirksliga wäre perfekt, um dazuzulernen und zugleich auch regelmäßig Spiele zu gewinnen.“
 
Spielerbilanz
Torhüter: Lucas Schmutzert (15 Einsätze), Hannes Kolb (5 Einsätze)
Feldspieler: Noel Reibstein 80/1 Tore (13 Einsätze), Lukas Westenburger 61/12 Tore (14 Einsätze), Paul Arnholdt 61/13 Tore (14 Einsätze), Felix Vatheuer 39 Tore (15 Einsätze), Efan Illi 36/2 Tore (14 Einsätze), Sebastian Vlasin 28 Tore (14 Einsätze), Magnus Waibel 22 Tore (14 Einsätze), Florian Kruspel 15 Tore (11 Einsätze), Niklas Levin Retzler 14 Tore (9 Einsätze), Timothy Friedel 6/3 Tore (6 Einsätze), Fabian Beuther 4 Tore (8 Einsätze), Gregor Schuler 2 Tore (4 Einsätze), Ulrich Baumhauer 1 Tor (9 Einsätze), Ben Abele 1 Tor (4 Einsätze), Finn Nowotny 1 Tor (2 Einsätze), Dejan Milic (5 Einsätze), Finn Hinderberger (5 Einsätze)
 
D-Jugend 2019/20 – Die Konstanten
Zum ganz großen Wurf hat es zwar nicht gereicht, dennoch blicken die D-Junioren des TSB Gmünd auf eine erfolgreiche Saison zurück. Trainer Lukas Waldenmaier verstand es, innerhalb kürzester Zeit aus einer bunt zusammengewürfelten Truppe ein Spitzenteam zu formen. Der verdiente Lohn: Rang drei in der Bezirksklasse.
 
In einer zweigeteilten Liga waren die Gmünder quasi „Best of the Rest“. Wobei sich das viel schöner anfühle, als es klingt, findet Lukas Waldenmaier: „Es war ein Jahr, das mir und jedem Einzelnen sehr viel Spaß gemacht hat. Klar wäre mit etwas Glück auch mehr drin gewesen, doch das ist in der Jugend nicht das Entscheidende.“ Neun von 13 Spielen gewann sein Team und musste sich lediglich den beiden Spitzenteams aus Aalen und Wangen/Börtlingen in beiden Duellen geschlagen geben. Wobei der TSB den späteren Titelträger aus Aalen in dessen Halle sogar knapp mit 17:16 bezwungen hatte. Allerdings wurde die Partie aufgrund eines Formfehlers in der Aufstellung rückwirkend mit 2:0 für den Gegner gewertet. Eine „kuriose Sache“, findet Waldenmaier und schüttelt ungläubig den Kopf. Im Rückspiel unterlagen die „Jets“ höchst unglücklich mit 21:25, lediglich gegen den Vize-Meister Wangen/Börtlingen war man zweimal chancenlos (12:19 und 23:34). Von diesen Rückschlägen ließen sich die jungen Gmünder aber nicht irritieren, eilte weiterhin von Sieg zu Sieg und sicherte sich vorzeitig den dritten Tabellenplatz. Eine offensive Abwehr und gefährliches Konterspiel waren die Erfolgsfaktoren. Gegen die direkten Konkurrenten Oberkochen/Königsbronn (16:15 und 22:20) und Herbechtingen-Bolheim (16:14) bewies der TSB zudem Nervenstärke.
 
Dass die Ligasaison derart positiv verlaufen würde, damit war vergangenen Sommer keinesfalls zu rechnen. In der Qualifikation hatte die neu formierte Mannschaft kräftig Lehrgeld bezahlen müssen und teils deutliche Niederlagen einstecken müssen. „Doch wir sind immer weiter zusammengewachsen“, lobt Waldenmaier. Was dem Trainer besonders wichtig war: Anders als zahlreiche Gegner beruhte das Gmünder Spiel nicht auf einer „One Man-Show“. Zwar ragen Niko Hieber (56/2 Saisontore) sowie Felix Bauer (54/3) aus dem Kollektiv heraus, doch in jeder Begegnung trugen sich mindestens sieben Spieler in die Torschützenliste ein. Das Team war der Star, unterstreicht Waldenmaier: „Wir haben von Spiel zu Spiel dazu gelernt und waren nicht von einem einzelnen Torjäger abhängig, sondern von unserem tollen Teamgeist. Besonders in der Abwehrarbeit haben wir große Schritte nach vorne gemacht. Deshalb bin ich sehr gespannt auf die weitere Entwicklung.“
 
Spielerbilanz
Torhüter: Elias Bönsel 1 Tor (12 Einsätze), Max Wollmann (10 Einsätze)
Feldspieler: Niko Hieber 56/2 Tore (11 Einsätze), Felix Bauer 54/3 Tore (12 Einsätze), Jakob Westenburger 39/2 Tore (10 Einsätze), Raphael Schnaufer 37/1 Tore (12 Einsätze), Tim Pfisterer 33/4 Tore (12 Einsätze), Dennis Bruch 17 Tore (10 Einsätze), Eronik Haklaj 15/1 Tore (11 Einsätze), Joschua Wild 9 Tore (9 Einsätze), Ruben Hermann 7 Tore (6 Einsätze), Nelli Schrammel 3 Tore (8 Einsätze), Robin Jan Krotschak 2 Tore (8 Einsätze), Simon Zurmühl 2 Tore (2 Einsätze), Mehmet Furkan Tekir 1 Tor (5 Einsätze), Judith Vatheuer 1 Tor (1 Einsatz), Jarno Cardinale (1 Einsatz)


E-Jugend 2019/20 – Die Jungen Wilden (I)
Der Zulauf an handballbegeistertem Nachwuchs ist ununterbrochen hoch bei den „Junior Jets“. Die logische Konsequenz: Nachdem zuletzt erstmals wieder zwei Mannschaften bei der E-Jugend gemeldet wurden, werden in der kommenden Saison sogar drei E-Jugendteams im TSB-Dress an den Start gehen. „Wir haben dauerhaft zwischen 20 und 25 Kindern im Training“, berichtet Trainer Michael Hieber voller Stolz: „Denn, dass alle gerne kommen und richtig Spaß haben, ist in diesem Alter das Wichtigste.“
 
Die E1, die sich fast ausschließlich aus dem jüngeren und starken Jahrgang 2010 zusammensetzte, beendete die Runde als starker Dritter im Bezirk Stauferland. Einen ebenso tollen vierten Platz in ihrer Staffel belegte die E2. Mehr als zufrieden zeigt sich Hieber nicht bloß mit dem sportlichen Verlauf, sondern vor allem mit der persönlichen Weiterentwicklung seiner jungen Schützlinge. Es zahle sich aus, dass der TSB auf ein etwas anderes Konzept setzt als die meisten anderen Vereine. Zum einen hat sich das Trainerteam frühzeitig entscheiden, in der 6+1-Runde zu starten und auf das große Feld zu spielen. Darüber hinaus wird die Priorität bewusst auf das Angiffsspiel gelegt. „Die Kinder sollen Erfolge haben, da legen wir großen Wert drauf“, so Hieber. Um auch Neueinsteiger optimal zu fördern, wird der TSB zur neuen Runde zusätzlich eine Mannschaft in der 4+1-Runde melden. Die schnellere Spielform mit weniger Spielern auf kleinerem Raum werde ohnehin im Training forciert.
 
Weiter wachsen sollen nicht nur die Handballer der Zukunft, sondern auch das berühmte „Team ums Team“. A-Jugend-Spielmacher Tom Abt wird während seinem FSJ künftig umso mehr Zeit für seine Tätigkeit als Co-Trainer finden. Ebenfalls ist Benedikt Ocker aus der B-Jugend längst nicht mehr zu verzichten, sei es als Trainer oder als Schiedsrichter bei den Spieltagen. Gloria, Natalie und Jana Schindler kümmern sich bereits seit drei Jahren um die koordinative Schulung. Zudem konnte mit Yannik Herkommer ein Mitstreiter gewonnen werden, der für Hieber weit mehr ist als nur ein Athletiktrainer. Sondern vielmehr ein Fachmann, der den Kindern das „richtige Laufen“ beibringe, auch unter hoher Geschwindigkeit. Eine in diesem Alter besonders wichtige Schulung, findet Hieber: „Wir haben das Experiment gewagt – und die wahnsinnig guten Ergebnisse bestätigen uns.“
 
F-Jugend 2019/20 – Die Jungen Wilden (II)

Bei den Allerjüngsten des TSB steht der Spaß im Vordergrund. Diana Hieber ist als Trainerin federführend, wusste mit FSJlerin Pia Arnholdt sowie den eigenen A-Jugendlichen (Can Oktay, Sascha Grützmacher, Tom Abt) immer zahlreiche helfende Hände an ihrer Seite. Die bunt gemischte Mannschaft nahm an den Wochenenden an den Spieltagen bei den Nachbarn im Bezirk teil, ganz ohne Ergebnis- und oder Erfolgsstreben. Michael Hieber verhehlt allerdings auch nicht, dass sich mit Lars Reinders und Jakob Leitner zwei „Top-Talente“ hervorgetan hätten. Beide kamen bereits regelmäßig in der E-Jugend zum Einsatz.
 
„Allerdings kam uns Corona nicht gerade gelegen“, äußert der Abteilungsleiter seine Sorgen. Aus nur noch sechs Kindern besteht die neue F-Jugend des TSB, so der aktuelle Stand. Dass man weiterhin eine Mannschaft stellen wird, ist nicht in Gefahr. Dennoch erhofft sich der TSB auch in Zusammenarbeit mit seinen neuen FSJlern Grützmacher und Abt wieder mehr Zulauf aus den Jahrgängen 2012 und jünger.
 
Neueinsteiger sind immer herzlich willkommen beim TSB: Bis wieder ein geregelter Trainingsbetrieb möglich ist, können sich interessierte Eltern bei Trainerin Diana Hieber (Telefon 07171-189764) melden.
 
(Text und Bilder: Nico Schoch - Porträtbilder: Jörg Frenze)