Einvernehmliche Trennung: Moritz Werner verlässt den TSB Gmünd

Der TSB Gmünd einigt sich mit Moritz Werner nach nur acht Monaten auf eine einvernehmliche Vertragsauflösung. Beim Württembergligisten SKV Oberstenfeld erhofft sich der 19-jährige Linkshänder nun mehr Einsatzzeiten bei einer weitaus kürzeren Fahrtzeit.


Nach nur 18 Spielen und 23 Toren ist das Kapitel TSB Gmünd für Moritz Werner vorerst beendet. Bei der dramatischen Aufholjagd zum 31:31-Remis in Söflingen am Sonntagabend fehlte er bereits im Kader. Kurz vor Ende der Wechselfrist hat sich der 19-Jährige, der vergangenen Sommer aus der A-Jugend von Frisch Auf Göppingen nach Gmünd gekommen war, dem SKV Oberstenfeld angeschlossen.

Obwohl Werner bislang der einzige Linkshänder im TSB-Rückraum war, nahm er meist nur eine Reservistenrolle ein. Dass er nicht die erhofften Einsatzzeiten bekam, war für den BWL-Studenten besonders ärgerlich angesichts der knapp einstündigen Fahrtstrecke, die er dreimal wöchentlich von Freiberg am Neckar nach Gmünd zurücklegte. Der Anruf aus Oberstenfeld, den Württembergliga-Letzten im Abstiegskampf zu unterstützen, kam da genau richtig.

Im Rückblick möchte Werner die durchaus lehrreiche Zeit beim Oberliga-Achten dennoch keinesfalls missen. „Ich bin sehr traurig über meinen frühen Abschied, aber auch dankbar, dass der TSB mir diesen Schritt nun ermöglicht“, sagt er und verschweigt dabei auch sein Dank an das Team nicht: „Die Mannschaft ist von Anfang an super und sehr offen mit mir umgegangen, das findet man nicht bei jedem Verein so vor. Ich bin mir sicher, dass die Jungs die restliche Saison rocken werden und drücke dafür fest die Daumen.“

Großes Bedauern schwingt beim Sportlichen Leiter Jürgen Rilli mit, der dem Wunsch nach einer einvernehmlichen Trennung dennoch nachgekommen ist. Immerhin soll ein junger Spieler so viel Spielzeit sammeln wie nur möglich. „Wir wollten die Runde gerne gemeinsam beenden“, betont Rilli. Doch er hätte sich vom Rückraumtalent mehr Geduld gewünscht, um sich im Training für mehr Einsätze in der vierten Liga zu empfehlen: „Wir haben ihm die Zeit gegeben, die er sich auch hätte geben sollen. Die individuellen Interessen sind das eine, aber im Handball ist es letztlich wichtig, dass man die mannschaftlichen Interessen weiterverfolgt.“

Obwohl mit Rechtsaußen Wolfgang Bächle nur noch ein Linkshänder übrig bleibt, wird der TSB keine spontanten Nachverpflichtungen tätigen. Immerhin steht mit Eigengewächs Vincent Pick ein Back-Up aus dem Perspektivteam bereit. Zudem hat sich der Gmünder Rückraum auch dann als oberligatauglich erwiesen, wenn nur Rechtshänder auf dem Feld standen. Mit Andreas Maier, Tom Abt und Arian Pleißner seien „genügend Alternativen“ für die rechte Rückraumposition vorhanden, wie Rilli anmerkt: „Gerade weil es diese Spieler auf der ungewohnten Position gut gemacht haben, hat Moritz Werner nur so wenig Spielanteile erhalten.“

Gleichzeitig sehnt man beim TSB aber auch die Rückkehr von Patrick Watzl herbei, der sich nach seiner schweren Knieverletzung behutsam wieder ins Training einsteigen wird. „Wir bauen keinerlei Druck auf“, so Rilli über den 20-Jährigen: „Patrick wird in dieser Saison sicherlich noch ein paar Spiele absolvieren. Doch wann das der Fall sein wird, lassen wir völlig offen.“

(Text: Nico Schoch - Bilder: Enrico Immer, Nico Schoch)

DANKE FÜR DEINEN EINSATZ BEIM TSB, MORITZ !