Mit Stefan Scholz schließt sich das nächste aufstrebende Talent aus der Region dem TSB Gmünd an. Nach zwei Jahren als Top-Torschütze bei der HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf fühlt sich der rechte Rückraumspieler bereit für den nächsten großen Sprung.
Die rechte Angriffsseite ist derzeit noch die große Problemzone beim TSB Gmünd – was daran liegt, dass sie über weite Strecken nur mit einem Linkshänder besetzt war. Eigengewächs Patrick Watzl kehrte erst vor zwei Wochen nach seiner schweren Knieverletzung zurück, Moritz Werner verabschiedete sich im Februar vorzeitig zum SKV Oberstenfeld und für den Rest der Saison fällt nun auch noch Rechtsaußen Wolfgang Bächle (Kahnbeinbruch) aus. Auf der Suche nach der dringend benötigten Verstärkung sind die Jets nun quasi direkt vor der eigenen Haustüre fündig geworden.
Stefan Scholz von der HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf ist der wohl torhungrigste Linkshänder in der Region. Bereits vor einem Jahr hatte sich der Oberliga-Zehnte um die Dienste des 22-Jährigen bemüht. Dieser gesteht ganz offen, damals noch nicht für den großen Schritt in die vierthöchste Spielklasse bereit gewesen zu sein. „Doch in dieser Runde habe ich eine Führungsrolle eingenommen und mich so weiterentwickelt, um die neue Herausforderung anzunehmen“, sagt Scholz. Alleine die bloßen Zahlen lesen sich durchaus beeindruckend: Mit 136/11 Toren ist er die Lebensversicherung des Verbandsligisten aus dem Lautertal und zugleich achtbester Schütze ligaweit. Seine 107 Tore aus der Vorsaison hat Scholz längst übertroffen und ging bei der 33:40-Niederlage gegen Unterensingen am vergangenen Wochenende wieder einmal mit elf Treffern voran. Selbstbewusst meint der aus Oberalfingen stammende Linkshänder: „Wenn es so gut läuft, dann will man auch in Zukunft sein volles Potenzial ausschöpfen.“
Sein neuer Club bekam diese Wurfkraft bereits vor drei Jahren am eigenen Leib zu spüren. Mit der A-Jugend seines Heimatvereins SG Hofen/Hüttlingen schenkte er dem TSB in zwei Württemberg-Oberliga-Partien 15 Treffer ein. Auf der Gegenseite damals: Seine künftigen Mitspieler Tom Abt, Arian Pleißner, Vincent und Valentin Pick sowie Positionskollege Patrick Watzl. „Da ging es immer voll zur Sache“, denkt Scholz an diese heißen Ostalbderbys zurück. Sportlich kennt man sich also und „ich weiß schon ein bisschen, wie die anderen ticken und spielen.“ Genau den in Gmünd gepflegten Stil, konsequent auf Talente zu setzen, findet der Neuzugang besonders attraktiv. Bei seinen Spielbesuchen in der Großen Sporthalle sei ihm sofort aufgefallen, dass „der temporeiche und jugendliche Spielstil in der Mannschaft perfekt zu mir passen.“
Als A-Jugendlicher glänzte Scholz mit Hofen/Hüttlingen auf überregionaler Ebene, gleichzeitig traf er schon als Teenager insgesamt 82-mal für die Aktiventeams in der Bezirks- und Landesliga. Seitdem verfolgt auch Jürgen Rilli diesen spannenden Werdegang ganz genau. Dem Sportlichen Leiter des TSB imponierten dabei nicht alleine die konstant starken Auftritte bei der HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf in den vergangenen zwei Jahren: „Es spricht für ihn, dass er sich dort ganz bewusst weiterentwickeln wollte. Der große Schritt, den er zu uns macht, ist wohlüberlegt.“
Seine Wurfvarianten konnte Scholz in dieser Zeit weiter optimieren, zeigt sich aber auch selbstkritisch: „In der Abwehr kann ich bestimmt noch besser werden und ab und zu vielleicht auch noch mehr Sicherheit ausstrahlen.“ Der bevorstehende Konkurrenzkampf in einem der jüngsten Oberliga-Teams könne da nicht schaden. Mit Respekt, aber ohne Angst will er die große Herausforderung annehmen: „Es gibt immer Höhen und Tiefen. Doch wenn wir als Mannschaft an die Leistungen dieser Saison anknüpfen können, brauchen wir uns über den Klassenerhalt keine Sorgen machen. Für mich wird vieles Neu sein und ich muss deshalb weiter an mir arbeiten.“
Worte, die sein künftiger Trainer gerne vernimmt. Scholz sei ein „interessanter und spielintelligenter“ Akteur, freut sich Michael Stettner: „Er kann einfache Tore aus dem Rückraum werfen, harmoniert aber auch sehr gut mit dem Kreisläufer. Mit diesen Qualitäten wird er bei uns eine wichtige Rolle spielen.“ Beim Blick auf die rechte Rückraumposition verspürt Stettner gleich eine doppelte Vorfreude, denn auch der zurückgekehrte Watzl sei ein gefühlter Neuzugang. Endlich wieder zwei Linkshänder aufbieten zu können, „ermöglicht uns ganz andere Optionen in unserer Spielweise.“ Wobei auch die Rechtshänder Andreas Maier und Tom Abt die ungewohnte Rolle stets zuverlässig ausgefüllt haben.
Zuversichtlich, dass aus der bisherigen Problemzone ein neues Prunkstück entsteht, zeigt sich auch Rilli. „Mit Stefan und Patrick sind wir nun optimal aufgestellt“, erklärt der Sportliche Leiter: „Stefan ist extrem ehrgeizig und besitzt großes Potenzial. Mit noch intensiverem Training und Nebenleuten, die das Spiel nochmals schneller machen, wird er den nächsten Schritt machen.“ Zwei weitere Verstärkungen will Rilli in Kürze präsentieren – damit sei die Kaderplanung für die kommende Saison dann abgeschlossen.
Steckbrief: Das ist Stefan Scholz
Position: Rückraum rechts
Geburtsdatum: 02.Januar 2001
Wohnort: Oberalfingen
Größe: 1,92 Meter
Beruf: Rolladen- und Sonnenschutzmechatroniker
Hobbies: Handball, Freunde treffen
Bisherige Vereine: SG Hofen/Hüttlingen (2007 – 2021), HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf (2021 – 23)
Größter Erfolg: Württemberg-Oberliga in der A-Jugend
- Mit Stefan Scholz schließt sich das nächste aufstrebende Talent aus der Region dem TSB Gmünd an. Nach zwei Jahren als Top-Torschütze bei der HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf fühlt sich der rechte Rückraumspieler bereit für den nächsten großen Sprung.
Die rechte Angriffsseite ist derzeit noch die große Problemzone beim TSB Gmünd – was daran liegt, dass sie über weite Strecken nur mit einem Linkshänder besetzt war. Eigengewächs Patrick Watzl kehrte erst vor zwei Wochen nach seiner schweren Knieverletzung zurück, Moritz Werner verabschiedete sich im Februar vorzeitig zum SKV Oberstenfeld und für den Rest der Saison fällt nun auch noch Rechtsaußen Wolfgang Bächle (Kahnbeinbruch) aus. Auf der Suche nach der dringend benötigten Verstärkung sind die Jets nun quasi direkt vor der eigenen Haustüre fündig geworden.
Stefan Scholz von der HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf ist der wohl torhungrigste Linkshänder in der Region. Bereits vor einem Jahr hatte sich der Oberliga-Zehnte um die Dienste des 22-Jährigen bemüht. Dieser gesteht ganz offen, damals noch nicht für den großen Schritt in die vierthöchste Spielklasse bereit gewesen zu sein. „Doch in dieser Runde habe ich eine Führungsrolle eingenommen und mich so weiterentwickelt, um die neue Herausforderung anzunehmen“, sagt Scholz. Alleine die bloßen Zahlen lesen sich durchaus beeindruckend: Mit 136/11 Toren ist er die Lebensversicherung des Verbandsligisten aus dem Lautertal und zugleich achtbester Schütze ligaweit. Seine 107 Tore aus der Vorsaison hat Scholz längst übertroffen und ging bei der 33:40-Niederlage gegen Unterensingen am vergangenen Wochenende wieder einmal mit elf Treffern voran. Selbstbewusst meint der aus Oberalfingen stammende Linkshänder: „Wenn es so gut läuft, dann will man auch in Zukunft sein volles Potenzial ausschöpfen.“
Sein neuer Club bekam diese Wurfkraft bereits vor drei Jahren am eigenen Leib zu spüren. Mit der A-Jugend seines Heimatvereins SG Hofen/Hüttlingen schenkte er dem TSB in zwei Württemberg-Oberliga-Partien 15 Treffer ein. Auf der Gegenseite damals: Seine künftigen Mitspieler Tom Abt, Arian Pleißner, Vincent und Valentin Pick sowie Positionskollege Patrick Watzl. „Da ging es immer voll zur Sache“, denkt Scholz an diese heißen Ostalbderbys zurück. Sportlich kennt man sich also und „ich weiß schon ein bisschen, wie die anderen ticken und spielen.“ Genau den in Gmünd gepflegten Stil, konsequent auf Talente zu setzen, findet der Neuzugang besonders attraktiv. Bei seinen Spielbesuchen in der Großen Sporthalle sei ihm sofort aufgefallen, dass „der temporeiche und jugendliche Spielstil in der Mannschaft perfekt zu mir passen.“
Als A-Jugendlicher glänzte Scholz mit Hofen/Hüttlingen auf überregionaler Ebene, gleichzeitig traf er schon als Teenager insgesamt 82-mal für die Aktiventeams in der Bezirks- und Landesliga. Seitdem verfolgt auch Jürgen Rilli diesen spannenden Werdegang ganz genau. Dem Sportlichen Leiter des TSB imponierten dabei nicht alleine die konstant starken Auftritte bei der HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf in den vergangenen zwei Jahren: „Es spricht für ihn, dass er sich dort ganz bewusst weiterentwickeln wollte. Der große Schritt, den er zu uns macht, ist wohlüberlegt.“
Seine Wurfvarianten konnte Scholz in dieser Zeit weiter optimieren, zeigt sich aber auch selbstkritisch: „In der Abwehr kann ich bestimmt noch besser werden und ab und zu vielleicht auch noch mehr Sicherheit ausstrahlen.“ Der bevorstehende Konkurrenzkampf in einem der jüngsten Oberliga-Teams könne da nicht schaden. Mit Respekt, aber ohne Angst will er die große Herausforderung annehmen: „Es gibt immer Höhen und Tiefen. Doch wenn wir als Mannschaft an die Leistungen dieser Saison anknüpfen können, brauchen wir uns über den Klassenerhalt keine Sorgen machen. Für mich wird vieles Neu sein und ich muss deshalb weiter an mir arbeiten.“
Worte, die sein künftiger Trainer gerne vernimmt. Scholz sei ein „interessanter und spielintelligenter“ Akteur, freut sich Michael Stettner: „Er kann einfache Tore aus dem Rückraum werfen, harmoniert aber auch sehr gut mit dem Kreisläufer. Mit diesen Qualitäten wird er bei uns eine wichtige Rolle spielen.“ Beim Blick auf die rechte Rückraumposition verspürt Stettner gleich eine doppelte Vorfreude, denn auch der zurückgekehrte Watzl sei ein gefühlter Neuzugang. Endlich wieder zwei Linkshänder aufbieten zu können, „ermöglicht uns ganz andere Optionen in unserer Spielweise.“ Wobei auch die Rechtshänder Andreas Maier und Tom Abt die ungewohnte Rolle stets zuverlässig ausgefüllt haben.
Zuversichtlich, dass aus der bisherigen Problemzone ein neues Prunkstück entsteht, zeigt sich auch Rilli. „Mit Stefan und Patrick sind wir nun optimal aufgestellt“, erklärt der Sportliche Leiter: „Stefan ist extrem ehrgeizig und besitzt großes Potenzial. Mit noch intensiverem Training und Nebenleuten, die das Spiel nochmals schneller machen, wird er den nächsten Schritt machen.“ Zwei weitere Verstärkungen will Rilli in Kürze präsentieren – damit sei die Kaderplanung für die kommende Saison dann abgeschlossen.
Steckbrief: Das ist Stefan Scholz
Position: Rückraum rechts
Geburtsdatum: 02.Januar 2001
Wohnort: Oberalfingen
Größe: 1,92 Meter
Beruf: Rolladen- und Sonnenschutzmechatroniker
Hobbies: Handball, Freunde treffen
Bisherige Vereine: SG Hofen/Hüttlingen (2007 – 2021), HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf (2021 – 23)
Größter Erfolg: Württemberg-Oberliga in der A-Jugend
Nach nur einem Jahr wird Jan Spindler den TSB Gmünd wieder verlassen. Der Rückraum-Regisseur, der vom TSV Alfdorf/Lorch kam, bringt es bislang auf 30 Tore in 28 Spielen. Der Sprung in die Stammformation blieb dem 29-Jährigen allerdings verwehrt. „Der hohe Aufwand hat sich persönlich leider nicht rentiert“, bedauert Spindler seine meist nur geringen Einsatzzeiten. Wobei das keinesfalls als Kritik an Team oder Trainer gemeint ist: „Ich fühle mich mega wohl in diesem verschworenen Haufen, weshalb mir der Abschied echt schwer fällt. Im Nachhinein betrachtet wäre ich gerne früher dabei gewesen. Rein sportlich und von der Geschwindigkeit her konnte ich mir vieles abschauen in dieser jungen Truppe, die immer ordentlich auf die Tube drückt.“ Durch einen beruflichen Wechsel allerdings sei es zudem kaum noch möglich, dreimal pro Woche zu trainieren. Um „mit etwas weniger Aufwand wieder mehr Handball zu spielen“, zieht es Spindler daher zu seinem Jugendverein HSG Bargau/Bettringen in die Landesliga.
Eine Entscheidung, für die Michael Stettner Verständnis zeigt. „Jan hat nicht so viel gespielt, wie er es verdient gehabt hätte“, sagt der TSB-Coach mit Blick auf großen Konkurrenzkampf: „Doch in der Rückrunde ist er immer stabiler geworden und konnte der Mannschaft mit seinem Spielwitz wichtige Impulse geben.“ Eine echte Bereicherung sei Spindler für die Jets gewesen, betont ebenso der Sportliche Leiter Jürgen Rilli: „Wir haben ihm den nächsten Schritt zugetraut und hätten ihm gerne noch die nötige Zeit gegeben, um sich in der Oberliga zu etablieren. Dieser Abschied kommt viel zu früh, doch natürlich verstehe ich seine privaten und beruflichen Gründe.“
(Nico Schoch)