Handball, Oberliga: Der TSB Gmünd bietet Nervenkitzel bis zur letzten Sekunde, bevor der große Coup perfekt ist. Beim überraschenden 31:28 (17:12) – Heimerfolg gegen den Drittliga-Absteiger TVS 1907 Baden-Baden glänzen die „Jets“ mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und überstehen auch ihre übliche Zitterphase in der zweiten Halbzeit.
Um Punkt 21 Uhr war es so weit. Unter dem Jubel der 500 Zuschauer hüpften die TSBler ausgelassen durch die Große Sporthalle und ließen sich für ihren Überraschungserfolg feiern. Wobei das zweite Erfolgserlebnis gegen einen letztjährigen Drittligisten innerhalb einer Woche gar nicht allzu überraschend kam. Schon mit dem 39:39-Remis beim Gruppenersten SG Köndringen/Teningen hatten die Gmünder ihre wahre Stärke wiederentdeckt, gegen Baden-Baden dominierten sie die erste Hälfte und führten da bereits mit sieben Toren. „Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen und haben schlecht verteidigt“, war TVS-Trainer Sandro Catak entsprechend bedient. Sein Team bleibt somit ein gern gesehener Gast in der Stauferstadt, beim sechsten Auftritt fuhr man zum fünften Mal mit leeren Händen heim. Daran konnte auch eine Aufholjagd nach dem Seitenwechsel nichts ändern. „Wir haben Kampfgeist gezeigt, doch die Hypothek war am Ende einfach zu groß“, so Catak.
Um Punkt 21 Uhr war es so weit. Unter dem Jubel der 500 Zuschauer hüpften die TSBler ausgelassen durch die Große Sporthalle und ließen sich für ihren Überraschungserfolg feiern. Wobei das zweite Erfolgserlebnis gegen einen letztjährigen Drittligisten innerhalb einer Woche gar nicht allzu überraschend kam. Schon mit dem 39:39-Remis beim Gruppenersten SG Köndringen/Teningen hatten die Gmünder ihre wahre Stärke wiederentdeckt, gegen Baden-Baden dominierten sie die erste Hälfte und führten da bereits mit sieben Toren. „Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen und haben schlecht verteidigt“, war TVS-Trainer Sandro Catak entsprechend bedient. Sein Team bleibt somit ein gern gesehener Gast in der Stauferstadt, beim sechsten Auftritt fuhr man zum fünften Mal mit leeren Händen heim. Daran konnte auch eine Aufholjagd nach dem Seitenwechsel nichts ändern. „Wir haben Kampfgeist gezeigt, doch die Hypothek war am Ende einfach zu groß“, so Catak.
Gänzlich anders sieht die Gefühlswelt bei den Jets aus, die nach dem Vier Pleiten-Fehlstart nun so richtig angekommen sind in dieser Saison. „Eigentlich machen wir gar nicht so viel anders“, meint Trainer Michael Stettner schulterzuckend: „Aber wir treten mit einem ganz anderen Selbstbewusstsein, größerer Freude und besserer Körpersprache auf als noch vor ein paar Wochen. Wenn dann auch die Ergebnisse stimmen, dann fällt vieles leichter.“ Zu Spielbeginn hatte Stettner selbst für eine erste kleine Überraschung gesorgt, denn im Tor begann Tobias Klemm anstelle von Daniel Mühleisen. Der Neuzugang rechtfertigte das Vertrauen auf Anhieb und parierte direkt den ersten Wurf, Nicola Rascher sowie Jonas Schwenk sorgten mit ihren Treffern innerhalb der ersten 90 Sekunden für den 2:0-Start. „Im Tor haben wir ein echtes Luxusproblem“, erklärte der Trainer sein glückliches Händchen: „Tobi hat bislang deutlich weniger gespielt, als er es verdient gehabt hätte und daher war das überfällig. Schon beim Aufwärmen treibt er die Mannschaft mit seiner Ausstrahlung an.“
Das zog sich auch wie ein Roter Faden durch die erste Halbzeit. Je mehr Bälle der Keeper zu fassen bekam, umso breiter wurde auch die Brust seiner Vorderleute. Trotz zwei früher Zeitstrafen legte der TSB schnell ein 9:4 (10.) vor. „Sowohl offensiv als auch defensiv ist unser Matchplan vollkommen aufgegangen“, freute sich Stettner. Ruhig und zielsicher agierten seine Mannen, so dass Baden-Baden gar nicht erst sein gefährliches Umschaltspiel aufziehen konnte. Gegen die rein zahlenmäßig beste Abwehr der Liga erspielten sich die vom starken Spielmacher Tom Abt angeführten Gmünder immer wieder freie Wurfchancen. Als die beiden Außen Eric Zimmermann und Wolfgang Bächle auf 14:7 (21.) erhöhten, schien alles wie am Schnürchen zu laufen. Jonas Waldenmaier sorgte vom Kreis sogar für ein Acht Tore-Polster – hätte sein Trainer nicht wenige Sekunden zuvor eine Auszeit genommen. „Das sah natürlich unglücklich aus“, nahm Stettner die Schuld auf sich, denn der TSB geriet kurzzeitig aus dem Tritt und der Vorsprung schrumpfte auf 15:11 (28.). „Wir hätten mit plus sieben in die Kabine gehen müssen, doch das ist Meckern auf hohem Niveau“, war Stettner dennoch sehr angetan von der Leistung.
Doch den Hausherren ging im Angriff zunehmend der Schwung verloren. Gleich nach Wiederanpfiff tastete sich Baden-Baden durch zwei Tempo-Gegenstöße auf 18:15 (35.) heran. Dank seinem starken Rückhalt behielt der TSB zunächst noch die Kontrolle. Klemm schickte zunächst Bächle mit einem Konter zum 20:16 (37.) auf die Reise und wurde dann von Maximilian Strüwing am Kopf getroffen, der dafür zwei Minuten lang auf die Bank geschickt wurde. Obwohl Klemm auch danach stark parierte, machten sich die Gmünder mit einfachen Ballverlusten nun selbst das Leben schwer. Nach vier Gegentreffern in Folge zum 22:21 (45.) zog der Trainer die Notbremse und entschied sich in der Auszeit zu einem Torwartwechsel, der sich später ebenfalls als goldrichtig erweisen sollte. Vom 24:24 (49.) bis zum 27:27 (53.) stand der Heimsieg plötzlich auf der Kippe, wobei Arian Pleißner und Zimmermann ihre Farben zunächst im Vorteil hielten.
Doch zum genau richtigen Zeitpunkt war der für Klemm zwischen die Pfosten gerückte Daniel Mühleisen zur Stelle und verhinderte sogar den möglichen Rückstand. Im Gegenzug avancierte Zimmermann zum Matchwinner. Der „Mister Zuverlässig“ verwandelte erst einen Strafwurf eiskalt und erhöhte, von Nicola Rascher glänzend eingesetzt, aus spitzem Winkel auf 29:27 (56.). Obwohl Gästeakteur Franz Henke nach seiner dritten Zeitstrafe Rot sah, mussten die Gmünder noch einige bange Minuten überstehen. TVS-Rechtsaußen Tim Krauth markierte gegen seinen Kollegen aus der Beachhandball-Nationalmannschaft, Daniel Mühleisen, nochmals den Anschluss. Andreas Maier erzielte den erlösenden 30.TSB-Treffer und peitschte das Publikum nochmals enthusiastisch an, als er einen weiten Abwurf mit einer Flugparade abfing. „Andi ist unser emotionaler Leader und einfach nicht wegzudenken, auch wenn er in der Torschützenliste meist nicht ganz oben steht“, betont Stettner.
Nachdem Mühleisen einen Wurf von Vollmer um den Pfosten gedreht und Bächle den 31:28-Sieg perfekt gemacht hatte, bot sich dem Trainer wieder einmal die Qual der Wahl. Und zwar bei der Kür des „Spieler des Tages“, die in der Mannschaftskabine längst zu einem festen Ritual geworden ist. Sowohl Maier als auch die Flügelzänge Bächle und Zimmermann, die zusammen knapp die Hälfte aller Tore erzielten, hätten es verdient gehabt. Doch das Rennen machte Klemm, der in der ersten Halbzeit die Grundlage für den zweiten Saisonsieg gelegt hatte. Diese Kür gehört sicherlich zu den angenehmeren Pflichten des Trainers, der allerdings auf das wiederholte Zittern in der zweiten Hälfte gerne verzichten würde: „Ich hätte mir das ein bisschen souveräner gewünscht und wir müssen schauen, dass wir es in Zukunft gar nicht erst soweit kommen lassen.“
Doch mit dem nötigen Selbstvertrauen geht der Aufwärtstrend bei den Jets weiter. „Aktuell sind wir dabei die richtigen Lehren aus den ersten Spielen zu ziehen und die Saison in die richtige Richtung zu lenken“, resümiert Stettner, hebt aber gleichzeitig den mahnenden Zeigefinger. Die drei Punkte gegen die Drittliga-Absteiger tun zwar der Seele gut: „Doch das ist nur eine Momentaufnahme. Es muss in unseren Köpfen sein, dass das nicht von alleine geht und wir bislang überhaupt nichts gewonnen haben.“ Zumal dem Gruppensiebten (5:9 Punkte) schon am Freitagabend die nächste schwere Auswärtsfahrt zum TV Willstätt (7:7), einem weiteren letztjährigen Drittliga-Absteiger bevorsteht. Ohne Druck kann der TSB dort antreten, um dann vielleicht das nächste Ausrufezeichen zu setzen. Denn wirklich unverwundbar ist in dieser Liga niemand.
TSB: Tobias Klemm, Daniel Mühleisen – Wolfgang Bächle (9), Eric Zimmermann (6/1), Nicola Rascher (5), Tom Abt (3), Andreas Maier (3), Jonas Waldenmaier (3), Arian Pleißner (1), Jonas Schwenk (1), Stefan Scholz, Patrick Watzl, Louis Waldraff (n.e.), Vincent Pick (n.e.), Stephan Mühleisen (n.e.), Philipp Schwenk (n.e.)
TVS: Dominik Horn, Dominik Herz – Jeremias Seebacher (10), Julian Schlager (4), Ben Veith (4), Maximilian Strüwing (4/2), Tim Krauth (3), Lukas Veith (2), Elias Meier (1), Franz Henke, Sebastian Wichmann, Matthias Seiter, Mirco Schlageter, Andre Ockert, Maximilian Vollmer
Siebenmeter: TSB 2/1 – TVS 2/2
Zeitstrafen: TSB 6 Minuten – TVS 12 Minuten
Rote Karte: Franz Henke (TVS/56./Dritte Zeitstrafe)
Schiedsrichter: Stefan Schmid-Denzinger, Tobias Hägele (TV Altbach)
Zuschauer: 500
(Nico Schoch)