Im ersten Testspiel vor heimischer Kulisse konnte sich der TSB Gmünd am Donnerstagabend mit 29:28 (13:13) gegen seinen Württembergliga-Kontrahenten TSV Heiningen durchsetzen. Für Stefan Klaus war das Endresultat eher unbedeutend, vielmehr freute sich der TSB-Coach trotz Personalsorgen über erste spielerische Fortschritte.
Doch nicht nur die Gmünder hatten auf mehrere angeschlagene oder erkrankte Akteure verzichten müssen,
auch die Gäste waren ersatzgeschwächt angereist. „Es war gewissermaßen ein Spiel ohne Wert“, resümierte Klaus nach Spielende, schob aber sofort hinterher, dass es „für uns dennoch ein wichtiger Schritt war, uns wieder dem Wettkampfcharakter anzunähern.“ Auch sein Co-Trainer Patrick Schamberger gehörte zum Aufgebot und fügte sich mit drei Treffern mehr als ordentlich ins Geschehen ein. „Er ist selbst immer noch topfit und wenn Not am Mann ist, ist er sicherlich eine Alternative für verschiedene Position“, betont Klaus, der sich diese Option „nur für den Notfall“ offen halten möchte.
Die knapp 50 Zuschauer in der Großen Sporthalle, die sich einen ersten Eindruck in der noch jungen Saison verschaffen wollten, erlebten von Beginn an einen couragierten Auftritt beider Teams. Angeführt vom treffsicheren Dominik Sos, der auf insgesamt elf Torerfolge kommen sollte, erspielten sich die TSBler frühzeitig einen 6:2-Vorsprung und boten zugleich einen Vorgeschmack auf jene Feinheiten, die in der neuen Runde verstärkt sichtbar werden sollen. „Wir wollen versuchen, eine offensive Abwehrformation über verschiedene Spieler aufzubauen und haben deshalb verschiedene Aufstellungen ausprobiert“, erklärte Klaus. Allrounder Felix Häfner agierte dabei zumeist an der Spitze der Defensivarbeit. Auf der Gegenseite probte man mehrere Variationen, oftmals mit zwei Kreisläufern, zugleich aber auch mit der gewohnten Durchschlagskraft aus dem Rückraum. Nach knapp einer Viertelstunde fand auch der TSV besser in die Partie hinein, so dass auch der gute TSB-Tormann Giovanni Gentile den erstmaligen Rückstand beim 8:9 nicht mehr verhindern konnte. Schamberger mit einem eiskalt vollendeten Konter sowie Sos per Strafwurf brachten die Gmünder erneut in Front, doch musste man kurz vor der Pause noch den 13:13-Ausgleich hinnehmen.
Auch nach Wiederanpfiff lieferten sich die beiden Ligakonkurrenten eine intensive Begegnung auf Augenhöhe, welche bereits einen ersten Vorgeschmack für die kommenden Duelle lieferte. Hatten im ersten Durchgang noch zwei solide Abwehrreihen den Spielverlauf bestimmt, so folgte nun insbesondere in der Offensive ein offener Schlagabtausch. Die Gmünder konnten zunächst stets einen Treffer vorlegen, Heiningen allerdings prompt wieder gleichziehen. Nach knapp 45 Spielminuten sorgte Lukas Waldenmaier, der vorne wie auch hinten einen starken Eindruck hinterließ, mit drei Treffern in Folge für eine 22:20-Führung. Heiningen drehte die Partie zwischenzeitlich auf 23:25 (51.), doch in der Schlussphase sicherten Sos und Bächle den knappen TSB-Erfolg.
Stefan Klaus hofft nun auf eine schnelle Rückkehr der fehlenden Spieler und auch darauf, dass man die beiden Neuzugänge Hendrik Prahst sowie Lukas Kauderer mit Doppelspielrecht zunehmend in das Teamgefüge einbauen kann. Aus den abgelaufenen sechs Wochen der Saisonvorbereitung jedenfalls kann der 40-Jährige durchweg von positiven Erkenntnissen berichten: „Die Jungs sind sehr engagiert und wir haben derzeit einen vernünftigen Mix aus Ausdauer, Kraft und Spiel in der Halle gefunden. Wir sind voll im Zeitplan.“ Je näher der Pflichtspielauftakt am ersten Septemberwochenende rückt, desto mehr gerät auch der spielerische Feinschliff in den Fokus. „Wir wollen aus der Abwehr heraus schnell und mit viel Schwung nach vorne kommen“, so gibt Klaus die Zielsetzung für die kommenden Trainingseinheiten und –spiele voraus. Am 31.Juli testet der TSB ein weiteres Mal vor heimischer Kulisse, mit den Sportfreuden Schwaikheim ist dann der Vorjahressechste der Württembergliga Nord zu Gast.
Für den TSB spielten: Giovanni Gentile - Dominik Sos (11/4), Wolfgang Bächle (6), Lukas Waldenmaier (4), Sven Petersen (4), Patrick Schamberger (3), Jonas Waldenmaier (1), Felix Häfner, Samuel Glaser, Simon Frey, Tom Abt
(Text und Bilder: Nico Schoch)