"Wir müssen nun eine Reaktion zeigen"

Nach der ersten Saisonniederlage ist vor dem Lokalderby: Der TSB Gmünd gastiert am Samstagabend (19:30 Uhr / Kreuzberghalle Nenningen) bei der SG Lauterstein und vor allem für Stefan Klaus wird es ein besonderes Aufeinandertreffen. Erstmals erlebt der 41-Jährige das Derby aus der Gmünder Perspektive, von 2012 bis 2017 stand er noch bei der SG an der Seitenlinie. Vor dessen 60-minütiger Rückkehr zum Heimatverein hat sich Nico Schoch mit dem TSB-Trainer unterhalten.


Hallo Stefan, das Verlieren warst du als TSB-Trainer bislang nicht gewohnt. Wie enttäuschend war der Moment, als die erste Pflichtspielniederlage fest stand?
Klaus: Zum aktuellen Zeitpunkt tut es natürlich weh. Gegen eine starke Mannschaft, die derzeit einen Lauf hat, wollten wir Paroli bieten und unsere Stärken auf die Platte bringen wollten. Das haben wir nicht geschafft, die Niederlage war verdient.

Dabei sah es in den ersten 25 Minuten so aus, als hättet ihr mit dem konstanten Zwei Tore-Vorsprung alles im Griff. Woran lag es, dass ihr das nicht aufrecht erhalten konntet?
Klaus: Wir haben zwei Dinge grundsätzlich falsch gemacht. Einerseits waren wir im Angriff zu ungeduldig, haben uns von der Hektik verleiten lassen und oftmals zu früh die Entscheidungen getroffen. So haben wir den Gegner zu einfachen Toren eingeladen, unsere vielen technischen Fehler sind allesamt direkt bestraft worden. Zudem haben wir im Verbund gegen den stehenden Angriff nicht gut verteidigt und die Eins-gegen-Eins-Situationen nicht konsequent geführt. Mit Hablizel und Klemmer haben wir die beiden herausragenden Einzelspieler nicht in den Griff bekommen. Das war entscheidend dafür, dass wir 38 Tore kassiert und uns 34 eigene Tore deshalb nicht gereicht haben.

Womit erklärst du dir diese plötzliche Fehleranfälligkeit, die man zuletzt von der Mannschaft gar nicht gewohnt war?
Klaus: Wir hätten ein sehr gutes Spiel machen müssen, um in Unterensingen zu gewinnen. Das ist uns an diesem Tag nicht gelungen. Gleichzeitig muss man eben auch feststellen, dass der Gegner einen Sahnetag erwischt und wirklich am Optimum gespielt hat. Aus meiner Sicht ist es schön, dass wir nun gezielter an unseren Fehlern arbeiten und die richtigen Erkenntnisse aus diesem Spiel ziehen können.

Mit 20:4 Punkten belegt ihr weiterhin die Tabellenspitze. War die erste Niederlage ein Dämpfer zum richtigen Zeitpunkt, wie Yannik Leichs nach Spielende meinte?
Klaus: So kann man es sicher beschreiben. Es muss aber auch in den Köpfen bleiben, dass wir 13 Pflichtspiele in Folge ungeschlagen waren und eine solche Serie kommt nicht ungefähr. Dass diese Serie irgendwann reißen musste, war jedem klar, auch wenn es natürlich niemand gehofft hat. Insgesamt ist die Liga doch noch zu ausgeglichen und keine Mannschaft bereit für einen Alleingang, auch wir nicht. Wir werden uns jetzt nicht aus der Ruhe bringen lassen, es ist nichts dramatisches passiert. Wir müssen uns den Mund abwischen und am Samstag in Lauterstein ein besseres Spiel zu machen.

Wie besonders ist das Gastspiel bei deinem Heimatverein für dich persönlich?
Klaus: Natürlich ist es kein Spiel wie jedes andere. Dennoch wollen wir unbedingt gewinnen, auch Lauterstein will nach drei Niederlagen wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. Ich hoffe auf eine volle Halle, ein schönes Handballspiel und vor allem darauf, dass wir von unserer Seite wieder eine höhere Qualität einbringen können.

Lauterstein hat nur eines der vergangenen sechs Partien gewonnen und ist auf Rang sieben zurückgefallen. Sind die Rollen damit klar verteilt?
Klaus: Das hat gar nichts zu sagen. Die SG hat ein wichtiges Heimspiel vor der Brust und die Mannschaft will ihrem ehemaligen Trainer sicher zeigen, dass sie nichts verlernt haben. Die werden sich zerreißen und das ist auch gut so. Unsere Aufgabe wird es sein, dagegenzuhalten und unsere Stärken gemeinsam aufs Parkett zu bringen.

Am Samstag geht es zum Mitabsteiger, kommende Woche folgt das Topspiel gegen den Tabellenzweiten Wolfschlugen. Sind das die wirklichen Gradmesser für den TSB?
Klaus: Wir haben etwas gut zu machen und müssen nun eine Reaktion zeigen. In Lauterstein zwei Punkte zu holen, wird genauso schwer sein wie in Unterensingen zu bestehen. Darauf gilt es nun die volle Konzentration zu richten, erst danach beschäftigen wir uns mit Wolfschlugen.