Zwischen dem Training bei seinem derzeitigen Verein TV Zizishausen und den Übungseinheiten seiner Freundin Saskia Hiller beim Frauen-Oberligisten TSV Wolfschlugen fand Thomas Grau am Freitagabend endlich Zeit, sich bei seinen künftigen Mannschaftskameraden des TSB Gmünd als vierter Neuzugang für die kommende Runde persönlich vorzustellen.
Vor zwei Wochen hatten Abteilungsmanager Michael Hieber und Jürgen Rilli, der Sportliche Leiter, bereits Stephan Mühleisen (22), Kreisläufer von der SG Lauterstein, dessen Zwillingsbruder Daniel Mühleisen, der derzeit das Tor beim SV Remshalden hütet, und Tim Albrecht (23), Linkshänder im rechten Rückraum des hartnäckigen TSB-Rivalen in der Württembergliga Süd, dem TSV Wolfschlugen, als Verstärkungen für die kommende Runde präsentiert.
In der sieht der Thomas Grau den TSB „auf jeden Fall wieder in der Oberliga.“ Somit werde sich die Frage, wieso jemand aus der Oberliga eine Klasse tiefer wechselt, erübrigen. Voller Optimismus, schlagfertig, bodenständig, ehrgeizig und sehr sympathisch – Thomas Grau passt offensichtlich ins Gmünder Anforderungsprofil. Geboren am 20. Januar 1992 in Uhingen begann er schon im Bambini-Alter beim HT Uhingen/Holzhausen mit dem Handballspielen; elf Jahre lang übrigens zusammen mit Volker Schempp, dem Bruder des Biathlon-Olympiasiegers Simon Schempp, der derzeit aus gesundheitlichen Gründen pausieren muss.
Erst im Alter von 24 Jahren wechselte der inzwischen auf 193 cm und 94 kg „ausgewachsene“ Rechtshänder den Verein – zum TV Zisishausen, mit dem er in der vergangenen Saison in die Baden-Württemberg Oberliga aufstieg, die der TSB ja zum gleichen Zeitpunkt verlassen musste. 38 Tore hat Grau in der laufenden Runde bereits erzielt, davon 21 in den letzten drei Spielen. Natürlich werde er sich in den restlichen Partien noch voll und ganz für den TV Zizishausen einsetzen, um dem Neuling den Klassenerhalt zu sichern, sagt Grau. Mit 18:20 Punkten auf Platz zehn liegend ist sein Club noch abstiegsgefährdet.
„Im Blick hatte ich Thomas schon lange, er ist der gleiche Jahrgang wie mein Sohn Dominik und so begegneten wir uns oft in den Handballhallen“, erklärt Jürgen Rilli.
Neben der sportlichen Perspektive („Gmünd hat das Potenzial für die 3. Liga“), die ihm Jürgen Rilli und Michael Hieber aufgezeigten, war die „Vereinbarkeit von Arbeitsplatz, Wohnort Dürnau und Training“ für Thomas Grau ein wesentliches Motiv zum Vereinswechsel: Nach einer Maler- und Lackiererlehre und einer Weiterbildung zum Meister für Gebäudeenergieberatung arbeitet er inzwischen als Bauleiter bei der Gmünder Firma Gebrüder Hörner. Thomas Grau sieht sein Engagement beim TSB langfristig: „Ich brauche eine familiäre Atmosphäre, eine gute Kameradschaft und sportlichen Ehrgeiz im Verein, all das kann ich beim TSB antreffen.“ Konkurrenz fürchtet er nicht: „Ich kenne und respektiere Dominik Sos und ich freue mich auf das Zusammenspiel mit Aaron Fröhlich; ich bin mir sicher, dass wir uns gut ergänzen.“ Davon gehen auch Jürgen Rilli und Michael Hieber aus: „Thomas Grau ist ein entwicklungsfähiger Spieler, er passt zu uns“.
© Gmünder Tagespost 22.02.2019 21:06 / Winfried Hofele