Mit einem vermeintlich bequemen Polster geht Württembergliga-Primus TSB Gmünd in den Saisonendspurt. Fünf Spieltage vor Schluss könnte die Ausgangslage kaum besser sein. Trainer Stefan Klaus sieht dennoch keinen Grund zu übergroßem Optimismus und warnt ausdrücklich vor dem schweren Restprogramm, wie er im Gespräch mit Nico Schoch berichtet.
Hallo Stefan, zunächst ein Rückblick auf das vergangene Spiel: Wie bedeutsam war der 27:25-Erfolg in der „Hölle Süd“ für euch?
Klaus: Es war eine Mischung zwischen hartem Kampf und starker Abwehrleistung. Offensiv haben wir unsere Schwäche auf Rückraumlinks, da Dominik Sos noch krankheitsgeschwächt war, kompensieren können. In der entscheidenden Phase haben Aaron Fröhlich durch die Mitte und Wolfgang Bächle von Rechtsaußen wichtige Tore geworfen.
Mut gemacht hat insbesondere das im Vergleich zu den vergangenen Wochen deutlich verbesserte Auftreten in der Defensive...
Klaus: Es war sehr überzeugend, wir haben einen großen Schritt nach vorne gemacht. Wir haben die Abwehr von Beginn an so hingestellt, dass wir Wangen ins passive Spiel und ihre drei wichtigen Akteure in den Griff bekommen haben. Zum richtigen Zeitpunkt waren wir hellwach und bissig, das war der Schlüssel zum Erfolg und daran gilt es in den nächsten Spielen anzuknüpfen.
War es vielleicht auch mit ausschlaggebend, dass Wangens Spielmacher Aaron Mayer gefehlt hat?
Klaus: Das lässt sich nicht wegdiskutieren. Er hätte Wangen mit Sicherheit gut getan, ihr Angriffsspiel wäre variabler gewesen. Die Stärken, die sie in den vergangenen Spielen ausgespielten hatten, haben wir in den Griff bekommen.
Vor dem TSB haben in Wangen nur zwei weitere Teams gewonnen, Laupheim und Deizisau. Unterstreicht dieser Fakt, wie wichtig es war, diese Hürde erfolgreich zu nehmen?
Klaus: Es war ein enorm wichtiger Sieg und ein weiterer Schritt, aber wirklich nicht mehr, das möchte ich unterstreichen. Es sind noch fünf Spiele, in denen wir zehn Punkte holen oder auch verlieren können...
...aber Hand aufs Herz: Deine Mannschaft macht derzeit nicht den Eindruck, dass sie alle fünf Spiele verlieren wird...
Klaus: Das ist mit Sicherheit richtig. Man kann auch nicht von Sachen sprechen, die noch nicht eingetreten sind. Deswegen will ich das auch gar nicht weiter thematisieren. Wir haben noch fünf schwere Spiele vor uns. Unseren kommenden Gegner Laupheim dürfen wir keinesfalls unterschätzen. Sie stellen eine andere Truppe als noch in der Hinrunde, sind sehr spielstark und haben mit fünf Siegen derzeit einen sehr vernünftigen Lauf.
Ich weiß, dass du alle Rechenspiele strikt ablehnst. Aber solltet ihr eure beiden auf dem Papier einfachen Aufgaben gegen Laupheim und in Gerhausen lösen, läge bereits am drittletzten Spieltag zuhause gegen Unterensingen am 14.April den ersten Matchball zur Meisterschaft bereit.
Ich weiß, dass du alle Rechenspiele strikt ablehnst. Aber solltet ihr eure beiden auf dem Papier einfachen Aufgaben gegen Laupheim und in Gerhausen lösen, läge bereits am drittletzten Spieltag zuhause gegen Unterensingen am 14.April den ersten Matchball zur Meisterschaft bereit.
Klaus: Wer glaubt, wir werden Laupheim im Vorübergehen schlagen, der wird eines Besseren belehrt. Das Gleiche gilt für Gerhausen, sie haben zuletzt mit 30:24 relativ deutlich gegen Lauterstein gewonnen. Ich will daher gar nicht von einfachen Aufgaben sprechen. Wir müssen weiter von Spiel zu Spiel denken und konzentriert weiterarbeiten. Wir denken aktuell nur an das Heimspiel gegen Laupheim. Gerhausen hat um sechs relativ deutlich gegen Lauterstein gewonnen. Ich will daher nicht von einfachen Spielen sprechen. Aber wenn wir unsere Qualität auf die Platte bringen, sind wir natürlich schwer zu schlagen.
Aber fünf Minuspunkte Vorsprung auf die Konkurrenz geben euch doch eine gewisse Sicherheit.
Klaus: Wir wollen unbedingt aufsteigen, das ist klar. Doch wir haben das schwerste Restprogramm, bekommen es zuhause mit Unterensingen und Lauterstein zu tun und dann könnte es möglicherweise am letzten Spieltag ein Endspiel in Wolfschlugen geben. Danach kommen Unterensingen und Lauterstein, dann könnte es möglicherweise ein Endspiel in Wolfschlugen geben. Im schlimmsten Falle könnten wir dort noch den direkten Vergleich und damit den Aufstieg verlieren.
Dass ihr ein solches Endspiel unbedingt vermeiden wollt, liegt auf der Hand. Aber damit es dazu kommt, müsstet ihr euch zunächst zwei Ausrutscher erlauben und Wolfschlagen alle Partien gewinnen.
Klaus: Rein rechnerisch ist aber noch alles möglich. Die Tabelle schönt derzeit vielleicht ein wenig die realistische Sicht auf die Dinge. Wir müssen nun weiter konsequent unsere Hausaufgaben erledigen. Mit Laupheim und Gerhausen erwarten uns auf dem Papier machbare Gegner. Diese Spiele müssen wir natürlich gewinnen, um unserem Ziel näher zu kommen und deswegen werden wir uns gut darauf vorbereiten.
Vielen Dank für das Interview, Stefan, und viel Erfolg für die kommenden Wochen!
Vielen Dank für das Interview, Stefan, und viel Erfolg für die kommenden Wochen!