Herausragender Torjäger, erfolgreicher Jugendtrainer und ein unglaubliches Doppel-Talent: Mit nunmehr 30 Jahren ist Aaron Fröhlich nicht nur rein sportlich eine Klasse für sich, sondern auch eine Identifikationsfigur für den Nachwuchs. Diesen Samstag feiert der Spielführer des Handball-Oberligisten TSB Gmünd gemeinsam mit Zwillingsbruder Simon vom Fußball-Landesligisten TSGV Waldstetten runden Geburtstag.
Es war das klassische Duell „David gegen Goliath“: Mit der Last von sechs Niederlagen in Folge empfing der TSB Gmünd im Januar 2015 den mit Halbprofis ausgestatteten Ex-Bundesligisten TV Willstätt. Doch der Oberliga-Neuling zog einen Trumpf aus dem Ärmel: Den doppelten Fröhlich. Als es um Alles oder Nichts ging, bewiesen die Brüder ihre gesamte Extraklasse. Eineinhalb Minuten vor dem Ende verwandelte Simon einen von Aaron initiierten Kempa-Trick und sorgte damit für die Entscheidung. Mit dem 35:32-Überraschungssieg gelang dem TSB an diesem Abend ein Meilenstein auf dem Weg zum Klassenerhalt.
Optisch kaum zu unterscheiden, erst recht wenn sie das gleiche Trikot tragen: Aaron (l.) und Simon Fröhlich (r.)
Am heutigen Samstag (01.August) treten Gmünds bekannteste Sportler-Zwillinge in den Klub der 30er ein. Seit ihrer Geburt sehen sich die beiden nicht nur zum Verwechseln ähnlich, sie besitzen auch das gleiche große sportliche Talent und den enormen Ehrgeiz. Kongeniale Auftritte wie der legendäre Bruder-Kempa blieben allerdings die Ausnahme. Während Aaron immer noch zu den stärksten Spielern der Handball-Oberliga zählt, blieb Simon dem Fußball treu und läuft ab der neuen Saison wieder für seinen Jugendverein TSGV Waldstetten auf. Während seiner Zeit bei der Gmünder Normannia (2009-2015 und 2018-20) und beim TSV Essingen (2015-18) half er aber bei den TSB-Handballern immer wieder bereitwillig aus, wenn Not am Mann war. Letztmals im vergangenen Dezember beim Gastspiel im badischen Neuenbürg. „Ich verfolge alle Spiele und bin mit den Jungs bestens vertraut“, erklärt der Abwehrspezialist.
Am heutigen Samstag (01.August) treten Gmünds bekannteste Sportler-Zwillinge in den Klub der 30er ein. Seit ihrer Geburt sehen sich die beiden nicht nur zum Verwechseln ähnlich, sie besitzen auch das gleiche große sportliche Talent und den enormen Ehrgeiz. Kongeniale Auftritte wie der legendäre Bruder-Kempa blieben allerdings die Ausnahme. Während Aaron immer noch zu den stärksten Spielern der Handball-Oberliga zählt, blieb Simon dem Fußball treu und läuft ab der neuen Saison wieder für seinen Jugendverein TSGV Waldstetten auf. Während seiner Zeit bei der Gmünder Normannia (2009-2015 und 2018-20) und beim TSV Essingen (2015-18) half er aber bei den TSB-Handballern immer wieder bereitwillig aus, wenn Not am Mann war. Letztmals im vergangenen Dezember beim Gastspiel im badischen Neuenbürg. „Ich verfolge alle Spiele und bin mit den Jungs bestens vertraut“, erklärt der Abwehrspezialist.
Zweifellos hätte aus Simon Fröhlich ebenso ein Oberliga-Handballer werden können wie umgekehrt aus Aaron ein ambitionierter Fußballer. Gemeinsam durchliefen sie sämtliche Jugendmannschaften beim 1.FC Normannia und erlebten dort mit dem Sieg beim bundesweiten VW-Junior-Cup der D-Junioren in Wolfsburg (2003) sowie dem Aufstieg in die A-Junioren-Oberliga (2008) unvergessliche Glanzpunkte. Beide Brüder standen schließlich auch im Fokus von Aktiventrainer Alexander Zorniger und kamen sogar auf jeweils einen Kurzeinsatz für den damaligen Oberligisten. Während Simon im Sommer 2009 einen Vertrag im Schwerzer unterschrieb, blieb Aaron als Württembergliga-Handballer der SG Lauter und Standby-Kicker beim FC Bargau (Landesliga) zweigleisig sportiv. Für Bargaus Macher Winfried Klotzbücher war das vollkommen in Ordnung: „Er ist unter der Prämisse zu uns gekommen, dass Handball an erster Stelle steht. So lange sein Körper das mitmacht, ist das kein Problem.“
Michael Hieber und der TSB mussten sich lange Zeit intensiv um Fröhlich bemühen. Als der Wechsel von der SG Lauter nach Gmünd im Sommer 2012 dann endlich perfekt war, konnte kaum jemand ahnen, dass dies der Beginn einer echten Erfolgsgeschichte sein sollte. „Er hatte mehrere Möglichkeiten und wir konnten ihm nicht viel mehr bieten als unsere sportliche Perspektive“, freute sich Hieber, der ihn als Trainer in den folgenden Jahren zum überragenden Spielgestalter formte. Direkt in der ersten Saison verpasste man die Relegation zur Oberliga nur um Haaresbreite, im Sommer 2014 war es dann soweit: Angeführt von Fröhlich und Rückraum-Shooter Djibril M´Bengue, damals bereits mit einem Zweitspielrecht für den Bundesligisten TVB Stuttgart ausgestattet, gelang dem TSB erstmals der Sprung in die Viertklassigkeit. Auch dank Fröhlich, der im Schnitt über sieben Treffer pro Partie erzielt, hielten sich die Gmünder dort vier Jahre lang, schnupperten kurzzeitig sogar am nächsten Aufstieg in die 3.Liga und korrigierten den „Betriebsunfall“ Abstieg 2018/19 umgehend.
Der Mann mit der Rückennummer 13 ist ein Mann der klaren Worte, doch auch die Zahlen sprechen für sich: 922/187 Tore stehen nach 126 Oberliga-Einsätzen zu Buche, so dass er in der neuen Runde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die 1000er-Marke knacken wird. Dass an seiner Seite mit Max Häfner, Yannik Leichs und dem aktuell erst 17-jährigen Tom Abt immer wieder eigene Talente zu Leistungsträgern reifen, auch daran trägt Fröhlich mit seiner Führungsstärke großen Anteil. Nicht zu vergessen, dass er nach seinem Achillessehnenriss im Frühjahr 2017 schneller und stärker zurückgekehrt war, als es zu erwarten gewesen wäre. „Er ist der Chef auf dem Feld und für den Trainer der verlängerte Arm“, betont Michael Hieber, „er stabilisiert das Team und reißt die anderen mit seiner bärenstarken Mentalität mit.“ Kein Wunder also, dass er vom neuen Coach Dragos Oprea auf Anhieb zum Kapitän bestimmt wurde.
Mit der aktiven Spielerkarriere alleine ist es dabei nicht getan. Aaron Fröhlich ist längst zu einer Identifikationsfigur des TSB aufgestiegen, ganz besonders für den Nachwuchs. Das von ihm organisierte Gmünder Handballcamp mit 80 Kindern und Jugendlichen besitzt längst Tradition, im September steht die nunmehr siebte Auflage bevor. Fragt man den 30-Jährigen nach seinem größten sportlichen Erfolg, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen: „Meine Jugendmannschaft beim TSB!“ Vor dem siebten gemeinsamen Jahr stehen die Talente aus dem Vorzeige-Jahrgang 2002 auf dem Sprung in den Aktivenbereich. „Als Trainer bin ich stolz darauf, dass wir diese hohe Qualität bereits über einen so langen Zeitraum nachweisen kann“, fiebert Fröhlich der im Oktober beginnenden Herausforderung A-Junioren-Oberliga entgegen. Immerhin ist es auch sein Verdienst, dass sich ein solch verschworenes Team gebildet hat. „Wir sind sehr stolz darauf, dass er unser Trainer ist“, sagt A-Jugend-Kapitän Tom Abt deshalb: „Das Besondere an ihm ist, dass er uns nicht nur handballerisch, sondern auch menschlich enorm weitergebracht hat. Seit der D-Jugend ist er mit ganzem Herzen und voller Leidenschaft für uns da.“ Nicht zuletzt deshalb ging die im Januar 2019 erstmalig vergebene Auszeichnung „Trainer des Jahres“ der Stadt Schwäbisch Gmünd an Aaron Fröhlich.
Dass er sich beim TSB wohlfühlt, ist kein Geheimnis. Die sportliche Perspektive reizt ihn weiterhin, die Jugendlichen liegen ihm besonders am Herzen. Doch damit nicht genug: Strukturen, Sponsoren, Professionalität – all darauf hat Fröhlich, der seit einem Jahr gemeinsam mit Andreas Hieber das Amt des Jugendleiters bekleidet, sein Augenmerk gerichtet. Auch außerhalb des Spielfeldes beweist der Spielmacher Weitblick und will die Entwicklung beim Oberligisten weiter vorantreiben – ganz sicher auch nach der aktiven Karriere. „Wenn wir auf Dauer in Schwäbisch Gmünd etwas erreichen wollen, müssen wir eine noch bessere Basis in mehreren Bereichen schaffen“, blickt Fröhlich der Zukunft entgegen, „und so lange die Möglichkeit gewährleistet ist, sich und das Umfeld weiterzuentwickeln, trage ich sehr gerne meinen Teil dazu bei, den Klub voranzubringen.“
(Text: Nico Schoch - Bilder: Mario Klaiber, Jörg Frenze, Gmünder Tagespost)