"Eine Mannschaft - Eine Familie": TSB-Keeper Giovanni Gentile im Interview

Eigengewächs Giovanni „Gigi“ Gentile ist der loyale dritte Tormann im Oberliga-Kader des TSB Gmünd. Durch den kurzfristigen Ausfall von Sebastian Fabian rückte der 21-Jährige für das Auswärtsspiel beim TV Bittenfeld II (26:29) in den Kader und präsentierte sich nach seiner Einwechslung für Daniel Mühleisen in starker Verfassung. Anschließend stand Gentile bei Nico Schoch Rede und Antwort, um die gute Stimmung und seine Rolle bei den „Jets“ zu beschreiben.
Ihr habt euch beim ersten Auswärtsspiel der Saison nach einen Vier Tore-Rückstand toll zurückgekämpft und dann trotzdem mit 26:29 den Kürzeren gezogen. Wie groß war die Enttäuschung in der Mannschaft?
 
Natürlich sehr groß. Doch wir nehmen die positiven Dinge aus diesem Spiel mit. Obwohl wir mit einem dezimierten Kader angereist sind, haben wir bis zum Schluss hervorragend gekämpft und uns den Ausgleich verdient. Danach fehlte uns vielleicht die nötige Luft, um auch in den verbleibenden zehn Minuten Vollgas zu geben. Nach der dritten Zeitstrafe gegen Stephan Mühleisen fehlt uns ein zusätzlicher Abwehrspieler und die A-Jugendlichen müssen erstmal hereinfinden in ein Spiel, in dem schon richtig Feuer drin ist. Das Wichtigste aber ist: Wir sind als Mannschaft aufgetreten und legen den Fokus sehr schnell wieder auf das nächste Heimspiel gegen Neckarsulm.
Wie war es für dich persönlich, ins kalte Wasser geworfen zu werden? In der Statistik stehen für dich immerhin vier Paraden und nur zwei Gegentore in acht Minuten zu Buche.
 
Vielleicht hätte ich noch einen Ball mehr halten müssen, an dem ich dran war und der dann doch ins Tor gegangen ist. Es war einfach sehr wichtig für Daniel Mühleisen, kurz zu verschnaufen. In diesem Moment bin ich natürlich da und gebe mein Bestes. Ich denke, das ist mir auch ganz gut gelungen. Das erste Mal durfte ich dem neuen Trainer in einem Spiel so richtig zeigen, was ich kann und was ich will. Ich will in der Oberliga mitmischen. Und egal wie viele Minuten ich dann spiele, ich werde im Training immer Vollgas geben.
Auffällig ist, dass die Stimmung im Team wesentlich besser ist als in der vergangenen Saison...
 
...weil wir einfach viel enger beieinander sind. Wir sind eine richtige Mannschaft, eine kleine Familie. Das zeigt sich zum Beispiel darin, dass wir uns viel früher in der Halle treffen und gemeinsam einen Kaffee trinken. Dabei tauschen wir uns nicht nur über Handball, sondern auch über private Dinge aus. Ich finde, das ist sehr wichtig. Denn wir verbringen sehr viel Zeit gemeinsam und sollten diese Zeit auch nutzen. Bislang passt alles optimal.
Wie nimmst du deine Rolle als dritter Tormann im Oberliga-Kader wahr?
 
Egal ob auf oder neben dem Spielfeld, jeder Einzelne hat in der Mannschaft seinen Beitrag zu leisten. Jeder Spieler ist auf seine Art und Weise wichtig. In meiner Rolle versuche ich meine beiden Torwartkollegen zu unterstützen und die Mannschaft von außen zu pushen. Ich möchte einfach, dass meine Familie bestens versorgt ist. Und der TSB ist für mich wie eine Familie.

(Text: Nico Schoch - Bilder: Jens Körner, Jörg Frenze, Nico Schoch)