Bis mindestens Ende Januar wird der Spielbetrieb nun auch in der vierthöchsten Spielklasse weiterhin ruhen.
Der Vorstand von Handball Baden-Württemberg (HBW) – der Zusammenschluss der Landesverbände aus Nord- und Südbaden sowie Württemberg – hat das Wochenende 30./31.Januar für den Re-Start ins Auge gefasst. Mehr noch: Der HBW-Vorstand beschloss obendrein, dass die aktuelle Saison nur in Form einer einfachen Halbserie zu Ende gespielt werden soll. Die Rückrunde wird ersatzlos gestrichen, so dass das Spieljahr nunmehr nur noch 17 statt 34 Spieltage umfasst. „Wir hatten noch die leise Hoffnung, eventuell im Januar wieder spielen zu können. Dafür wäre aber ein Trainingsbetrieb im Dezember notwendig gewesen“, erklärt Johannes Kern, Vorsitzender des Landesausschusses Spieltechnik bei HBW, die lange Wartezeit, für die er in einem Schreiben an die Vereine um Entschuldigung bat. Aber den Verantwortlichen sei es wichtig gewesen, sich mit den drei Landesverbänden, aber auch dem DHB abzustimmen.
Das kann freilich auch Jürgen Rilli verstehen. Der Sportliche Leiter des TSB Gmünd ist durchaus einverstanden mit der aktuellen Entscheidung. Die Spieler und Trainer Dragos Oprea hätten nun endlich „ein Ziel vor Augen.“ Nun wollen die „Jets“ am Wochenende 06./07.Februar dort anknüpfen, wo sie aufgehört haben: Und zwar mit der Partie gegen den HC Neuenbürg, die am 31.Oktober kurz vor Inkrafttreten des zweiten Lockdowns abgesagt worden war. Das zunächst nach Neuenbürg getauschte Heimrecht wurde nun quasi „zurückgetauscht“. Die bislang errungen 4:4 Punkte verbleiben in der Wertung. Einen weiteren Vorteil bietet der modifizierte (Hinrunden-)Spielplan obendrein: Sieben seiner 13 Begegnungen wird der TSB demnach in eigener Halle bestreiten, darunter auch die beiden Partien zum Saisonfinale gegen Neuhausen (13.Juni) und Zizishausen (20.Juni). Durch die terminliche Entzerrung bietet der anvisierte Spielplan außerdem jede Menge Puffer, sollte im Januar doch nicht trainiert werden können oder im Verlauf weitere Begegnungen verschoben werden müssen.
Was bedeutet das für unsere Jugendteams?
Aktualisierter Spielplan Erste Mannschaft
06./07.02.2021: TSB – HC Neuenbürg
27./28.02.2021: TuS Steißlingen – TSB
06./07.03.2021: TSB – TSG Söflingen
13./14.03.2021: SG Köndringen/Teningen – TSB
20./21.03.2021: TSB – TSV Birkenau
17./18.04.2021: TuS Schutterwald – TSB
24./25.04.2021: TSB – TVS 1907 Baden-Baden
01./02.05.2021: TSV Schmiden – TSB
08./09.05.2021: TSB – SG H2Ku Herrenberg
13.05.2021: TSV Heiningen – TSB
05./06.06.2021: SV Fellbach – TSB
13.06.2021: TSB – TSV Neuhausen/Filder
20.06.2021: TSB – TSV Zizishausen
Aktualisierter Spielplan A-Jugend
27./28.02.2021: TSB – SV Kornwestheim
06./07.03.2021: SG Leutershausen – TSB
13./14.03.2021: TSV Heiningen – TSB
20./21.03.2021: TSB – HSC Radolfzell
Terminierung offen: JANO Filder – TSB (ursprünglich 16./17.01.2021)
Terminierung offen: TSB – TGS Pforzheim (ursprünglich 23./24.01.2021)
03./04.04.2021: „Final Four“ Turnier um die baden-württembergische Meisterschaft
Spiele der Hinrunde sind gecancelt, gespielte Ergebnisse werden gewertet
Neu-Start wird frühestens am Wochenende 6./7. Februar 2021 erfolgen
Personell gab es bei den Wahlen nur unwesentliche Veränderungen, aber über den weiteren Ablauf der nach drei Spieltagen wegen der Corona-Pandemie abgebrochenen Saison herrscht jetzt Klarheit: Der 34. Ordentliche Verbandstag des Handballverbandes Württemberg (HVW) beschloss – erstmals als virtuelle Versammlung abgehalten – die Weiterführung der Saison 2020/2021 für Männer und Frauen erst in der Rückrunde, frühestens am Wochenende 6./7. Februar 2021.
Präsident Hans Artschwager (Hildrizhausen) geht nach der erneuten Wahl in seine fünfte Amtsperiode an der Spitze des zweitgrößten Landesverbandes im Deutschen Handballbund (DHB). Die weiteren Mitglieder seines Präsidiums erhielten ebenfalls eindeutige Voten der insgesamt 138 Delegierten und Teilnehmer des Verbandstages. Aus dem Gremium schied lediglich Edwin Gahai (Oberstenfeld) aus, der bereits im Februar beim Verbandsjugendtag in Stetten/Remstal den Vorsitz des Ausschusses Jugend, Schule, Bildung an Michael Daiber (Böblingen) übergeben hatte.
Wichtigster Punkt der Tagesordnung des rund zwei Stunden dauernden Verbandstages war der Dringlichkeitsantrag des Präsidiums zur Fortführung des Spielbetriebs der Männer und Frauen in der laufenden Saison 2020/2021. Dieser war bereits am vierten Spieltag Ende Oktober wegen der explosionsartigen Erhöhung der Corona-Infektionszahlen und des dadurch vom Bund verordneten Lockdowns komplett eingestellt worden. Dem Vorschlag des Präsidiums folgten schließlich mit 98 Ja-Stimmen, neun Enthaltungen und 15 Gegenstimmen die große Mehrheit der abstimmungs- berechtigten Delegierten. Zuvor hatte Michael Roll (Heilbronn), der Vorsitzende des Ausschusses Spieltechnik, die Hintergründe und Überlegungen des Ausschusses noch einmal erläutert. Die bereits ausgetragenen Begegnungen werden nun also gewertet, die restlichen Spiele der Vorrunde abgesetzt, und die Saison wird erst mit der Rückrunde (ursprünglich geplanter Start 16./17. Januar 2021) weitergeführt.
„Weil aber die ersten drei Spieltage ja schon im Oktober gespielt worden sind und jede Paarung nur einmal stattfinden darf, verschiebt sich der Re-Start entsprechend nach hinten“, erläuterte Roll. „Dadurch geht es nun frühestens am Wochenende 6./7. Februar weiter.“ Erneut ausfallende Partien könnten am Ende der Rückrunde oder an Terminen von bereits in der Vorrunde gespielten Begegnungen nachgeholt werden.
Komplizierter ist die Situation im Jugendbereich. „Oberste Priorität für uns hat die korrekte Durchführung der Qualifikation, die Mitte März beginnt“, so Michael Roll. Die aktuellen Tabellen nach dem Stopp durch die Politik zeigten, dass manche Teams schon alle drei Spiele hinter sich haben, andere jedoch noch keine Partie bestreiten konnten. „Der aktuelle Meisterschaftsspielbetrieb kann unter diesen Umständen nicht mehr zufriedenstellend durchgeführt werden, eine komplette Runde bis zur Qualifikation ist – schon allein zeitlich – nicht mehr möglich“, unterstreicht der Spieltechniker. Deshalb könnten die angesetzten Begegnungen zwar gespielt („als Vorbereitung für die Quali etwa“), für eine Meisterrunde aber nicht gewertet werden.
(Text: Nico Schoch mit Material von HVW / Bilder: Jörg Frenze)