Der vorläufige Spielplan steht und beschert dem TSB Gmünd zum Auftakt am 10.September direkt eine der weitesten Auswärtsfahrten. Zum ersten Heimspiel gastiert eine Woche später der badische Neuling TV Knielingen in der Großen Sporthalle.
Heiße Derbys gegen Heiningen und Waiblingen, aber auch vier bislang völlig unbekannte Gegner und über zwei Stunden lange Auswärtsreisen: In seiner nunmehr siebten Oberliga-Spielzeit, die am Wochenende 10./11.September angeworfen wird, erwartet den TSB Gmünd erneut eine Reihe an attraktiven Herausforderungen. Vor allem steht ein straffes Programm vor den Jets. Durch insgesamt fünf Drittliga-Absteiger ist die Liga auf 18 Mannschaften angewachsen.
„Das ist Wahnsinn, was man den berufstätigen Spielern zumutet“, stellt der neue TSB-Trainer Michael Stettner fest. Der 39-Jährige rechnet vor: „Wir haben vier Spiele mehr zu absolvieren als in der vergangenen Saison, sind aber schon eine Woche früher fertig. Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn Spieler schon mit Mitte 20 aufhören, weil sie den Aufwand nicht mehr mit Arbeit und Familie vereinbaren können.“ Die Weihnachtspause wurde auf drei Wochen verkürzt. Ein spielfreies Wochenende gibt es für die Gmünder lediglich Anfang Oktober, da die ursprünglich dort angesetzte Partie bei Stettners Ex-Club TSV Weinsberg auf das Osterwochenende 2023 verlegt wurde.
Besorgte Stimmen sind auch von den Ligarivalen zu vernehmen. Hansi Böhm, den sportlichen Leiter des Vorjahresdritten SG H2Ku Herrenberg, beschleicht ein mulmiges Gefühl: „34 Spiele sind hart an der Grenze. Ich hätte mir auch gut zwei kleinere Staffeln mit insgesamt weniger Spielen vorstellen können.“ Eine solche Aufteilung hatte es infolge der beiden corona-bedingten Saisonabbrüche zum Beispiel in der Badenliga gegeben. Mit Vorrunde und anschließenden Play-Offs hatte der TV Knielingen für den erstmaligen Aufstieg in die Oberliga gerade einmal 19 Saisonspiele zu bestreiten – künftig werden es fast doppelt so viele sein. „Nicht nur das höhere Niveau, sondern auch die Mehrzahl an Spielen ist eine Herausforderung für uns“, betont Marco Hägele, Kader-Verantwortlicher des TVK.
Der Newcomer aus dem zweitgrößten Stadtteil von Karlsruhe wird der erste Verein sein, der im Herbst seine Visitenkarte in der Großen Sporthalle in Gmünd abgeben wird. Am Samstag, 17.September um 19:30 Uhr steigt die Heimspiel-Premiere des TSB. Neben Knielingen gibt es drei weitere Gegner, denen die Jets bislang noch nie in einem Pflichtspiel gegenüber standen: Der südbadische Neuling TuS Altenheim sowie die langjährigen Drittligisten TSG Pforzheim und TV Germania Großsachsen (nördlich von Mannheim).
Im 173 Kilometer entfernten Großsachsen bestreitet der TSB am 10.September (20 Uhr) seinen Saisonauftakt. Weiter sind bloß die Auswärtsfahrten nach Altenheim (205 Kilometer) sowie am 24.September zur HSG Konstanz II (226 Kilometer). Insgesamt ist das Startprogramm durchaus knackig. An den ersten sechs Spieltagen bekommt es das Stettner-Team gleich mit drei der insgesamt fünf Drittliga-Absteiger zu tun.
Dabei kommt es auch zu reizvollen Duellen mit alten Bekannten. Am 01.Oktober gastiert die TSG Söflingen mit dem letztjährigen TSB-Tormann Devin Immer in der Großen Sporthalle. Kurz vor Weihnachten reist dann der TV Plochingen an – zwar ohne TSB-Eigengewächs Yannik Leichs (Auslandsaufenthalt in Spanien), dafür laufen künftig der Ex-TSBler Aleksa Djokic sowie der frühere Bundesligaprofi Simon Baumgarten für die Neckartäler auf.
In seiner blau-gelben Hochburg kann der TSB übrigens nicht alle seine 17 Heimspiele austragen. Gegen Bittenfeld (23.10.), Herrenberg (20.11.), Waiblingen (15.01.) und Pforzheim (12.03.) müssen die Jets – Stand jetzt – in die Römerhalle nach Straßdorf ausweichen.
Ebenso wie der Auftakt findet auch der Saisonabschluss des TSB in fremder Halle statt: Und zwar am 20.Mai 2023 beim Aufsteiger VfL Waiblingen. Die „Tigers“ hatten sich mit nur zwei Niederlagen und acht Punkten Vorsprung auf Mitaufsteiger TSV Wolfschlugen völlig ungefährdet die Württembergliga-Meisterschaft gesichert. Ein Grund, weshalb Michael Stettner schon jetzt prognostiziert: „Die Liga ist qualitativ deutlich besser aufgestellt als bislang. Die Zahl der Drittliga-Absteiger spricht für sich und auch die Aufsteiger schlägt man nicht mal eben im Vorbeigehen.“
Davon, den fünften Tabellenplatz zu wiederholen, spricht beim TSB Gmünd verständlicherweise niemand. Zumal mit der Aufstockung der Liga auch ein abermals verschärfter Abstieg einhergeht, womit es bis zu fünf Teams erwischen wird. „Mit einer Zielsetzung werden wir uns erst im zweiten Vorbereitungsteil befassen“, erklärt Stettner, der seiner Mannschaft vom 25. bis 28.August beim Trainingslager in Wangen im Allgäu den spielerischen Feinschliff verpassen wird. Für den Trainer steht aber auch fest: „Die Oberliga ist stärker geworden, doch wir müssen uns sicherlich vor niemandem verstecken.“
Das Oberliga-Team 2022/23 des TSB Gmünd beim All-Star-Game in der Großen Sporthalle am 10.07.2022. Hintere Reihe von links nach rechts: Trainer Michael Stettner, Kai Kiesel, Florian Krazer, Stephan Mühleisen, Jonas Schwenk, Andreas Maier, Tom Abt, Jonas Waldenmaier, Giovanni Gentile, Trainer Volker Haiser. Vordere Reihe von links nach rechts: Daniel Mühleisen, Nicola Rascher, Valentin Pick, Vincent Pick, Arian Pleißner, Frederik Füchtner, Eric Zimmermann, Moritz Werner.