Re-Start beim Primus: TSB-Perspektivteam will das Feld von hinten aufrollen

In der zweiten Saisonhälfte geht es für den TSB Gmünd II einzig und allein um den Landesliga-Klassenerhalt. Den Auftakt zu dieser Mission bildet die brisante Begegnung mit dem Tabellenführer TSV Bartenbach und vielen bekannten Gesichtern am Samstag (20:30 Uhr / Parkhaushalle Göppingen).

Es gibt Tabellen, die nicht lügen und Tabellen, die einen verrückt machen. Für die Landesliga Staffel III gilt beides: Fünf von zehn Teams liegen mit 6:12 Punkten gleichauf, aufgrund der verlorenen Direktvergleiche bildet der TSB Gmünd II derzeit das Schlusslicht und ist dennoch nur einen Sieg von der oberen Hälfte entfernt. Somit befindet sich tatsächlich die ganze Liga im Abstiegskampf, der durch die bevorstehende Fusion der drei Landesverbände in Baden-Württemberg noch weiter angeheizt wird. Die beiden Tabellenletzten müssen in die Bezirke absteigen, nur so viel ist sicher. Je besser die Platzierung bis zum Mai ist, umso höher ist die Chance, sich direkt für die neue Landesliga zu qualifizieren und mögliche Qualifikationsspielen nach dem Ende der eigentlichen Ligarunde zu vermeiden.
 
Egal auf welchem Weg, der TSB möchte mit seinem Regionalliga-Unterbau unbedingt oben bleiben. Wie schwer diese Mission wird, bekamen die jungen Gmünder im Herbst zu spüren: Vier Pleiten in Folge setzte es für die zweitschwächste Abwehr der Liga, deren Keeper durchschnittlich 35-mal pro Partie hinter sich greifen mussten. Erst das 44:37-Spektakel vor dem Jahreswechsel gegen Neuling TSV Zizishausen ließ die „Jets“ noch einmal aufatmen. Nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, doch der Glaube an die eigene Stärke ist zurückgekehrt.
Dass die schwerste Aufgabe gleich zu Beginn wartet, ist aus Sicht von Trainer Sebastian Adam sogar von Vorteil. „Wir können ohne Druck aufspielen und keiner erwartet einen Sieg von uns“, sagt der 41-Jährige, der am Samstagabend zugleich auf seinen Vorgänger trifft. Andreas „Rudi“ Rascher, der den Gmünder Durchmarsch von der Bezirksklasse in die Landesliga angeleitet hatte, war im vergangenen Sommer zu seinem Heimatverein TSV Bartenbach zurückgekehrt. Dort coacht er gemeinsam mit Bruder Ralf, auf dem Spielfeld gehen die beiden Söhne Marian und Nicola Rascher voran. Mit Hannes und Lukas Kauderer stehen zwei weitere Ex-TSBler im Aufgebot der wiedererstarkten Bartenbacher. Acht von neun Spielen gewann der TSV bislang und ist mit 17:1 Punkten souveräner Tabellenführer – wenig verwunderlich angesichts der individuellen Qualität von Rascher & Co. .
 
Doch bereits bei der ersten Auflage dieses speziellen Derbys war der TSB auf Augenhöhe, unterlag dem Favoriten nach einer dramatischen Schlussphase nur knapp mit 32:35. Die Torschützenliste der Liga führen der Gmünder Louis Waldraff (75/14 Tore) und sein Ex-Kollege Nicola Rascher (75/25) übrigens gemeinsam an. Allen voran auf Waldraff und seinen Rückraumpartner Valentin Pick werden sich die Jets verlassen, um in fremder Halle die ersehnte Überraschung perfekt zu machen.
(Text: Nico Schoch - Bilder: Enrico Immer)